KFC Uerdingen Weinharts Wutrede hilft nicht weiter

Meinung | Krefeld · Nikolas Weinhart ist mit seiner scharfen Kritik über das Ziel hinausgeschossen und hat womöglich mehr Schaden angerichtet, als jetzt abzusehen ist. Ein Kommentar.

 KFC-Geschäftsführer Nikolas Weinhart.

KFC-Geschäftsführer Nikolas Weinhart.

Foto: Stefan Brauer

Nikolas Weinhart ist enttäuscht. Das ist verständlich, denn der Geschäftsführer des KFC Uerdingen hatte sich nach der guten Hinrunde, als die Mannschaft nur einen Punkt hinter dem Spitzenreiter Osnabrück lag, und den Verstärkungen in der Winterpause mehr versprochen. Doch anstatt ein ernsthaftes Wort im Aufstiegskampf mitzureden, ist die Mannschaft nun seit elf Spielen sieglos und muss noch punkten, um nicht abzusteigen.

In der Halbzeitpause in Jena präsentierte sich Weinhart unprofessionell: Er verlor die Contenance. Am Mikrofon bei Magenta Sport ließ er gehörig Luft ab. So berechtigt Kritik und Enttäuschung auch sind, die Art und Schärfe, wie er diese vortrug, sind wenig hilfreich. Im Gegenteil, die Kritik war – zumindest teilweise – respektlos und zerstörerisch. Mit dieser Wutrede hat er die Kabinentür zugeschlagen. Es wird für ihn schwierig, die Spieler künftig zu erreichen. Es kann sogar sein, dass die Spieler mit einer Wagenburgmentalität reagieren, sich zusammenraufen und das nächste Spiel gewinnen. Mit dieser Reaktion könnte sich Weinhart als der vermeintliche Sieger fühlen, der es richtig gemacht hat. Doch auch das wäre kurzsichtig. Dieser Rundumschlag hinterlässt Narben und zerstörtes Vertrauen. Weinhart wollte Stärke zeigen und hat seine Position dabei erheblich geschwächt.

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