KFC Uerdingen Nur wenig Futtergeld für arme Zebras

Krefeld · Oberligist KFC Uerdingen empfing am Dienstagabend den Zweitligisten MSV Duisburg zu einem Testspiel. Die Einnahmen gehen an die finanziell angeschlagenen Gäste, die vor 1477 Zuschauern mit 3:0 gewannen. Auch Oberbürgermeister Gregor Kathstede schaute zu.

Saison 12/13 Testspiel: KFC Uerdingen - MSV Duisburg 0:3
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Saison 12/13 Testspiel: KFC Uerdingen - MSV Duisburg 0:3

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In einem Freundschaftsspiel, das so kurz nach Ende der Trainingspause recht ansehnlich war, verkaufte sich der "Fast"-Viertligist KFC gegen den Zweitligisten von der Wedau bei der 0:3 (0:1)-Niederlage sehr gut. Das Ergebnis spielte an diesem Abend überhaut keine Rolle. Die Nachbarschaftshilfe und die moralische Unterstützung der Uerdinger, ein Benefizspiel zugunsten des zuletzt vor dem finanziellen Aus stehenden MSV Duisburg auf die Beine zu stellen, stand im Vordergrund.

Das erste Spiel des neuen Jahres auf dem Rasen der Grotenburg wollte sich Krefelds Oberbürgermeister Gregor Kathstede nicht entgehen lassen. Vor dem Anpfiff traf er sich kurz mit KFC-Trainer Eric van der Luer. Thema war auch der geplante Stadion-Neubau eines niederländischen Investors.

Das letzte Spiel des OB in der traditionsreichen Grotenburg war das gestern bestimmt nicht. Die zu erwartende Aufstiegsfeier wird er sich wohl nicht entgehen lassen. "Die Gespräche laufen. Ich hoffe, dass wir unser Stadion-Projekt in Kürze im Rathaus präsentieren können", sagte van der Luer.

Bei guten äußeren Bedingungen hatten die Uerdinger sicher mit mehr Zuschauern gerechnet. So kam nur wenig Futtergeld in die Kasse der finanziell angeschlagenen Zebras. Fast die Hälfte der Fans brachten die Gäste selber mit, die bereits nach drei Minuten den ersten Treffer ihres Teams in 2013 bejubeln durften.

Kevin Wolze hob das Leder aus 16 Metern über den herausstürmenden Torwart Sascha Samulewicz in die Maschen. Die Uerdinger, die auf alle schwer oder leicht angeschlagenen Spieler verzichteten, legten nach 15 Minuten den Respekt ab und tauchten dann mit ihrer einzigen Sturmspitze im MSV-Strafraum auf.

Die hieß gestern Dominik Oehlers. Der 17-Jährige wechselte in der Winterpause vom Stadtrivalen VfR Fischeln zum KFC. Die Freigabe erhielt der neue Verein aber noch nicht. Denn der VfR verlangt eine Ablöse, was bei KFC-Trainer van de Luer auf Unverständnis stößt: "Ich habe schon mit Thomas Schlösser vom VfR Kontakt aufgenommen."

Oehlers war vor anderthalb Jahren mit seinem damaligen Trainer und weiteren Spielern vom Bockumer SV zur Kölner Straße gewechselt. Dafür legten die Fischelner einen stattlichen Betrag auf den Tisch. Daher dürfte es der KFC nicht leicht haben, den talentierten und schnellen Mittelstürmer ohne Ablöse frei zu bekommen.

Weil Benjamin Baltes vor der Pause einen direkten Freistoß aus aussichtsreicher Position in die Wolken beförderte, blieb es bei der knappen Führung des MSV. Dessen Trainer Kosta Runjaic schickte zur zweiten Pause eine komplett neue Mannschaft aufs Feld, die in der 65. Minute durch den zum Verkauf angebotenen Valeri Domovchiyski das 2:0 erzielte.

Für den Höhepunkt der zweiten Halbzeit sorgte Christoph Mandiangu aus der zweiten Mannschaft der Duisburger. Kurz vor der Mittellinie nahm er sich das Leder, spielte auf dem Weg zum Tor drei Uerdinger aus und ließ Torwart Samulewicz keine Abwehrchance. Kurz vor Schluss tauchte der eingewechselte Markus Keppeler frei vor Torwart Marcel Lenz auf, der den Uerdinger Ehrentreffer verhinderte.

"Ich mit der Leistung der Mannschaft zufrieden, besonders in der zweiten Halbzeit", sagte der KFC-Coach. Gastspieler Sebastian Svärd konnte aus versicherungstechnischen Gründen nicht eingesetzt werden. Der 29-jährige Ex-Profi von Borussia Mönchengladbach soll weiter beim KFC trainieren und spielt bei van der Luer für die Zusammenstellung einer schlagkräftigen Mannschaft für die vierte Liga eine Rolle.

Duisburgs Trainer Runjaic macht sich keine Sorgen, dass der KFC eine Klasse höher Probleme bekommt: "Die Uerdinger haben mich heute mit ihrer Leistung sehr positiv überrascht."

(RP)
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