Präsident Haas denkt über Rücktritt nach Krisenstimmung beim VfB Stuttgart

Stuttgart (rpo). Beim Bundesligisten VfB Stuttgart herrscht mitten in der Sommerpause Krisenstimmung: Nach der Demission von Peter Godenrath als Vorstandsmitglied für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit denkt offenbar auch Präsident Manfred Haas über einen Rücktritt nach.

Wie die Stuttgarter Nachrichten berichten, wolle sich der seit Oktober 2000 an der Spitze des Vereins stehende Vorstandsvorsitzende der Sparkassenversicherung Baden-Württemberg in den Aufsichtsrat zurückziehen.

Dessen bisheriger Vorsitzender Heinz Bandke will sich nicht mehr zur Wahl stellen. Als einer seiner Nachfolger wird Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt gehandelt, der aber angesichts eines erheblichen zeitlichen Mehraufwandes noch zögert. Im Falle einer Zusage hat er bereits eine hochkarätige Mannschaft parat: DaimlerChrysler-Konzernsprecher Manfred Kleinert, den früheren Deutschland-Chef von IBM, Edmund Hug, dessen Nachfolger Erwin Staudt und eben Manfred Haas.

Bei den mit rund 17 Millionen Euro verschuldeten Schwaben hofft man dadurch, mehr finanzielle Mittel in die leeren Kassen holen zu können. Daneben gibt es bei den "Roten" offenbar auch Diskussionen über den Verkauf von Abwehrchef Marcelo Bordon in Richtung England oder Schottland. Zwischen sieben und zehn Millionen Euro könnten eingenommen werden.

Über Kürzung der Spielergehälter nachdenken

Manager Rolf Rüssmann will von einem Transfer des Brasilianers aber nichts wissen. "Sein Verkauf ist kein Allheilmittel", sagt er und denkt über die Kürzung der Spielergehälter nach. Vor allem dann, wenn die Fernsehgehälter, wie Peter Godenrath erwartet, "drastisch einbrechen" sollten.

Dabei hat Rolf Rüssmann vor allem den Kontrakt von Spielmacher Krassimir Balakow im Visier. Der 36 Jahre alte Bulgare verdient rund drei Millionen Euro pro Jahr, will aber keine Kürzung seiner Bezüge hinnehmen. Die Gespräche zwischen dem VfB und Balakows Berater Dusan Bukovac ruhen an diesem Punkt.

Zudem belastet den Verein, der die vergangene Saison überraschend auf Platz acht beendet hatte, die Steueraffäre um seinen ehemaligen Vorsitzenden und jetzigen DFB-Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder. Zuletzt hatte es eine Hausdurchsuchung auf der VfB-Geschäftsstelle durch Polizei und Staatsanwaltschaft gegeben.

(RPO Archiv)
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