2:3-Niederlage beim SV Meppen KFC verspielt in der Schlussphase 2:0-Führung

Meppen · Nach zwei desolaten Leistungen verspielt der KFC Uerdingen eine 2:0-Führung. Maximilian Beister und Osayamen Osawe bringen den KFC auf die Siegerstraße, doch in der Schlussphase kassiert das Team noch drei Gegentore.

 Meppens Verteidiger Steffen Puttkammer stoppt Uerdingens Stürmer Osayamen Osawe.

Meppens Verteidiger Steffen Puttkammer stoppt Uerdingens Stürmer Osayamen Osawe.

Foto: Stefan Brauer

Auch der KFC Uerdingen kann nicht einfach den Schalter umlegen, sondern muss sich aus der Krise arbeiten. Nach den schlimmen Auftritten in Unterhaching (0:4) und gegen Würzburg (0:3) hat die Mannschaft einen kleinen Schritt getan. Bis zehn Minuten vor Schluss führten die Gäste 2:0. Dann brachen alle Dämme.

Interimstrainer Stefan Reisinger, der für den freigestellten Trainer Stefan Krämer das Sagen auf der Bank hatte, hatte angekündigt, die Mannschaft auf vier, fünf Positionen zu verändern. Es wurden fünf Änderungen. Aufgrund der Trennung von Christopher Schorch und Tanju Öztürk sowie der Sperre von Connor Krempicki wegen der fünften Gelben Karte war dies auf drei Positionen zwingend. Für Schorch kam der wieder genesene Kapitän Mario Erb in der Innenverteidigung zum Einsatz, und im Mittelfeld spielten Manuel Konrad und Dennis Daube für Öztürk und Krempicki. Zudem stand der vom FC Ingolstadt gekommene Torjäger Osayamen Osawe erstmals in der Anfangsformation und der vom FC Zürich geholte Roberto Rodriguez gab sein Debüt im KFC-Trikot. Für sie mussten Oguzhan Kefkir und Maurice Litka weichen.

Die ersten Sekunden gehörten den Gastgebern, die den KFC sofort ordentlich durchschüttelten. Nach 35 Sekunden schoss Luka Tankulic aus zehn Metern Torhüter René Vollath an, vier Sekunden später traf Rene Guder den Pfosten. Reisinger wurde gleich ziemlich laut, was einigen Abwehrspielern überhaupt nicht gefiel. Die über 500 Fans im Block der Blau-Roten huldigten derweil Ex-Trainer Stefan Krämer per Transparent und Sprechchor.

Die Uerdinger erholten sich schnell von den Schocksekunden und übernahmen die Initiative, wenngleich sie zunächst nicht zu Chancen kamen. Was auffiel: Es wurde mehr auf dem Feld gesprochen. Nick Proschwitz hatte in der 22. Minute dann die dritte Chance für die Emsländer, doch er verfehlte das Tor.

In der 28. Minute gab es dann Aufregung auf der anderen Seite: Osawe traf ins Schwarze, doch der Unparteiische erkannte den Treffer wegen Abseits nicht an – eine umstrittene Entscheidung, die selbst per Zeitlupe nicht geklärt werden konnte.

Unmittelbar nach Wiederbeginn verhinderte Vollath erneut den möglichen Rückstand, als er gegen Komenda parierte. Doch dann zeigte der KFC wie es geht und erwies sich einmal mehr als ungemein effektiv. Stefan Aigner setzte sich in der 47. Minute wunderbar auf der rechten Seite durch und seinen Rückpass verwandelte Maximilian Beister zur Führung.

Die Gastgeber mussten nun kommen. Mit der Führung im Rücken konzentrierten sich die Uerdinger auf die Defensive und lauerten auf Konter. Eine dieser Konterchancen nutzte Osawe in der 75. Minute zum 2:0. Nick Proschwitz gelang in der 83. Minute per Kopf der Anschlusstreffer. Da hatte der KFC noch zehn harte Minuten vor sich. Drei Minuten vor Schluss erzielte Max Kremer den Ausgleich für die tapfer kämpfenden Gastgeber.Und es kam noch schlimmer. In der Nachspielzeit gab der Unparteiische einen Handelfmeter für Meppen, den Proschwitz zum glücklichen 3:2 verwandelte.

Statistik:

Meppen: Domaschke - Ballmert, Puttkammer, Komenda, Amin - von Haacke, Martin Wagner (75. Jesgarzewski) - Granatowski (65 Undav), Tankulic (75. Kremer) - Guder, Proschwitz. - Trainer: Neidhart

Uerdingen: Vollath - Großkreutz, Maroh, Erb, Dorda - Konrad, Daube (73. Pflücke) - Beister, Osawe, Rodriguez (82. Kefkir) - Aigner (55. Litka). - Trainer: Reisinger

Schiedsrichter: Michael Bacher (Amerang)

Tore: 0:1 Beister (47.), 0:2 Osawe (75.), 1:2 Proschwitz (84.), 2:2 Kremer (88.), 3:2 Proschwitz (90.+6 Handelfmeter)

Zuschauer: 6291

Gelbe Karten: - Aigner, Daube, Konrad, Beister

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