0:2-Niederlage im Derby Uerdinger Siegesserie reißt beim MSV Duisburg

Duisburg · Der MSV Duisburg stoppt die Mannschaft der Stunde und stürmt durch einen 2:0-Sieg an die Tabellenspitze der Dritten Liga. Der KFC Uerdingen ist zwar überlegen, aber Lukas Daschner und Leroy Mickels treffen schon vor der Pause für die Gastgeber.

 Der Uerdinger Jean-Manuel Mbom gewinnt zwar das Kopfballduell gegen Tim Albutat, doch der KFC verliert das Spiel.

Der Uerdinger Jean-Manuel Mbom gewinnt zwar das Kopfballduell gegen Tim Albutat, doch der KFC verliert das Spiel.

Foto: Stefan Brauer

Das Ergebnis klingt eindeutig, doch so deutlich war es nicht. Der KFC Uerdingen unterstrich erneut, dass die positiven Resultate der vergangenen Wochen kein Zufall sind, der MSV Duisburg, dass er eine Spitzenmannschaft ist, die nur wenige Chancen zum Erfolg benötigt. Am Ende ging der Sieg der Zebras vor 15.442 Zuschauern in Ordnung.

Für die Uerdinger war es an alter Wirkungsstätte ein komisches Gefühl. In der vergangenen Saison hatten sie ihre Heimspiele an der Schauinsland-Reisen Arena ausgetragen, weil die heimische Grotenburg saniert werden muss. Heimisch geworden waren sie in Duisburg nie, nur fünf von 19 Heimspielen hatten sie gewonnen. Aber nicht nur das hatte den KFC-Präsident Mikhail Ponomarev geärgert, der rund 1,5 Millionen Euro berappen musste, damit die Blau-Roten eine Spielstätte haben. So war er denn froh, dass er diesmal als Gast an die Wedau kommen konnte. Eine neue Rolle, die auch für die Spieler ungewohnt war. So wurde ihnen gestern Abend die Kabine für Auswärtsmannschaften zugewiesen. Die 1.500 KFC-Fans standen in der Gäste-Kurve.

Und auch sportlich war der KFC in einer anderen Rolle, denn der MSV, der über die stärkste Offensive der Liga verfügt, war Favorit und konnte mit einem Sieg die Tabellenführung übernehmen. Daher hatten sich Teamchef Stefan Reisinger und Trainer Daniel Steuernagel etwas einfallen lassen. Zumindest vom Papier her wurde Beton angerührt und die zuletzt stark verbesserte Defensive, die in den zurückliegenden vier Begegnungen nur ein Gegentor hatte hinnehmen müssen, nochmals verstärkt.

Die Viererkette wurde gezwungenermaßen verändert, denn die beiden Linksverteidiger Christian Dorda und Hakim Guenouche fielen verletzt aus. So kam der wieder genesene Oliver Steurer zum Einsatz. Er erhielt den Vorzug gegenüber Weltmeister Kevin Großkreutz, der nach wochenlanger Verletzungspause noch nicht wieder fit ist und daher auch nicht dem Kader angehörte.

Im Mittelfeld gab es diesmal eine verstärkte Defensivausrichtung. So wurden in Adam Matuschyk, Jean-Manuel Mbom und Manuel Konrad gleich drei Sechser aufgeboten - Sicherheit zuerst.

20 Minuten lang waren die Uerdinger überlegen und hatten auch die erste Chance durch Roberto Rodriguez, der nach einer Flank von Christian Kinsombi jedoch noch geblockt wurde. So fiel die Führung der Gastgeber aus heiterem Himmel. Als die Gastgeber erstmals in den gegnerischen Strafraum kamen und Torhüter Lukas Königshofer bei einer Flanke nicht gut aussah, schoss der frei stehende Lukas Daschner flach ins Eck ein. Das Bild ändert sich nicht. Der KFC war deutlich überlegen, doch die Gastgeber bei ihren wenigen Vorstößen gefährlicher. Mickels‘ Schuss zischte am Tor vorbei. Aber noch in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit fiel die Vorentscheidung. Leroy Mickels zog aus halblinker Position aus 22 Metern ab und traf in den Winkel – ein Sonntagsschuss am Montagabend.

Mit dem Vorsprung im Rücken musste der MSV nach der Pause eigentlich nur so weiterspielen. Das tat er auch, so dass es nicht langweilig wurde. Der KFC drängte auf den Anschlusstreffer, der MSV lauerte auf Konter und es gab auf beiden Seiten durchaus weitere Möglichkeiten. Nur ein Treffer fiel nicht mehr.

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