KFC Uerdingen KFC-Zugang Kaya droht Sperre durch den DFB

Regionalliga · Fußball: Heute um 13 Uhr ist in Frankfurt die Anhörung des Uerdinger Angreifers, dem eine Form von Wettbewerbsbetrug vorgeworfen wird.

 Güngör Kaya wechselte aus der Türkei zum KFC Uerdingen. Zuvor spielte der 23-Jährige unter anderem bei Rot-Weiß Essen.

Güngör Kaya wechselte aus der Türkei zum KFC Uerdingen. Zuvor spielte der 23-Jährige unter anderem bei Rot-Weiß Essen.

Foto: samla

Wahrscheinlich noch nicht heute, aber eine Sperre durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) dürfte für den neuen Stürmer des KFC Uerdingen, Güngör Kaya, doch ziemlich sicher sein. Dem 23-Jährigen wird vorgeworfen, eine Form von Wettbewerbsbetrug begangenen zu haben. Heute ist dazu eine Anhörung in der DFB-Zentrale in Frankfurt angesetzt. Kaya droht bei einem Schuldspruch eine Sperre.

Kaya hatte im Mai 2012 - wie auch drei weitere seiner damaligen Mannschaftskollegen von Rot-Weiß Essen - mannschaftsinterne Informationen, die zu Wetten auf eine Niederlage der eigenen Mannschaft genutzt wurden, an Dritte weitergegeben. Auch wenn es nur um drei- oder gar zweistellige Beträge ging, so liegt offenbar doch ein Verstoß gegen Paragraf 1 Nr. 2 der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB vor.

"Ich bin schon seinerzeit vom DFB zu der Sache angehört worden und verstehe nicht, warum ich heute um 13 Uhr wieder beim DFB in Frankfurt sein muss", sagte Kaya, der sichtlich angeschlagen wirkte. Auch KFC-Trainer Eric van der Luer, der seiner Neuerwerbung heute persönlich beistehen will ("Wir fahren heute mit einem ganzen Bus nach Frankfurt", hatte der Coach schon am Sonntag nach dem Spiel gegen Köln gesagt), versteht den erneuten Vorstoß des DFB nicht. "Die Sache an sich ist doch grundsätzlich bekannt, und als wir 'Günni' verpflichtet haben, haben uns DFB und WFLV (der für die Regionalliga West zuständige Westdeutsche Fußball- und Leichtathletik-Verband, die Red.) grünes Licht für die Spielberechtigung geben", sagt der Niederländer.

Licht in dieses Dunkel brachte die gestrige Antwort der Pressestelle des DFB auf eine entsprechende Anfrage der RP. "Ein solches Verfahren können wir nur gegen Mitglieder des DFB betreiben, und wenn der Spieler keinem oder einem ausländischen Verein angehört, ruht das Verfahren", lautete die Antwort. Kaya spielte nach seinem Rauswurf in Essen und bis zu seiner Verpflichtung durch den KFC in der Türkei — dementsprechend war er für den DFB sozusagen "nicht greifbar". Mit dem Engagement in Uerdingen ist er es nun jedoch wieder.

Was hat Kaya nun zu erwarten, wie lang wird die Sperre voraussichtlich sein? Ein Maßstab könnte die achtwöchige Sperre sein, die Kevin Lehmann, einer der weiter Beschuldigten, erhielt. Lehmann hatte sich - nachdem er ab Mai 2012 vereinslos war - zum 1. Juli 2012 der SG Wattenscheid 09 angeschlossen. Anschließend nahm der DFB das Verfahren gegen ihn wieder auf. Die Sperre wurde am 15. November 2012 ausgesprochen, so dass ein Teil der acht Wochen in die Winterpause fiel. Lehmann wurde allerdings nicht rückwirkend gesperrt, so dass Wattenscheid die mit ihm erzielten Punkte behielt.

Aktuell hat Kaya bereits in dem mit 7:0 gewonnenen Kreispokalspiel beim Hastener TV für den KFC gespielt. Wann und wie schnell der DFB im Fall Kaya jetzt entscheiden wird, wird man vielleicht heute Abend wissen.

(RP)
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