Bei 0:1-Niederlage des KFC Uerdingen Fans von Preußen Münster sorgen für schwere Ausschreitungen

Velbert · Das Regionalligaspiel zwischen dem KFC Uerdingen und Preußen Münster wurde von schweren Ausschreitungen mit mehreren Verletzten überschattet. Sogar ein Spielabbruch drohte. Die zweite Halbzeit wurde mit 17 Minuten Verspätung angepfiffen.

 In der Halbzeit stand ein Teil des massiven Polizeiaufgebots auf dem Rasen.

In der Halbzeit stand ein Teil des massiven Polizeiaufgebots auf dem Rasen.

Foto: Thomas Schulze

Der KFC Uerdingen hat zwar 0:1 (0:1) gegen Preußen Münster verloren, hat aber vor 1.323 Zuschauern ein erneutes Debakel vermieden und sich verbessert präsentiert. Die Leistung nach dem Wechsel war sogar regionalligareif und ermutigend. Weniger gut haben sich die Fans von Preußen Münster präsentiert.

Die beiden Ergebnisse am Freitagabend sollten dem KFC nochmals Mut gemacht haben: Da hatte in der Bundesliga das Kellerkind FC Augsburg gegen den Rekordmeister Bayern München 2:1 gewonnen und in der Regionalliga hatte Abstiegskandidat FC Wegberg-Beeck dem Spitzenreiter Rot-Weiss Essen ebenso überraschend ein 1:1 abgetrotzt. Würde Schlusslicht Uerdingern gegen den Tabellenzweiten Münster ein ähnlicher Coup gelingen?

Zur Sache ging es bereits vor dem Spiel. Da versuchten einige Anhänger der Preußen die Stadiontore zu stürmen. Dabei wurde ein Ordner verletzt. Mit dem herbei geeilten massiven Polizeiaufgebot wurde die Aktion weiter verhindert. Die Einlasskontrolle gestaltete sich anschließend intensiver, so dass viele  Gäste-Fans erst kurz vor dem Anpfiff auf den Rängen waren.

KFC-Trainer Alexander Voigt hatte die Startelf auf zwei Positionen geändert: für den gesperrten Jesse Sierck und Marcel Kretschmer standen Leon Augusto und Joshua Yeboah beim Anpfiff auf dem Platz. „Wir werden sicher weniger Ballbesitz haben, müssen aber bei Kontern mit mehr Spielern nachrücken und mutiger agieren“, hatte Voigt gefordert.

 Das klappte zunächst überhaupt nicht so, wie der Coach das sich gewünscht hatte. Allerdings musste  seine Mannschaft auch nach nur 100 Sekunden den ersten empfindlichen Nackenschlag verkraften, als Torjäger Gerrit Wegkamp die Preußen in Führung brachte und damit das durch die lange Wartezeit angekratzte Nervenkostüm der Fans wieder in Balance brachte. Sollten die Gäste etwa auf Torejagd gehen und versuchen, den 11:0-Sieg des Rivalen Rot-Weiss Essen überbieten zu wollen? Nein, zumindest nicht vor der Pause, denn es war enttäuschend, was die Gäste dann boten. So konnte sich der KFC stabilisieren. Torchancen gab es auf beiden Seiten nicht, so dass es mit dem knappen Resultat in die Pause ging.

Dafür ging es in der Pause auf den Rängen wieder richtig zur Sache. Ein massiver Polizeieinsatz mit Schlagstöcken und Pfefferspray war die Folge. In der Halbzeit wurde per Lautsprecher dann sogar ein Spielabbruch angedroht. Das und einen damit verbundenen Verlust von drei Punkten wollten die Preußen-Fans nicht riskieren. So wurde die zweite Halbzeit mit 17 Minuten Verspätung angepfiffen.

KFC-Trainer Voigt nutzte die Pause, um seine Mannschaft aufzurichten, die jetzt mutiger agierte. Mehrfach kamen sie nicht nur über die Mittellinie, sondern sogar in den Strafraum. Mitte der zweite Halbzeit war die Partie nicht nur ausgeglichen, sondern die Gastgeber sogar überlegen. Da waren die Blau-Roten mit dem Aufstiegsaspiranten überraschend auf Augenhöhe. So gab es zwar keinen Punkt, doch sollte die Leistung der zweiten Halbzeit das Selbstvertrauen der Mannschaft stärken.

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