Dienstag tagt Krefelds Rat Stadt baut Brücken für Ponomarev

Krefeld · Mit einer Vorlage für die heutige Ratssitzung signalisiert die Stadt KFC-Präsident Ponomarev guten Willen zur Zusammenarbeit und zur raschen Sanierung der Grotenburg. Der Text atmet das Bemühen, ihn in Krefeld zu halten.

 Die Grotenburg: Geliebt, marode, sanierungsreif.

Die Grotenburg: Geliebt, marode, sanierungsreif.

Foto: Strücken, Lothar/Strücken, Lothar (slo)

Die Stadt bekräftigt ihren Willen, rund elf Millionen Euro in die Sanierung der Grotenburg zu stecken, die Sanierung schnell umzusetzen und den Fußballverein KFC Uerdingen auch für den Fall zu unterstützen, dass die Sanierung nicht pünktlich zum Start der Saison 2020/21 vollendet ist. „Der Rat befürwortet die Prüfung von Möglichkeiten durch die Verwaltung, wie dem Verein (zum Beispiel im Rahmen der Abwicklung des Mietverhältnisses) zu helfen ist, sofern die Aufnahme des Spielbetriebs zu dem Zeitpunkt nicht möglich sein sollte“, heißt es in einer Vorlage, die am Montag Abend veröffentlicht wurde.

Indirekt wird damit aber auch deutlich, dass die Stadt keine direkten Mietkostenzuschüsse für die Nutzung eines anderen Stadions in Erwägung zieht. Dies hatte KFC-Präsident Ponomarev für den Fall gefordert, dass die Grotenburg bis Saisonstart nicht spielbereit sein sollte. Direkte Zuschüsse sind aus rechtlichen Gründen nicht möglich; der KFC ist schließlich als GmbH ein normales Unternehmen.  Selbst indirekte Bezuschussung durch die Gewährung günstiger Konditionen ist rechtlich schwierig. Dieses Problem war etwa bei den Verhandlungen zwischen den Krefeld Pinguinen und der Seidenweberhaus GmbH über die Nutzung des Köpa ein Thema.

Im Ganzen ist der Text der Vorlage der Versuch, dem KFC und seinem Präsidenten die Hand zur Zusammenarbeit auszustrecken und guten Willen zu demonstrieren. Ponomarev kämpft gerade offenbar damit, ob er sich weiter beim KFC engagieren soll. Indiz:  Er hatte zur Überraschung von Rat und Verwaltung die Pläne zur Gründung einer Stadion-GmbH nach monatelangen Gesprächen mit der Stadt auf Eis gelegt. Diese GmbH aber ist das zentrale Instrument, um die Grotenburg fit für die zweite und die Bundesliga zu machen. Auch dieser Punkt wird in der Vorlage angesprochen. Die Stadt bekräftigt, so heißt es in der Vorlage, dass sie weiter einen Abschluss der Gespräche wünscht: „Der Rat befürwortet die Bereitschaft der Verwaltung, für Gespräche mit dem KFC Uerdingen über die Gründung einer Stadiongesellschaft weiterhin zur Verfügung zu stehen.“

Im Einzelnen umfasst der Beschlussvorschlag noch folgende Punkte: Der Rat bekräftigt seinen Beschluss vom 26.November 2018, 10,5 Millionen Euro in die Ertüchtigung der Grotenburg zu investieren. Der Rat befürwortet ferner, dass die Arbeiten so schnell wie möglich beginnen,  und zwar unter „Ausnutzung aller die Fertigstellung beschleunigenden Maßnahmen mit dem Ziel, die Aufnahme eines Spielbetriebs durch den KFC Uerdingen mit Beginn der Saison 2020/2021 zu ermöglichen“.  Zudem will die Stadt  schnell Gespräche mit dem Deutschen Fußballbund und dem KFC Uerdingen über die Sanierung aufnehmen. Schließlich will die Stadt den KFC bei der Verbesserung der Trainingsmöglichkeiten unterstützen.

Heute, Dienstag, wird der Rat über die Vorlage beraten und abstimmen.

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