Jahreshauptversammlung Lautern blickt mit Spannung auf Mittwoch

Kaiserslautern (rpo). Der 1. FC Kaiserslautern durchlebt derzeit die wohl größte Krise in seiner Bundesliga-Zugehörigkeit. Die "Roten Teufel" stehen abgeschlagen am Tabellenende, der Verein kämpft gegen ein finanzielles Chaos und weist kaum Perspektiven auf. Auf der Jahreshauptversammlung der Pfälzer am kommenden Mittwoch stehen trotz dieser negativen Voraussetzungen wichtige Neuwahlen für die Zukunft des Vereins an.

 Rene C. Jäggi verlässt nach drei Jahren den 1. FC Kaiserslautern.

Rene C. Jäggi verlässt nach drei Jahren den 1. FC Kaiserslautern.

Foto: AP, AP

Dabei steht den Vereinsangehörigen, wie bei FCK-Versammlungen in der jüngsten Vergangenheit fast schon üblich, wieder einmal eine Marathonsitzung bevor. 23 Bewerber stehen für die fünf Posten im Kontrollgremium, dessen wichtigste Aufgabe die Suche nach einem Nachfolger für den scheidenden Vorstandsboss Rene C. Jäggi ist, zur Auswahl. Allein die Anzahl der Bewerber, denen jeweils vier Minuten Redezeit zur Vorstellung zugestanden wird, zeigt die Zerrissenheit im und um den Klub.

Für Zündstoff wird zudem Jäggi sorgen, dessen Vorstöße die Frage nach der Zukunft des Klubs erst aufgeworfen hatten. Der Schweizer, der im November des vergangenen Jahres zunächst seinen Rücktritt angekündigt hatte, um später zu erklären, doch bis zum Saisonende weitermachen wolle, will zum Ende seiner dreieinhalbjährigen Amtszeit noch einmal klar Schiff machen.

Jäggi attackiert seine Kritiker

Vor allem Jäggis zahlreiche Kritiker sollen dabei in die Schranken gewiesen werden. "Ich werde mit ein paar Dingen aufräumen, die immer wieder falsch dargestellt werden", sagte der 57-Jährige. Dem Klubchef, in dessen Amtszeit die Rettung des 105 Jahre alten Traditionsvereins vor der Pleite fiel, wurde zuletzt von mehreren Seiten vorgeworfen, dass er den Verein kaputtsaniert habe.

Jäggi, der gleichzeitig auch die Geschäfte des Lauterer WM-Organisationskomitees führt, widerspricht dieser Kritik: "Der Verein hat sich sehr gut entwickelt. Der FCK ist schuldenfrei und schreibt auch im laufenden Geschäftsjahr schwarze Zahlen. Die Lizenz ist auch im Abstiegsfall sicher."

Trotz seiner angeblichen Erfolgsbilanz hinterlässt Jäggi ein unbestelltes Feld. Die Suche des Eidgenossen nach einem Investor, der den FCK mit frischem Geld sportlich wiederbeleben soll, blieb bislang ohne Erfolg. Jäggi deutete zwar mehrfach an, einen Geldgeber gefunden zu haben, präsentieren konnte er allerdings noch keinen Investor. Auch die geplante Ausgliederung der Profi-Abteilung wurde bisher noch nicht realisiert.

Immerhin weiß Jäggi, wer ihm in den vergangenen Jahren die Treue gehalten hat und belohnt seine Fürsprecher mit Wahlkampfhilfe zum Abschied: "Die positive Bilanz ist auch ein Verdienst des Aufsichtsrats unter Führung von Professor Walter Ruda und Dieter Buchholz. Sie haben in den drei Jahren fast nur kritische Situationen zu meistern gehabt und haben die Nerven behalten. Sie haben ehrenamtlich gearbeitet, nicht mal Spesen abgerechnet."

Neben Ruda und Buchholz, die wie Jäggi eine erfolgreiche Bilanz ihrer Arbeit ziehen, stellen sich auch die bisherigen Ratsmitglieder Michael Koll und Ottmar Frenger zur Wahl. Dagegen kandidiert Ex-Geschäftsführer Wilfried de Buhr nach Meinungsverschiedenheiten mit seinen Ratskollegen und Jäggi nicht mehr.

(sidbackup)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort