Jung, mutig, erfolgshungrig Fridolin Wagner will beim KFC Uerdingen wirbeln

Krefeld · Der gebürtige Leipziger erzählt, warum er beim KFC Uerdingen angeheuert hat. Dabei wird schnell deutlich, dass er eine Bereicherung für den Verein ist. Er bringt einiges von dem ein, was zuletzt gefehlt hat.

 Tempo und ein wacher Blick: Fridolin Wagner beim Trainingsauftakt des KFC Uerdingen.

Tempo und ein wacher Blick: Fridolin Wagner beim Trainingsauftakt des KFC Uerdingen.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Die Sonne knallt vom wolkenlosen Himmel, die Temperaturen sind schweißtreibend, auch wenn man sich kaum bewegt. Auf dem Rasen tummeln sich zwei Dutzend junge Männer. Wer genau hinschaut, erkannt durchaus Unterschiede in puncto Intensität, auch wenn sie gering sein mögen. Durchaus positiv fällt dabei ein Blondschopf auf, der sich nicht nur durch  Lauffreude und Biss auszeichnet, sondern auch durch seinen wachen Blick, der ein Auge hat für den Ball und die Situation: Fridolin Wagner.

Der junge Mann ist neu beim KFC Uerdingen. Da ist es eigentlich auch selbstverständlich, dass er sich besonders ins Zeug legt, zumal, wenn man bedenkt, dass er zu den so genannten Perspektivspielern gehört. Wagner ist 22 Jahre alt, gut ausgebildet und will noch etwas erreichen. Er will sich nicht etwa in der Dritten Liga etablieren, es sich dort gemütlich machen, sondern er will noch höher spielen.

Wagner ist jener Spielertyp, der dem KFC in der vergangenen Saison fehlte. Bei Preußen Münster war er Stammspieler, konnte den Abstieg der Westfalen jedoch nicht verhindern. Dass er in Uerdingen gelandet ist, dafür gibt es mehrere Gründe. „Ich hatte einen positiven Eindruck“, sagt Wagner relativ allgemein, um dann jedoch sogleich zur Sache zu kommen. „Das Wichtigste ist, erfolgreich zu sein. Wir wollen gut spielen und punkten. Wir können einiges bewegen, denn die Qualität ist sehr, sehr gut.“

Es gab ein weiteres Argument, das für den KFC sprach, das weder sportlicher noch finanzieller Natur war, sondern regionaler. „Ich wollte im Westen bleiben“, sagt Wagner. Zur Begründung führt er allerdings nicht den Slogan an, wonach das Herz des Fußballs im Westen schlägt, wo es viele Traditionsvereine auf engem Raum gibt, wo Fußball gelebt wird. „Hier wird Fußball gespielt“, sagt der gebürtige Leipziger. „In Zwickau wurde mehr gearbeitet und gekämpft.“ Da liegt der Verdacht nahe, dass er ein Feingeist ist, ein beschlagener Techniker, weniger ein Mann fürs Grobe. Doch dem widersprechen die Trainingseindrücke und auch er, indem er auf die Statistik verweist: „Schauen Sie mal auf meine Kartenstatistik.“ Gesagt, getan: Wagner ist in der vergangenen Saison 28 mal eingesetzt worden, hat dabei zehn Gelbe, eine Gelb-Rote und eine Rote Karte gesehen. Doch die Corona-Zwangspause scheint er genutzt zu haben, um seine Spielweise zu optimieren, denn in den acht Begegnungen, die er absolvierte, blieb er ohne eine einzige Karte.

Es scheint beinahe so, als habe Wagner etwas mit dem KFC gemeinsam. „Der Verein hat in der Vergangenheit vielleicht nicht alles richtig gemacht“, sagt Wagner. „Aber jetzt geht es weiter. Hier kann sich was entwickeln.“ Auch das ist typisch Wagner und tut dem KFC gut: Da ist ein junger Mann, der nicht nur sagt, wie schön und gut alles ist, sondern auch den Mut hat, zu sagen, dass nicht immer alles richtig war. Frisch, furchtlos, beherzt, mutig – alles Attribute, die dem KFC zuletzt gefehlt haben. Spieler, die sie verkörpern, tun dem Verein gut.

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