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KFC Uerdingen Ellguth sucht die richtige Position

Krefeld · Der Vertrag von Uerdingens dienstältestem Spieler läuft am 30. Juni aus. Wohin der Weg des 28-Jährigen führt, ist ungewiss. An einer gemeinsamen Lösung wird fieberhaft gearbeitet.

Es läuft die letzte letzte Minute der Trainingseinheit, als Maximilian Beister mit einem Fallrückzieher genau in den Winkel trifft. Da paarten sich Können und Glück. Lukas Musculus nimmt Beister freundschaftlich in den Arm und gratuliert ihm zu dem sehenswerten Tor. Es ist ein überaus würdiger Abschluss des Trainings, bei dem Stefan Aigner (USA), Christian Dorda (Rücken), Maurice Litka (Schulteroperation) und Christopher Schorch (Fleischwunde) noch gefehlt haben. Und natürlich Patrick Ellguth, der in gewisser Weise das Urgestein des KFC Uerdingen ist. Seit dem 1. Juli 2012 trägt er das Trikot der Blau-Roten und hat ihren Aufstieg aus der fünften in die dritte Liga mitgemacht. Am Samstag läuft sein Vertrag aus. Und dann? Wie geht es weiter? Ellguths Zukunft ist ungewiss - aus verschiedenen Gründen.

Vor sechs Jahren kam Ellguth aus Bielefeld nach Uerdingen. 157 Spiele absolvierte er seitdem für den KFC in der Oberliga und Regionalliga. Er war Stammspieler. Doch in dieser Saison stand er nur in den ersten elf Begegnungen regelmäßig auf dem Platz, danach saß er häufiger auf der Bank als ihm lieb sein konnte.

Aber er murrte nicht, sondern trainierte professionell. „Paddy ist ein super Typ“, sagt Trainer Stefan Krämer. „Paddy ist ein totaler Teamplayer. Es hat ihn gefreut, dass es so gut gelaufen ist. Natürlich will jeder spielen, aber wenn einer auf der Bank sitzt, gibt es zwei Reaktionsmöglichkeiten: entweder ist man beleidigt oder trainiert top für den Ernstfall. Wer beleidigt reagiert, wird seine Chance im Ernstfall nicht nutzen; wer gut trainiert, wird sie nutzen.“ Ellguth hat sie genutzt, sogar im Relegationsspiel in Mannheim. Und trotzdem ist eine Verlängerung seines bis zum 30. Juni laufenden Vertrags eher unwahrscheinlich.

Das liegt an verschiedenen Komponenten. Zum einen gehörte Ellguth schon in der vergangenen Saison nicht zur ersten Elf. In der Dritten Liga aber sind die Anforderungen noch höher - nicht nur fußballerisch, sondern auch zeitlich. Aber Ellguth war das, was man früher einen Halbprofi nannte; einer, der noch einem Beruf nachgeht. Diesen Job müsste er jetzt auf jeden Fall aufgeben, denn es sind nicht nur die beiden Trainingseinheiten in der Vorbereitung, sondern auch die Zwei-Tages-Touren zu den Auswärtsspielen, die Zeit kosten.

Auf der anderen Seite würde der KFC Ellguth, die Identifikationsfigur in Sachen Aufstieg, gerne in die Vereinsarbeit einbinden. Das wiederum wäre weitaus einfacher, wenn er 34 Jahre alt wäre und am Karriereende stünde. Doch der Mittelfeldspieler ist erst 28 Jahre alt und kann durchaus noch vier, fünf Jahre in der Regionalliga spielen.

„Das ist keine leichte Situation und will gut überlegt sein“, sagt der zweite Vorsitzende Nikolas Weinhardt. „Wir sind uns der Verdienste bewusst. Patrick ist nicht irgendein Spieler. Deshalb bemühen wir uns ja auch gemeinsam, die beste Lösung für alle zu suchen.“

Keine leichte Aufgabe, denn die berufliche Tätigkeit im Büro mit den sportlichen Aufgaben in der Regional- oder Oberliga in Einklang zu bringen, war nicht leicht. Wenn jetzt noch eine Aufgabe im Nachwuchsbereich hinzu käme, würde es noch schwieriger. Da gilt es gut abzuwägen.

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