Krefeld Uerdingen freut sich aufs Drittliga-Topspiel

Krefeld · Zwei Mal in Folge ist der KFC Uerdingen aufgestiegen, doch sein finanzstarker Präsident Mikhail Ponomarev gibt sich damit nicht zufrieden. Er möchte, dass der Pokalsieger von 1985 möglichst schnell in die Zweite Fußball-Bundesliga aufsteigt und hat die Mannschaft mit vier ehemaligen Bundesligaspielern verstärkt.

Maximilian Beister: in Duisburg nur auf der Tribüne.

Maximilian Beister: in Duisburg nur auf der Tribüne.

Foto: Stefan Brauer

Kevin Großkreutz, Stefan Aigner, Dominic Maroh und Maximilian Beister verfügen zwar über klangvolle Namen, doch ihren sportlichen Zenit haben sie überschritten. Trainer Stefan Krämer kommt die nicht einfache Aufgabe zu, sie ihrer früheren Form wieder ein Stück näher zu bringen und sie in die Mannschaft zu integrieren. Das geht nicht reibungslos. So saß Beister zuletzt auf der Tribüne und Großkreutz wurde zur Halbzeit ausgewechselt. „Es gab Einzelgespräche, Gruppengespräche und Gespräche mit der Mannschaft“, berichtet Krämer, der jedoch nichts ins Detail gehen will. „Die Trainerkabine ist wie eine Kapelle. Wenn ich dort mit einem Spieler spreche, ist das wie ein Gespräch mit einem Priester.“

Steckt Uerdingen nach vier Niederlagen in den zurückliegenden sechs Spielen in der Krise? „Kein Team marschiert souverän durch die Dritte Liga“, sagt der Coach. „30 Spiele geht es darum, sich möglichst gut zu positionieren.“ Dass ist dem KFC bislang gelungen, er gehört noch der Spitzengruppe an. Und so kommt der Partie beim Spitzenreiter VfL Osnabrück (Montag, 19 Uhr) auch besondere Bedeutung zu. „Das ist der beste Gegner, den wir jetzt kriegen können“, sagt Krämer, der sich auf den Abend freut: „Ein Spitzenspiel unter Flutlicht vor großer Kulisse – was gibt es Schöneres? Da herrscht eine tolle Atmosphäre, das wird ein tolles Fußballspiel.“

Zu den Besonderheiten der Begegnung gehört, dass der KFC Uerdingen zum ersten Mal in dieser Saison nicht in der Favoritenrolle ist. Die kommt den Gastgebern zu, die seit sechs Spielen ungeschlagen sind und in 13 Saisonspielen nur acht Gegentore kassiert haben, davon drei vor einer Woche beim 4:3-Sieg in Braunschweig. Zudem ist das Stadion an der Bremer Brücke wieder zu einer Festung geworden, doch all das schreckt die Uerdinger nicht. „Wir haben uns die Spiele des VfL auf Video angesehen“, sagt Kapitän Christopher Schorch. „Die sind auch verwundbar.“

Der Ablauf vor dem Spitzenspiel wurde geändert. Am Samstag und Sonntag wurde um 19 Uhr unter Flutlicht trainiert, um sich auf die Lichtverhältnisse einzustimmen. „Das waren die besten Trainingstage, seit ich im März gekommen bin“, sagt Krämer. „Und ich bin davon überzeugt, dass eine Mannschaft so spielt, wie sie trainiert.“ Mit Beister und Großkreutz. Vielleicht hält dieses Spitzenspiel, was es verspricht.

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