RWE zerlegt Uerdingen Vorsitzender Raths findet nach Debakel deutliche Worte

Krefeld · Trainer Dmitry Voronov wird nach der 0:11-Niederlage des KFC Uerdingen gegen Rot-Weiss Essen nur den Spielern gegenüber deutlich, der Vorsitzende Damien Raths bewahrt die Fassung, findet aber trotzdem deutliche Worte.

 Nicht zum Hinsehen: Torjäger Charles Atsina und der KFC am Boden.

Nicht zum Hinsehen: Torjäger Charles Atsina und der KFC am Boden.

Foto: Birgit Häfner

Dmitry Voronov ist eigentlich ein ruhiger, besonnener Typ. Doch nach dem Schlusspfiff mimte der 36 Jahre alte Russe das Rumpelstielzchen. Bei der inzwischen obligatorischen Besprechung unmittelbar nach dem Schlusspfiff auf dem Rasen im Mannschaftskreis bewegte er sich mehr als so mancher Spieler in einigen Situationen zuvor. Und auch nach der Ansprache schlichen sie in die Kabine: verstört von der Ansprache, niedergeschlagen vom Ergebnis. Mit der 0:11-Niederlage gegen Rot-Weiß Essen haben die Spieler des KFC Uerdingen nicht nur Vereinsgeschichte geschrieben, sondern auch Regionalligageschichte. Dafür gab es nicht einmal aufmunternden Applaus von den treuen Fans, denen es schlichtweg die Sprache verschlagen hatte, was in dem Moment vielleicht auch gut so war.

Voronov hatte sich wenig später wieder gefangen und präsentierte sich öffentlich wie immer äußerst zurückhaltend. „Für uns war es ein rabenschwarzer Tag“, sagte er. „Wir sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen, haben uns sehr schwer getan. Das darf einfach nicht passieren. Aber ich habe es nach dem 2:0-Sieg gegen Lotte am Mittwoch gesagt: wir haben keine Zeit zu feiern, jetzt haben wir keine Zeit zu weinen. Es geht Schlag auf Schlag weiter. Mittwoch haben wir das Pokalspiel gegen Bedburg-Hau, Samstag geht es nach Straelen.“

Erklärungen für diese historische Niederlage hatte Voronov nicht. „Ich muss mir das Spiel erst noch einmal anschauen, danach kann ich mehr dazu sagen“, erklärte der Coach. „Bevor ich etwas sage, muss ich verstehen, was passiert ist.“

Das Geschehen auf dem Feld ist zumindest schnell beschrieben. Nach einem Torwartfehler und einem unglücklichen Elfmeter war das Spiel bereits nach einer Viertelstunde entschieden. Bis kurz vor der Pause schalteten die Gäste deutlich zurück und kontrollierten nur das Spiel. Nach dem Wechsel schalteten sie in den Angriffsmodus und der KFC brach völlig ein, ergab sich wehrlos.

Der Vorsitzende Damien Raths wahrte die Contenance, fand aber dennoch deutlich Worte. „Das 0:11 tut weh“, sagte er. „Wir waren auf einem guten Weg. Man kann gegen Essen verlieren, aber nicht 0:11. Das hat auch nichts mit der Qualität der Essener zu tun. Wir müssen jetzt erst mal eine Nacht darüber schlafen. In den zurückliegenden vier Monaten haben wir so manche Tiefschläge erhalten – jetzt haben wir einen sportlich bekommen, der wird uns nicht umhauen.“

Die Vereinsführung sicher nicht, aber die Mannschaft? Gegen Essen hat sie gezeigt, dass sie nach Wirkungstreffern auseinander bricht. Das verheißt nichts Gutes.

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