Zum dritten Mal Interimscoach Reisinger macht es beim KFC mit Routine

Krefeld · Interimstrainer Stefan Resinger leitete nach der Entlassung von Heiko Vogel die erste Übungseinheit. Es ist ein Neustart vor allem für jene Spieler, die zuletzt abseits standen. Roberto Rodriguez bewies Humor.

 Stefan Reisinger (in der roten Jacke) leitet das Training und sagt den Spielern, was er will.

Stefan Reisinger (in der roten Jacke) leitet das Training und sagt den Spielern, was er will.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Das für 15 Uhr angesetzte Training begann zwar pünktlich, aber nicht auf dem Rasen der Grotenburg, sondern mit einer Ansprache an die Mannschaft und einer Videoanalyse. „Wir haben aber nicht nur Fehler aufgezeigt, sondern auch, was sie gut gemacht haben“, berichtete Stefan Reisinger. Der 38 Jahre alte Co-Trainer fungiert als Interimscoach – zum dritten Mal. Bereits nach den Entlassungen der Trainer Stefan Krämer und Norbert Meier hatte er das Sagen, und jetzt eben auch nach der Demission von Heiko Vogel. Reisinger entwickelt Routine.

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Foto: dpa/Andreas Gora

Als die Mannschaft dann um 15.20 Uhr den Rasen betrat, zogen schwere, dunkle Wolken über das Stadion, aber auch die Sonne blinzelte kurz hervor – ein schönes, symbolisches Bild. Nach dem Aufwärmprogramm mit Athletiktrainer Fabian Illner gab es verschiedene Spielformen. Und mit der Zeit lockerte auch die Stimmung. So bewies Roberto Rodriguez Humor, kurz bevor er eine Ecke ausführte. „Jan, Jan komm“, rief er. Jan Kirchhoff war am Montag mit einer Platzwunde und leichter Gehirnerschütterung ausgeschieden. Seine Stirn zierte gestern ein Pflaster. Und jetzt sollte er zum Kopfball gehen? Rodriguez – so ein Schlitzohr.

Nach einer Stunde wurde Reisinger erstmals richtig laut. Er forderte mehr Tempo, ein schnelleres Umschalten. Nach 1:25 Stunde kam dann seine Ansage: „Das nächste Tor entscheidet.“ Es dauerte etwas, doch dann traf Torjäger Tom Boere und die Mannschaft mit den roten Lätzchen jubelte.

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Resinger will die Reset-Taste drücken, einen Neustart. „Ein Trainer-Wechsel ist keine schöne Sache, aber er bietet auch eine Chance“, sagt der Bayer. „Natürlich führt man einige Gespräche, natürlich setzt man den ein oder anderen Akzent. Jeder hat eine andere Philosophie, sieht das ein oder andere anders.“

Davon profitieren in einem ersten Schritt jene Spieler, die bislang auf dem Abstellgleis standen. „René Vollath verhält sich absolut professionell, natürlich gehört er dazu. Auch wenn Königshofer seine Sache gut macht und wir auf der Position die geringsten Sorgen haben. Aber ich werde auch auf Dominic Maroh zurückgreifen, das ist doch keine Frage. Ich brauche ihn. Er ist doch die Alternative zu Jan, bei dem wir abwarten müssen, ob er spielen und in die Zweikämpfe gehen kann. Bei mir bekommt jeder seine Chance“, sagt er. „Ich brauche am Sonntag zehn Mann auf dem Platz, die Gas geben.“ In Meppen hatte Reisinger bereits am 2. Februar bei der 2:3-Niederlage das Sagen. „Das ist schon kurios. Aber diesmal wollen wir das Resultat umdrehen.“

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