Sorgen bereitet nur der Afrika-Cup Lazarett hat sich vor Bundesliga-Start gelichtet

Frankfurt/Main (rpo). Am Samstag startet die Bundesliga in das Jahr 2002. Während der Winterpause hat sich bei den meisten Klubs das Lazarett erheblich gelichtet, dennoch ist das Gros der Trainer und Manager alles andere als glücklich mit der derzeitigen Personalsituation ihrer Klubs.

Unmittelbar vor dem Bundesliga-Auftakt am Samstag lamentieren die Verantwortlichen diesmal nicht über die lange Verletztenliste in ihren Teams, sondern über den laufenden Afrika-Cup in Mali, der die Kader ausdünnt.

"Am liebsten wäre es mir, Ägypten und Nigeria würden in der Vorrunde ausscheiden. Dann wären meine Spieler bald wieder da. Am schlimmsten wäre eine Finale zwischen den beiden Ländern", erklärt Kaiserslauterns Teammanager Andreas Brehme. Der FCK-Coach, der auf den Ägypter Hany Ramzy und den Nigerianer Taribo West verzichten muss, spricht damit den meisten Trainern aus der Seele, die sehnlichst auf die Rückkehr ihre afrikanischen Nationalspieler warten.

Insgesamt 16 Bundesliga-Profis kämpfen um den kontinentalen Titel. Am schlimmsten hat es den 1. FC Köln erwischt, der gleich vier Profis abstellen musste. Darunter auch der kamerunische Neuzugang Rigobert Song, der erst vor wenigen Wochen zu den Rheinländern wechselte, um der wackeligen Defensivabteilung mehr Halt zu geben. Für Trainer Ewald Lienen, der zumindest keine verletzten Stammspieler im seinen Reihen hat, in der vorentscheidenden Phase der Fußball-Bundesliga im Frühjahr ein gewaltiges Problem.

Der prominenteste verletzungsbedingte Ausfall ist der Noch-Berliner Sebastian Deisler. Der Nationalspieler will sich nach seiner Knieoperation auch nicht auf den Zeitpunkt eines Comebacks festlegen: "Wann das ist, kann ich jetzt noch nicht sagen. Ich habe mir keine Frist gesetzt, möchte mich nicht unter Druck setzen", meinte der Jungstar.

Sein künftiger Arbeitgeber Bayern München muss zwar die Ausfälle von Bixente Lizarazu, Paulo Sergio, Hasan Salihamidzic, Pablo Thiam und Sammy Kuffour verkraften, trotzdem wird der Rekordmeister auf Grund seines gut bestückten Kaders zur Aufholjagd auf Spitzenreiter Bayer Leverkusen blasen.

Der Tabellenführer muss aller Vorraussicht nach zum Auftakt gegen Hansa Rostock auf das derzeitige "Sorgenkind" Lucio verzichten. Zwar wurde dem Abwehrstar auf Grund seiner anhaltenden Mittelfußprobleme ein Spezialschuh angefertigt, doch die Schmerzen machten bereits einen Einsatz im DFB-Pokal-Achtelfinale bei Hannover 96 (2:1) am Dienstag unmöglich. Ergänzungsspieler Pascal Ojigwe weilt unterdessen beim Afrika-Cup.

Sorgen hat auch der ärgste Verfolger des Spitzenreiters. Bei Borussia Dortmund steht ein großes Fragezeichen hinter dem Einsatz von Torjäger Marcio Amoroso. Der Brasilianer laboriert an einer fiebrigen Virusinfektion, die er sich wahrscheinlich durch einen Mückenstich im Heimaturlaub eingehandelt hat.

Dagegen sind beim Überraschungsteam aus Bremen fast alle Mann an Bord. Lediglich der Ausfall des in der Vorrunde überragenden Ukrainers Viktor Skripnik bereitet den Hanseaten Kopfschmerzen. Pokalsieger Schalke fehlen bei der Aufholjagd alleine der erneut am Syndesmoseband verletzte Verteidiger Tomasz Hajto und Victor Agali (Afrika-Cup).

Dagegen sind die Klubs, die im Abstiegskampf stecken, während der Winterpause vom Verletzungspech schwer getroffen worden. Sowohl der Tabellen-15. Energie Cottbus als auch der SC Freiburg müssen im Kampf um den Ligaerhalt gleich fünf Stammkräfte ersetzen. Trainer Eduard Geyer muss dabei unter anderem vier Wochen auf Faruk Hujdurovic verzichten, der sich in einem Testspiel eine Sprunggelenkverletzung zuzog.

Auch beim SC Freiburg bleibt abzuwarten, ob die Ausfälle der Verteidiger Boubacar Diarra und Soumaila Coulibaly nach dem Weggang Sebastian Kehls zu kompensieren sind. Ganz ohne Sorgen im Kampf um den Klassenerhalt ist Borussia Mönchengladbach. Die Rheinländer, derzeit 14. der Tabelle, haben alle 28 Spieler des Profikaders gesund an Bord.

(RPO Archiv)
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