KFC Uerdingen erwartet MSV Düsseldorf Abschiedsstimmung in der Grotenburg

Krefeld · Zum Saisonausklang erwartet Fußball-Oberligist KFC Uerdingen den Absteiger MSV Düsseldorf. Es ist das letzte Spiel für Interimstrainer Dmitry Voronov und ein Dutzend Spieler im Trikot der Blau-Roten.

 Ioannis Alexiou vom SC St. Tönis (links) sieht, wie der Uerdinger Gianluca Rizzo den Ball annimmt.

Ioannis Alexiou vom SC St. Tönis (links) sieht, wie der Uerdinger Gianluca Rizzo den Ball annimmt.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Oliver Kaelke

Das letzte Saisonspiel des KFC Uerdingen wird zum großen Abschiedsspiel – nicht nur für den Gegner MSV Düsseldorf, der als Oberliga-Absteiger feststeht und damit zumindest vorläufig zum ersten und letzten Mal in der Grotenburg spielt, sondern auch für Interimstrainer Dmitry Voronov und rund ein Dutzend Spieler. Von den Spielern, deren Verträge auslaufen, wird kein einziger verlängert, zudem sollen Maik Odenthal, Kevin Weggen, Philipp Meißner und Charles Atsina trotz Verträge bis 2024 gehen. Sie sind aber nicht etwa Opfer des neuen Trainers Marcus John, sondern der personellen Fehlplanung der vergangenen Saison.

Bislang ist mit keinem aus dem Quartett eine Einigung erfolgt, obwohl zum Beispiel Odenthal und Weggen Angebote des westfälischen Oberligisten TuS Bövinghausen vorliegen sollen. Der KFC, die Spieler und ihre künftigen Vereine pokern noch. „Das ist doch normal“, sagt Marcus John, der nun in die nächste Gesprächsrunde mit den Betroffenen geht. Schließlich wäre es für alle drei Parteien gut, wenn sie frühzeitig Planungssicherheit hätten.

Einer, der gerne geblieben wäre, ist Gianluca Rizzo. Er hat sich am vergangenen Sonntag mit seinen beiden Toren in Ratingen (2:0) nochmals empfohlen. Beim Führungstreffer wurden Erinnerungen an den früheren Hamburger Nationalspieler Manfred Kaltz wach, als sich der als Flanke gedachte Ball ins lange Eck senkte. Den zweiten Treffer erzielte er nach einer schönen Kombination.

„Natürlich finde ich es schade, dass Marcus John ohne mich plant“, sagt Gianluca Rizzo. „Ich bin ein Krefelder Junge, bin in Uerdingen geboren und hätte gerne noch weiter Leistung für den KFC gebracht. Es war keine leichte Saison für mich. Ich bin im Oktober hier angekommen ohne Vorbereitung und nach einer Corona-Erkrankung. Und dann habe ich Rechts- oder Linksaußen gespielt, was ich vorher so noch nie gespielt hatte. Ich fühle mich auf der Zehn am wohlsten, aber da habe ich zu wenig Spiele gemacht, so dass ich nicht zeigen konnte, was ich kann.“

Auch mit seinen zwei Toren kann Rizzo den künftigen Trainer nicht mehr umstimmen. Das liegt aber weniger an den Leistungen des Spielers, sondern vielmehr an dem, was John vorfindet. „Wir haben viel zu viele Spieler für die zentralen Positionen“, argumentiert der Coach. „Sie müssen dann, wie Gianluca, auf der Seite aushelfen. Wir müssen den Kader viel ausgewogener aufstellen.“ Und um das zu ermöglichen, muss der Verein sich von Spielern trennen, um andere verpflichten zu können. So wird die Begegnung gegen den MSV Düsseldorf in der Grotenburg für viele zu einem Abschiedsspiel.

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