Beim 1:3 gegen Bonn Leon Augusto sorgt für ersten kleinen Erfolg des KFC

Krefeld · Der 21 Jahre alte Portugiese erzielt das erste Saisontor für den KFC Uerdingen, das nicht nur von den Fans frenetisch gefeiert wird, sondern der Mannschaft auch gehörig Auftrieb gibt. Doch es bleibt beim 1:3 gegen den Bonner SC.

 Der Uerdinger Leon Augusto, der hier den Bonner Luis Felipe Monteiro jagt, erzielte das erste Saisontor für den KFC.

Der Uerdinger Leon Augusto, der hier den Bonner Luis Felipe Monteiro jagt, erzielte das erste Saisontor für den KFC.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Oliver Kaelke

Leon Augusto blickt nicht etwa enttäuscht zurück, sondern er sieht das Positive. „Wir waren in der zweiten Halbzeit klar überlegen und hatten die klareren Chancen“, sagte er nach der 1:3-Niederlage des KFC Uerdingen gegen den Bonner SC. „Hinzu kam, dass ich den Elfmeter verschossen habe, sonst wären wir nochmal ran gekommen.“

Mit dieser Einschätzung stand er nicht alleine da. „Wenn der rein geht, wird es ein heißer Tanz, dann kippt das Spiel noch“, vermutet Bonns Trainer Björn Joppe. „Ich glaube, dann gehen wir nicht als Gewinner vom Platz. Unter dem Strich war es aber ein verdienter Sieg.“ Da hat der gute Mann völlig recht, denn in dem Spiel war alles möglich. Die Uerdinger hätten angesichts von drei Aluminium-Treffern der Gäste und weiterer klarer Chancen auch 1:8 verlieren können, aber am Ende vielleicht sogar punkten können.

Was wäre gewesen, wenn Leob Augusto den Elfmeter nach einem Foul an Justin Neiß verwandelt hätte? „Es kann sein, dass wir das Spiel drehen, dass wir unentschieden spielen oder 2:4 verlieren. So ist Fußball“, sagt KFC-Trainer Dmitry Voronov lakonisch. „Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, wir haben bis zum Schluss gekämpft. Wir haben heute wieder ein paar Fehler gemacht, die zu den Gegentoren geführt haben. Das müssen wir vermeiden, das ist tödlich. Aber wir haben es viel besser gemacht als gegen RWO.“ Vor einer Woche war die Mannschaft bei der 0:6-Niederlage in Oberhausen noch chancenlos gewesen, bei einem allerdings auch weitaus stärkeren Gegner.

Voronov sah im Spiel gegen Bonn nach nur einer gemeinsamen Trainingswoche durchaus schon einen Fortschritt. „Die Struktur kommt langsam rein“, sagte er. „Die Spieler verstehen, was wir möchten und wie sie es umsetzen sollen. Ich finde, wir sind auf einem guten Weg. Wir hatten heute das erste Erfolgserlebnis, das erste Tor. Das hat uns gut getan.“

Das war nicht zu übersehen und auch nicht zu überhören. Denn auf den Rängen wurde dieses erste Saisontor gefeiert wie ein Sieg. Und es war ein Sieg – über alle Zweifel, Bedenken und Skepsis. Das Tor von Leon Augusto sorgte für Begeisterung auf den Rängen und Selbstbewusstsein auf dem Rasen. Plötzlich war der KFC überlegen, wenn auch etwas ungestüm und defensiv weiter anfällig.

Auch dem Torschützen Augusto hatte der Treffer gut getan. Die Fußball-Welt sah auf einmal nicht mehr trist aus. „Wir haben uns klar gesteigert. Alles in allem kann man schon ganz zufrieden sein“, sagte er. „Wir müssen weiterarbeiten, dann kommt das schon.“

Seine positive Sicht war sicherlich auch den Glücksgefühlen geschuldet. „Es war nicht nur das erste Saisontor, sondern auch mein erstes Tor in der Regionalliga“, sagte er freudestrahlend – im 28. Spiel, nachdem er vor drei Jahren 26 mal beim 1. FC Köln II zum Einsatz kam. Anschließend wechselte er nach Finnland, ehe er zum KFC kam. Dass er mit seinem Elfmeter am Bonner Keeper Kevin Birk scheiterte, hinterließ bei dem Mittelfeldspieler keine Spuren. „Ich war gut im Spiel und mir sicher, dass ich ihn rein mache“, sagte er. „Er war auch gar nicht schlecht geschossen. Der Torhüter hat die Ecke geahnt, das passiert. Der nächste geht rein.“

Noch viel wichtiger wäre es aber, dass das schwache Defensivverhalten möglichst schnell verbessert wird. Es bleibt aber nicht viel Zeit, denn am Mittwoch kommt der SC Wiedenbrück nach Velbert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort