KFC Uerdingen Viktoria blamiert sich gegen den KFC

KFC Uerdingen · Der KFC Uerdingen hat im Kampf um einen Aufstiegsplatz zur Regionalliga für einen Paukenschlag besorgt. Im RheinEnergie-Stadion gewannen die Blau-Roten in einem kuriosen Spiel mit 4:2 (0:1) gegen den souveränen Tabellenführer Viktoria Köln, der dadurch den vorzeitigen Aufstieg verpasste. Für den negativen Höhepunkt sorgte Kölns sich warm machender Ersatzspieler Andreas Moog, der in der 84. Minute, obschon nicht im Spiel, einen Treffer verhinderte und auf den nun sicherlich eine empfindliche Strafe zukommen wird.

Viktoria Köln - KFC Uerdingen: Auswechselspieler verhindert Tor
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Viktoria Köln - KFC Uerdingen: Auswechselspieler verhindert Tor

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Der kölsche Versuch, den Zuschauerrekord der NRW-Liga zu knacken, war in die Hose gegangen. Statt der angepeilten 12 512 Fans hatten sich 3802 Besucher im RheinEnergie-Stadion eingefunden, und die wirkten dort reichlich verloren. Immerhin war der Uerdinger Block gut gefüllt, und die Anhänger der Blau-Roten sorgten nicht nur für reichlich Stimmung, sondern auch über weite Strecken des Spiels für ein deutliches akustisches Übergewicht — und nutzten die Gelegenheit, sich mit "Zuschauerrekord"-Gesängen über die Gastgeber lustig zu machen.

Wie schon gegen Siegen sahen die Zuschauer, darunter auch Lukas Podolski, ein von der Taktik geprägtes Spiel. Köln, das bei einem Sieg den Aufstieg in die Regionalliga klar machen konnte, ließ den Ball laufen, der KFC hielt dagegen. Diese Ausgewogenheit hielt ganze 18 Minuten. Da war es der erfolgreichste Torschütze der Liga, Mike Wunderlich, der sich erfolgreich durch die Uerdinger Abwehr tankte und mit seinem 30. Saisontreffer die Führung zum 1:0 erzielte. Ausgerechnet Wunderlich, denn der war nach dem Hinspiel in Krefeld (1:2) von einigen KFC-Fans übel beschimpft worden.

Die Auswahl von Jörg Jung ließ nun aber nicht den Kopf hängen, sondern bemühte sich energisch um den Ausgleich. Zehn Minuten später jubelte der Uerdinger Anhang schon über einen vermeintlichen Treffer Uzuns, doch der stand dabei im Abseits. Danach neutralisierten sich die beiden Teams weitestgehend, so dass es ohne ein weiteres Tor in die Pause ging.

Das ließ nach dem Seitenwechsel aber nur knapp 120 Sekunden auf sich warten: Kapitän Ersan Tekkan legte sich den Ball zum Freistoß kurz vor der Ecke des Sechzehnmeterraumes zurecht, nahm vier Schritte Anlauf und zirkelte die Murmel per feinem Schlenzer knapp neben den Pfosten hinein ins Kölner Gehäuse - 1:1, der Ausgleich (47.). Uzun hatte nach gut einer Stunde dann die KFC-Führung auf dem Fuß, doch er traf lediglich das Außennetz (61.). Jörg Jung verstärkte danach den Druck und brachte mit Jochen Höfler seinen Joker (64.). Das zahlte sich vier Minuten später aus: Höfler erlief einen Steilpass, passte quer zu Uzun, und der wiederum traf trotz einiger Mühen zum 2:1 für den KFC (68.). Das war der Auftakt für eine turbulente Schlussphase. Erst gelang Marius Schultens in der 77. Minute per Kopf nach Wunderlich-Freistoß der Ausgleich, doch nur eine Minute später erzielte Höfler den Treffer zum 3:2.

Erneut eine Minute später blamierte Viktoria Köln sich bis auf die Knochen: Orhan Özkaya hatte den Ball erobert und war allein auf Kölns Torwart Poremba zugelaufen. Seinen Schuss, der im Tor gelandet wäre, wehrte Kölns sich gerade warm machender Ersatzspieler Andreas Moog, der erst kurz vor Spielbeginn in den Kader gerutscht war, mit dem Fuß vor der Linie ab. Für diese grobe Unsportlichkeit sah er Rot, und Schiedsrichter Metzen musste der Regel entsprechend indirekten Freistoß geben. Viktorias restliche Mannschaft reagierte dann sehr fair und griff Ersan Tekkan erst gar nicht an — Özkaya kam dann doch zu seinem Treffer zum 4:2 (84.), der den Schlusspunkt der Partie darstellte.

(RP)
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