Fußball "Uns trennen derzeit Welten"
Fußball · Zum ersten Mal richtet der VfR Fischeln das Krefelder Stadtderby gegen den KFC Uerdingen (Samstag, 6. Oktober, 18 Uhr, Grotenburg) alleine aus. Vorsitzender Thomas Schlösser hofft auf 3000 Zuschauer.
Zum fünften Mal steht am Samstag das Derby zwischen dem VfR Fischeln und dem KFC Uerdingen an. Und zum ersten Mal richtet der VfR es allein aus. Wie läuft der Vorverkauf?
Thomas Schlösser Schleppend, auch wenn wir ziemlich viel Werbung gemacht haben. Der Uerdinger Fan-Block K ist aber schon ausverkauft.
Und die Vorbereitung steht?
Schlösser Ja. Es war für uns sicherlich eine ganz neue Herausforderung. Ich habe wohl noch nie so viel für ein Spiel gearbeitet wie für dieses. Aber ich gehe davon aus, dass der Ablauf reibungslos vonstatten gehen wird und wir ein hoffentlich friedliches Derby sehen können.
Mit wie vielen Zuschauern?
Schlösser Ich hoffe, dass vorne mindestens eine Drei stehen wird, also rund 3000. Am Spieltag werden wir übrigens ab 16.30 Uhr sechs Kassen rund um das Grotenburgstadion geöffnet haben. Ich kann aber nur jedem empfehlen, Karten im Vorverkauf zu erwerben, um lange Warteschlangen an den Kassen zu vermeide.
Das Derby diesmal ist, wenn man ehrlich ist, auch nicht so spannend wie die davor. Das erste war nach 42 Jahren wieder mit zwei Krefelder Clubs in einer Liga, dann war Ailton mal dabei...
Schlösser Und hinzu kommt auch die augenblickliche Situation. Der KFC ist Tabellenerster, wir sind Letzter. Da kann ich verstehen, dass sicherlich der eine oder andere auf seinem Sofa bleibt statt ins Stadion zu kommen.
Ist das nicht demotivierend für die Mannschaft?
Schlösser Warum? Für so ein Spiel braucht man niemanden extra zu motivieren. Im Stadion zu spielen, vor so vielen Leuten - das ist etwas ganz besonderes. Wer da nicht von selbst motiviert ist, sollte besser zum Unterwasserschach oder Hallenjojo gehen.
Ihre A-Jugend-Mannschaften haben am Wochenende 2:2 gespielt. Das wäre sicherlich ein Traumergebnis für den VfR.
Schlösser Sind wir doch mal ehrlich: Das 2:2 ist genauso wahrscheinlich wie die Tatsache, dass ich Bundespräsident werde. So klare Vorzeichen wie diesmal hatte das Stadtderby zwischen dem VfR Fischeln und dem KFC noch nie. Im Grunde geht es doch nur darum, wie hoch der KFC gewinnt.
Das klingt aber nach mehr als bloßem Tiefstapeln.
Schlösser Ich denke, das ist momentan einfach realistisch. Wir stecken zurzeit in einem absoluten Dilemma. Und der KFC ist in einer phantastischen Form. Die Uerdinger sind sensationell gestartet, da kann man nur den Hut vor ziehen, was da in so kurzer Zeit nach dem verpassten Aufstieg alles geschehen ist. Und bei uns war es das genaue Gegenteil. Uns trennen derzeit Welten. Am Sonntag kommt der Tabellenzweite in die Grotenburg und fährt mit einer 0:6-Packung nach Hause. Wir führen 2:0 und verlieren noch 2:3. Da kann es gegen uns nur um die Höhe des KFC-Sieges gehen.
Was wünschen Sie sich für das Spiel?
Schlösser Ich hoffe, dass wir mit möglichst vielen Zuschauern ein friedliches, unterhaltsames Fußball-Spiel sehen werden. Und für uns, dass wir keine Wahnsinnspackung bekommen, sondern uns achtsam aus der Affäre ziehen.