Fußball Schneider bringt KFC-Jugend auf Kurs

Krefeld · Für den 42 Jahre alten Sportwissenschaftler ist der Neuaufbau der Nachwuchsabteilung eine Herausforderung. Auch wenn sich der Erfolg nicht nur an den Tabellen ablesen lässt, so ist der Aufstieg dennoch das angestrebte Ziel.

 Patrick Schneider, der neue Jugendleiter des KFC Uerdingen, in seinem Büro.

Patrick Schneider, der neue Jugendleiter des KFC Uerdingen, in seinem Büro.

Foto: Thomas Schulze

Patrick Schneider sitzt in seinem Büro vor dem Laptop und einer Tasse Kaffee. Er plant die Saison 2018/19 im Nachwuchsbereich des KFC Uerdingen. Es soll eine ganz besondere Spielzeit werden – von den Erfolgen, aber auch inhaltlich. Sie soll so etwas wie der Wendepunkt werden, denn in der Jugend lief es in den vergangenen Jahren nicht rund. Das wurde im Winter plötzlich sogar Präsident Mikhail Ponomarev angelastet, der versicherte, er werde sich der Sache annehmen, sobald die erste Mansnchaft auf Kurs sei. Gesagt, getan. In Patrick Schneider wurde ein neuer Jugendleiter – auf seinem Vertrag steht „Head of Youth“ – geholt, der für den Neuaufbau die Verantwortung trägt.

Der 42 Jahre alte diplomierte Sportwissenschaftler hat sich sofort an die Arbeit gemacht, damit der Neustart in der kommenden Saison gelingt. Denn was er vorgefunden hat, ist für den ambitionierten Drittligisten nicht standesgemäß. Nur die C-Junioren spielen in der Niederrheinliga, die A- und B-Junioren kicken in der Leistungsklasse, die Bundesliga ist also geradezu Lichtjahre entfernt, und dass der Verein 1987 Deutscher Meister mit der A- und B-Jugend war, klingt schon fast unwirklich.

Der notwendige Neuaufbau der Nachwuchsabteilung geht natürlich mit personellen Veränderungen einher. Von 38 Spielern hat sich der Verein getrennt, 70 neue sind hinzu gekommen. „Aber nicht nur die Anzahl, vor allem die Qualität hat sich erhöht“, ist Schneider überzeugt, der an der Zielsetzung keinen Zweifel lässt: „Wir wollen mit den A- und B-Junioren in die Niederrheinliga aufsteigen. Aber es kann auch sein, dass zwei, drei Mannschaften stärker sind und wir nicht aufsteigen.“

Aber nicht nur im Spieler-, auch im Trainerbereich gab es Veränderungen. Die A-Junioren (U19) werden nun von Daniel Beine trainiert, die B-Junioren (U17) von Mirko Schweighard und Marcel Ndjeng, die U16 von KFC-Urgestein Marco Sagebaum und die U15 von Jasmin Muhivic. Aber auch inhaltlich wurde die Ausbildung der Spieler klar strukturiert. „Bei den Jüngsten liegt der Schwerpunkt im technischen Bereich, in der C-Jugend erfolgt der Übergang vom individuellen zum gruppentechnischen und taktischen Bereich, aber in der B-Jugend kommen die athletischen Merkmale hinzu“, erklärt Schneider. „Die Spieler erhalten so eine Rundumausbildung.“

Zudem wurde das Trainingspensum intensiviert. Vier Mal pro Woche wird jetzt trainiert, im unteren Bereich drei Mal, jeweils einmal mehr als zuvor. Um mit den begrenzten Kapazitäten an der Grotenburg einigermaßen klar zu kommen, wurden aus zwei, jetzt drei Zeiteinheiten: 16.30 bis 18 Uhr, 18 bis 19.30 Uhr und 19.30 bis 21 Uhr.

Wenngleich Schneider den Aufstieg als Ziel ausgerufen hat, so definiert er Erfolg nicht ausschließlich über Tabellen. „Erfolgreich sind wir, wenn wir am Saisonende möglichst wenig neue Spieler holen müssen und viele in die nächsthöhere Klasse wechseln können.“

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