KFC Uerdingen Van der Luer macht sich Gedanken über seine Zukunft beim KFC

Krefeld · Fußball: Der Aufstiegscoach des KFC hat zwar einen Vertrag bis 2016, ist aber mit vielen Dingen im Verein nicht einverstanden. Um 14 Uhr ist heute die SG Wattenscheid 09 zu Gast in der Grotenburg.

KFC Uerdingen gegen Alemannia Aachen
25 Bilder

KFC Uerdingen gegen Alemannia Aachen

25 Bilder

Regionalliga Eric van der Luer hat in den vergangenen Wochen viel nachgedacht. Ein persönlicher Schicksalsschlag hat ihn ereilt, und auch bei seinem Arbeitgeber, dem KFC Uerdingen, läuft es nicht rund.

"Ich mache mir zurzeit viele Gedanken, auch über meine eigene Rolle beim KFC", sagt der Trainer. Bis 2016 hat er Vertrag in Uerdingen, und "ich fühle mich sehr wohl hier. Geht es nach mir, dann würde ich am liebsten jetzt schon verlängern", sagt der Niederländer vor der Partie heute um 14 Uhr gegen die SG Wattenscheid 09.

Allerdings: Einfach ist die Situation in diesen Tagen nicht. Sportlich liegt sein Team vor dem Start in die Rückrunde — das in der Vorwoche ausgefallene Spiel gegen Velbert steht am kommenden Samstag noch an - auf einem Rang, der am Saisonende den Abstieg bedeuten würde. Allerdings: Mit zwei Siegen aus den noch verbleibenden zwei Spielen in 2013 könnte die Lage wieder etwas rosiger aussehen.

Was den Trainer mehr beschäftigt, sind die Nebenkriegsschauplätze, um die er sich zurzeit mit kümmert, weil es sonst offenbar niemand macht. "In zwei Stunden am Tag kann ich nicht neben dem Training so viele Dinge machen, wie notwendig wären. Das ist auch nicht meine Aufgabe", sagt er, ohne in Details gehen zu wollen, auch auf Nachfrage nicht.

Ob er damit meint, dass nach Informationen unserer Redaktion mindestens zwei Spieler noch auf ihr Gehalt vom Oktober warten? Oder dass es Mitglieder gibt, die aufbegehren, weil der nur noch aus zwei Personen bestehende Vorstand um den Vorsitzenden Lakis noch immer keine Mitgliederversammlung für das Jahr 2012 (!) einberufen hat? Oder weil der Verwaltungsrat — der inzwischen nur noch aus drei Mitgliedern besteht und das einzige gewählte Gremium des Vereins ist (er bestellt und vor allem: kontrolliert den Vorstand) - um seinen Vorsitzenden Andreas Galland in dieser Saison wenig zu sehen, höchstens zu lesen in Internetforen ist? Da passt es ins Bild, dass die Gerüchte nicht weniger werden, wonach Ligakollege Viktoria Köln van der Luer ganz oben auf seiner Wunschliste haben soll, falls deren Trainer Pele Wollitz im Winter einem angeblichen Ruf aus der Zweiten Liga folgt. Der Niederländer wollte dazu nichts sagen.

Für Ruhe könnten zwei Siege sorgen in den letzten beiden Spielen 2013, doch auch das, so ist zu befürchten, wäre nur eine Ruhe vor dem Sturm. Immer mehr stellt sich heraus, dass der KFC personell zu gering aufgestellt ist, um die höheren Aufgaben (auch finanzieller Art) in der neuen Spielklasse zu bewerkstelligen. In der Geschäftsstelle, wo Geld verdient werden könnte, arbeiten Torwart Sascha Samulewicz halbtags und zwei Praktikanten. Vereine wie Essen oder Oberhausen haben sieben bzw. acht hauptamtlich Beschäftigte. Auch diese Situation ist etwas, über das es sich bestimmt lohnt, nachzudenken. Allerdings: Das ist dann wahrlich nicht die Aufgabe des Trainers.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort