Wegen Präsident Ponomarev KFC Uerdingen wirft Medien Rassismus vor

Düsseldorf · Der Verwaltungsrat des KFC Uerdingen fordert in einer Pressemitteilung eine faire Berichterstattung. In den vergangenen Wochen sei ein „sich verschärfender Umgangston“ festgestellt worden. Der Vorwurf: Rassismus gegen Präsident Mikhail Ponomarev.

 Uerdingen-Präsident Mikhail Ponomarev.

Uerdingen-Präsident Mikhail Ponomarev.

Foto: Stefan Brauer

Der KFC Uerdingen kommt einfach nicht zur Ruhe. Nach insgesamt vier Trainerwechseln (Krämer, Reisinger, Meier, Heinemann, Vogel) innerhalb einer Saison, einem Weltmeister, der für Negativschlagzeilen sorgte (Großkreutz) und einem Präsidenten, der einen Twitter-Account eröffnete, seinen ehemaligen Trainer Norbert Meier diffamierte und wenige Tage später den Account wieder löschte (Ponomarev), macht man in Krefeld nun ein neues Thema auf.

„Der Verwaltungsrat des KFC Uerdingen beobachtet mit Sorge einen sich verschärfenden Umgangston in der Presseberichterstattung und in den sozialen Netzwerken rund um den Verein“, erklärt der Klub auf seiner vereinseigenen Website. „Der Verwaltungsrat bittet daher alle Beteiligten, vor allem aber auch die in sozialen Netzwerken aktiven Mitglieder und Fans und nicht zuletzt die Pressevertreter, die gebotene Fairness im Umgang miteinander walten zu lassen.“

Und dann der Vorwurf: Der KFC wirft den Medien Rassismus vor. „Es erscheint für den Verwaltungsrat offensichtlich, dass zumindest einige Berichte und Meinungsäußerungen in der aktuellen Diskussion nicht von dem Wunsch getragen sind, das Geschehen beim KFC Uerdingen sachlich abzubilden und (kritisch) zu begleiten, sondern ausschließlich der persönlichen Diffamierung dienen“, heißt es. Und weiter: „Leider kann sich der Verwaltungsrat dabei nicht immer des Eindrucks erwehren, dass die Herkunft des Vereinspräsidenten und Investors Mikhail Ponomarev eine Rolle spielt. Es erscheint jedenfalls bei einigen Beiträgen undenkbar, dass diese gleichlautend mit Bezug auf einen Funktionär deutscher Herkunft formuliert worden wären.“

Die Mitteilung des KFC Uerdingen im Wortlaut:

„’Wer austeilt, muss auch einstecken können.’ So zutreffend dieser Satz auch sein mag und so bedeutsam und unantastbar die grundrechtlich geschützte Presse- und Meinungsfreiheit ist - sie ist kein Freibrief für Angriffe ‚unterhalb der Gürtellinie’. Es erscheint für den Verwaltungsrat offensichtlich, dass zumindest einige Berichte und Meinungsäußerungen in der aktuellen Diskussion nicht von dem Wunsch getragen sind, das Geschehen beim KFC Uerdingen sachlich abzubilden und (kritisch) zu begleiten, sondern ausschließlich der persönlichen Diffamierung dienen. Leider kann sich der Verwaltungsrat dabei nicht immer des Eindrucks erwehren, dass die Herkunft des Vereinspräsidenten und Investors Mikhail Ponomarev eine Rolle spielt. Es erscheint jedenfalls bei einigen Beiträgen undenkbar, dass diese gleichlautend mit Bezug auf einen Funktionär deutscher Herkunft formuliert worden wären.

Der KFC Uerdingen 05 e.V. steht für Toleranz und verurteilt jede Form der Fremdenfeindlichkeit. Das gilt nicht ‚nur’ auf dem Platz, sondern selbstverständlich auch im Umgang mit Funktionären, Mitgliedern und Fans. Daher ruft der Verwaltungsrat des KFC Uerdingen alle Beteiligten dazu auf, zu Sachlichkeit und fairem Umgang in der Diskussion rund um die Zukunft des Vereins zurückzukehren. Gleichzeitig versichert der Verwaltungsrat dem Vorstand des KFC Uerdingen seine volle Unterstüzung und dankt bereits an dieser Stelle auch für die in der Saison 2018/2019 geleistete Arbeit. Auch wenn die Hinrunde teilweise zu noch weitergehenden Hoffnungen Anlass gab: Der KFC Uerdingen spielt ‚unter dem Strich’ nach vielen Jahren im Amateurbereich eine gute erste Profisaison, die einen höheren Zuschauerzuspruch - auch in der ‚Fremde’ in Duisburg - verdient hätte. Dies ist das Verdienst des amtierenden Vorstands und des Teams rund um Mikhail Ponomarev, "Niko" Weinhart und Frank Strüver. Vielen Dank dafür!

Zur Versachlichung der Diskussion mit den Mitgliedern und Fans soll überdies ein Fantreffen beitragen, zu welchem der Verein kurzfristig für das Ende der kommenden Woche einladen wird. Vertreter von Vorstand und Verwaltungsrat des Vereins werden bei diesem Fantreffen zugegen sein.“

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