0:6 bei Rot-Weiß Oberhausen KFC Uerdingen zahlt bei deftiger Pleite viel Lehrgeld zum Regionalligaauftakt

Oberhausen · Der KFC Uerdingen startet mit einer deftigen Niederlage in die Fußball-Regionalliga. Die Mannschaft des insolventen Drittliga-Absteigers unterliegt mit seinem Talentschuppen beim gestandenen Viertligisten Rot-Weiß Oberhausen mit 0:6.

 Der Uerdinger Niklas Schubert müht sich gegen den zweifachen Torschützen Sven Kreyer.

Der Uerdinger Niklas Schubert müht sich gegen den zweifachen Torschützen Sven Kreyer.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Die Befürchtung, dass der KFC Uerdingen in der Fußball-Regionalliga nur Kanonenfutter ist, hat sich zumindest am ersten Spieltag bewahrheitet. Die Mannschaft des Sportlichen Leiters Patrick Schneider und Trainer Dmitry Voronov war bei Rot-Weiß Oberhausen verlor vor 2.934 Zuschauern deutlich mit 0:6 (0:4).

24 Stunden nach dem Freudentaumel über den neuen Trikotsponsor Biolectra Magnesium herrschte Katzenjammer im Lager des KFC Uerdingen. Dabei waren die Vorzeichen eindeutig. Während alle anderen Mannschaften Ende Juni das Training aufgenommen hatte, konnten die Uerdinger erst vor wenigen Tagen mit einer zudem völlig neuen Mannschaft starten. Kein einiger Spieler der vergangenen Saison gehört dem Kader an. Der Grund für die Misere: Nach der KFC Fußball GmbH musste auch der Verein Insolvenz anmelden und erst nachdem der Insolvenzverwalter seine Arbeit aufgenommen hat, wurden die gesperrten Konten frei und es konnten Verträge abgeschlossen werden.

Voronov hatte angekündigt, seine Mannschaft werde mit breiter Brust im Niederrheinstadion auflaufen. Und tatsächlich hätten die Gäste in Führung gehen müssen, als Abdul Fesenmeyer allein auf das Tor der Rot-Weißen lief. Doch der 19 Jahre alte Mittelstürmer, der von Schalke 04 II kam, zögerte einen Moment und verpasste den Moment des Abschlusses. Aber er legte den Ball noch quer, so dass Justin Neiß zum Schuss kam, den Torhüter Justin Heekeren aber noch um den Pfosten lenkte.

Dem durchaus gelungenen Auftakt folgten sieben bittere Minuten, in denen das Spiel entschieden wurde. Zunächst brachte Nico Buckmaier die Rot-Weißen in der 16. Minute mit einem fulminanten Distanzschuss in Führung, dann hatte Anton Heinz das Glück, dass sein Freistoß unhaltbar abgefälscht wurde und schließlich unterlief ein Abwehrfehler, so dass Sven Kreyer den Ball mühelos einschieben konnte. In der 43. Minute beseitigte Kreyer nach schöner Vorarbeit von Nils Winter auch letzte Zweifel. „Spitzenreiter, Spitzenreiter“, schallte es von den Rängen.

Nach der Pause ließen es die Gastgeber etwas gemächlicher angehen. Nach einer Stunde erhöhte der kurz zuvor eingewechselte Chrysanth Mallek auf 5:0. Obwohl die Oberhausener ihre Möglichkeiten nun nicht mehr konsequent nutzten,machten sie das halbe Dutzend voll. Beim sechsten Treffer durch Hüseyin Bulut ließ sich der KFC auskontern.

 Wenngleich das Resultat bitter ist, so ist beim Auftakt auch vieles gegen den KFC gelaufen. Die junge Mannschaft zeigte vor der Pause gewiss einige gute Ansätze, doch dürfte das kaum ausreichen, um die Klasse zu halten. Bei den Neuverpflichtungen, die aufgrund des neuen Sponsors nun möglich sind, muss unbedingt auf Qualität geachtet werden, zumal es nur wenige sein dürfen, soll der Kader nicht zu groß werden.

„Wir werden das Spiel analysieren und die Lehren daraus ziehen“, sagt Patrick Schneider. Am kommenden Samstag empfängt der KFC den Bonner SC. Die Uerdinger tragen ihre Heimspiele in Velbert aus, weil das seit Mai 2018 gesperrte Stadion Grotenburg weiterhin aus Sicherheitsgründen nicht zur Verfügung steht.

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