Klassenerhalt ist das Ziel KFC erteilt Spielern keine Freigabe

Krefeld · Einen Ausverkauf in der Transferperiode wollen die Uerdinger ebenso vermeiden wie den Abzug von drei Punkten, um die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. Derweil gehen die Fans auf die Barrikaden.

 Mit diesem Plakat plädieren die Fans für die Beibehaltung der 50+1-Regel, wonach die Mehrheit der Anteile immer beim Verein liegen muss.

Mit diesem Plakat plädieren die Fans für die Beibehaltung der 50+1-Regel, wonach die Mehrheit der Anteile immer beim Verein liegen muss.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Beim KFC Uerdingen haben sich die Ereignisse in den vergangenen Tagen überschlagen. Dem Antrag beim Amtsgericht auf ein Eigenverwaltungsverfahren, der die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Vereins nochmals verdeutlicht, folgten zwei positive Corona-Tests bei Trainer Stefan Krämer und einem Spieler, worauf das Gesundheitsamt eine zweiwöchige Quarantäre für die gesamte Mannschaft anordnete. Sogleich machten die Düsseldorfer Stadionbetreiber von D.Live ihrem Ärger über die Zahlungsmoral des KFC Luft, indem sie eine Stadionsperre aussprachen.

Diese Vorgehensweise empfanden die Uerdinger als Affront. Mikhail Ponomarev sieht den KFC als „das Opfer eines internen Machtkampfes bei D.Live: Während Herr Brill unser Spiel bestätigt, wird es von Frau Röttgen abgesagt.“ Und Ponomarev kündigte sogleich an: „Aufgrund dieses Vertrauensbruchs seitens D.Live sehen die Verantwortlichen des KFC Uerdingen die Grundlage für eine Weiterführung des Vertrags nach jetzigem Stand nicht mehr gegeben.“ Zugleich bat er den Deutschen Fußball-Bund (DFB) um Hilfe.

Die Spieler haben gezwungenermaßen die Füße hochgelegt. Weil Trainer Stefan Krämer und ein Spieler positiv getestet wurden, befindet sich die Mannschaft in zweiwöchiger Quarantäne. Die meisten von ihnen verbrachten das Wochenende vor dem Fernseher und schauten anderen beim Fußballspielen zu. Nachdem sich die Uerdinger in der vergangenen Woche von Heinz Mörschel und Stefan Velkov getrennt haben, wurde dies von vielen Fußballfreunden angesichts der prekären Finanzlage als Beginn eines Ausverkaufs gedeutet.

Dass dies nicht so ist, machte der Verein inzwischen aber auch einigen Spielern klar, die damit geliebäugelt hatten, den klammen KFC zu verlassen und sich einem anderen Verein anzuschließen. Vor allem Leistungsträger wie Gino Fechner hatten die Aufmerksamkeit der Konkurrenten geweckt, aber auch Kolja Pusch und Dave Gnaase. Dem schob der KFC jedoch einen Riegel vor. „Wir planen, keine weiteren Spieler abzugeben, weil wir alles dafür tun wollen, dass der KFC auch in der nächsten Saison in der dritten Liga spielt“, sagte Niko Weinhart im Gespräch mit unserer Redaktion. Der für den sportlichen Bereich verantwortliche Geschäftsführer fuhr fort: „Gegebenenfalls könnte uns noch ein Spieler im Winter verlassen, der über eine entsprechende Ausstiegsklausel verfügt.“ Die Transferperiode endet am 31. Januar.

Den Klassenerhalt zu erreichen, dürfte für den in arge Turbulenzen geratenen Verein schwer genug werden. Aufgrund des beim Amtsgericht gestellten Antrags auf ein Eigenverwaltungsverfahren droht den Blau-Roten der Abzug von drei Punkten durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB), wodurch das Polster auf die Abstiegsränge schmelzen würde wie der Schnee in Krefeld – ziemlich schnell. Aber auch hier gibt sich Niko Weinhart kämpferisch: „Es gibt die Möglichkeit, diesen Punktabzug zu verhindern und wir werden alles dafür tun.“

 Verraten und verkauft von Präsident und Stadt – KR macht sein Profi-Fussball platt! So lautet der Text auf einem Spruchband, das die Fans aufgehängt haben.

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Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer
 Die Sorge der Anhänger gilt auch der weiteren Zugehörigkeit zur dritten Liga.

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Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Derweil sind die Spieler zunächst einmal außer Gefecht gesetzt. Selbst wenn die Quarantäne aufgrund weiterer negativer Corona-Tests auf zehn Tage verkürzt werden sollte, könnte die Mannschaft frühestens am 3. Februar das Training wieder aufnehmen. 

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