Zu Gast bei Türkgücü München René Vollath ist besonders heiß auf den KFC Uerdingen

Krefeld · Der ehemalige Uerdinger steht seit Sommer bei Türkgücü München zwischen den Pfosten und erzählt, warum es für ihn am Samstag gegen seinen alten Klub ein besonderes Spiel ist, das er mit aller Macht gewinnen will.

 Der Uerdinger Fridolin Wagner läuft Torwart René Vollath von Türkgücü München an.

Der Uerdinger Fridolin Wagner läuft Torwart René Vollath von Türkgücü München an.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Oliver Kaelke

René Vollath war schon immer etwas anders. Er ist Torhüter, er ist intelligent, er war Schiedsrichter. Er ist Profi, aber nicht einer von den aalglatten, weichgespülten, gesichts- und meinungslosen. Daher überrascht sein Auftritt bei der Pressekonferenz vor dem Spiel zwischen Türkgücü München und dem KFC Uerdingen auch nicht. Während viele andere Profis stets behaupten, das Spiel gegen ihren alten Verein sei ein Spiel wie jedes andere, gesteht Vollath: „Schon das Hinspiel im Dezember war etwas Besonderes und das ist es auch diesmal. Es ist ein Spiel, dass ich mit aller Macht gewinnen will.“

Nach der 0:2-Niederlage im Derby gegen 1860 München hatten sich die Spieler von Türkgücü Anfang der Woche zusammengesetzt. „Wir haben besprochen, wie wir die Saison beenden wollen“, berichtet Vollath. Die Aussprache zeigte Wirkung, denn am Mittwoch gewann das Team bei der SpVgg Unterhaching mit 2:0. Deren Präsident Manfred Schwabl attestierte seinen Spielern jedoch, nicht drittligareif zu sein, ohne Herz zu spielen: „Das ist ja Breitensportabteilung.“

Türkgücüs Trainer Serdar Dayat glaubt, dass die Uerdinger im Olympiastadion anders auftreten werden: „Der Gegner ist angeschlagen. Aber sie kämpfen in allen Bereichen des Fußball-Business. Das wird ein interessantes Spiel.“

René Vollath trug drei Jahre lang das blau-rote Trikot und gehörte der Aufstiegsmannschaft an. „Natürlich habe ich noch Kontakt nach Uerdingen und telefoniere mit Christian Dorda oder Assani Lukimya“, sagt der Keeper, der keinen Hehl daraus macht, dass ihn der Abschied im Sommer geschmerzt hat. „Ich habe mich super wohl gefühlt und wollte verlängern. Ich hätte alles unterschrieben.“ Doch vom KFC kam kein Angebot.

Vielleicht war es Glück im Unglück, dass der 31 Jahre alte Torhüter zu einem Wechsel gezwungen wurde. „Ich habe schnell einen neuen Verein gefunden,bei dem ich nach dem ersten Herzschmerz glücklich geworden bin. Heute bin ich glücklich, dass es damals nicht funktioniert hat. Meine Frau und ich fühlen uns wohl. Hier habe ich alles, was ich brauche. Es ist eine tolle Stadt, ein toller Verein, bei dem ich auch große Wertschätzung bekomme.“

Rache ist süß. Vollath kann heute mit einem Sieg dazu beitragen, dass der KFC Uerdingen dem Abstieg noch ein großes Stück näher kommt. Ob sich die Gäste gegen den Abstieg stemmen? Ob die Spieler zeigen wollen, dass sie zurecht in der Dritten Liga spielen? Ob sie erkennen, dass ein Abstieg ein Makel ist, der sich künftig sehr konkret auf ihrem Konto ablesen lässt? Der ehemalige Trainer Stefan Krämer hat stets behauptet, die Mannschaft verfüge über ausreichende Qualität. Das muss sie in den verbleibenden sechs Spielen nachweisen. Samstag in München.

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