Kahn: "Vollgas in der Bundesliga geben" Leverkusen will Bayern überflügeln

Düsseldorf (dpa). Im Spiel eins nach der Ära Lothar Matthäus gerät Bayern München in der Fußball-Bundesliga wieder mächtig unter Druck. Zum ersten Mal seit vier Wochen hat Verfolger Bayer Leverkusen am 24. Spieltag wieder die Chance, am nur noch mit zwei Punkten führenden Spitzenreiter und frisch gekürten Champions-League- Viertelfinalisten vorbeizuziehen. "Die Champions League müssen wir jetzt schnell vergessen und Vollgas in der Bundesliga geben, denn jetzt geht es um alles in der Meisterschaft", sagte Nationaltorwart Oliver Kahn vor dem Heimspiel gegen Schalke 04. "Einen Ausrutscher wie in Stuttgart dürfen wir uns nicht leisten."

Gegen Schalke werden am Samstag im Münchner Olympiastadion alle Augen auf die Abwehrreihe der Elf von Ottmar Hitzfeld gerichtet sein. Egal, ob der Coach Jens Jeremies als neuen Libero einsetzt oder die Verantwortung gleichmäßig auf eine Viererkette mit Thomas Linke, Patrik Andersson, Samuel Kuffour und Michael Tarnat verteilt, das Matthäus-Erbe wird auf ihnen lasten und für zusätzliche Anspannung sorgen. Selbst der Gegner hätte Matthäus, der am Freitagvormittag nach New York abflog, gern noch einmal auflaufen sehen. "Mir wäre es lieber, wenn er das zweite Spiel in kurzer Zeit hintereinander gemacht hätte. Aber die Bayern haben personell ohnehin sehr viele Möglichkeiten", meinte Schalke-Coach Huub Stevens, der mit Nationalspieler Jeremies als Matthäus-Ersatz rechnet.

Die Münchener träumen nach den Galavorstellungen gegen Real Madrid heimlich vom Triple und werden vom Trainer des ärgsten Verfolgers Leverkusen, Christoph Daum, auch noch stark geredet. "Unser vermeintlicher Vorteil durch die Champions-League-Belastung der Münchner existiert seit Mittwoch nicht mehr. Für die Bayern werden die beiden restlichen Gruppenspiele zum Schaulaufen", meinte Daum, dessen Team in der BayArena auf den VfL Wolfsburg trifft.

Dennoch hat der ehrgeizige Coach die Jagd auf den Rekordmeister nicht aufgegeben. "Das Thema Meisterschaft müssen wir nicht dauernd aktualisieren und verbalisieren. Wir werden das Ziel so lange fest im Visier haben, wie es rechnerisch zu erreichen ist", stellte Daum klar. Er will gegen die Niedersachsen auf seine neue "Stammformation" setzen, die mit Siegen gegen den 1. FC Kaiserslautern und Hertha BSC überzeugte. Lediglich Torwart Adam Matysek kehrt nach überstandener Mandelentzündung wohl wieder zurück.

(RPO Archiv)
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