1:2 bei Rot-Weiss Essen KFC Uerdingen scheitert im Niederrheinpokal

Essen · Fußball-Drittligist KFC Uerdingen ist bereits in der zweiten Runde des Niederrheinpokals ausgeschieden. Die Mannschaft von Trainer Heiko Vogel unterliegt Rot-Weiss Essen mit 1:2. Ausgerechnet zwei Ex-Uerdinger treffen für RWE.

 Da machen die Uerdinger große Augen: Die Essener Amara Code (links) und Florian Bichler verfolgen Selim Gündüz.

Da machen die Uerdinger große Augen: Die Essener Amara Code (links) und Florian Bichler verfolgen Selim Gündüz.

Foto: Revierfoto

Die Unruhe beim KFC Uerdingen dürfte in den nächsten Tagen noch größer werden. Nach dem völlig verkorksten Meisterschaftsstart mit zuletzt sechs Spielen ohne Sieg flogen die Blau-Roten nun auch noch bereits in der zweiten Runde aus dem Niederrheinpokal. Die Mannschaft von Trainer Heiko Vogel verlor bei Rot-Weiss Essen völlig verdient mit 1:2 (0:1). Damit hat sie das erste von zwei Saisonzielen – Aufstieg und Qualifikation für den DFB-Pokal – verpasst.

Verlieren verboten - so lautete das Motto vor dem Pokalspiel bei Rot-Weiss Essen. Dass diese Begegnung kein Zuckerschlecken werden würde, war angesichts der Konstellation klar. Nicht nur weil die Essener glänzend in die Saison gestartet sind und die Uerdinger extrem schlecht, sondern auch weil der Unterschied zwischen den Top-Vereinen der Regionalliga und den Drittligisten marginal ist. Das beweisen nicht nur die Aufsteiger Viktoria Köln und Waldhof Mannheim, sondern es hatte sich auch 48 Stunden zuvor beim Pokalspiel zwischen Rödinghausen und Münster erneut gezeigt, dass der Regionalligist im Elfmeterschießen mit 4:3 für sich entschied.

Das hatte auch KFC-Trainer Heiko Vogel frühzeitig erkannt. „RWE könnte auch in der Dritten Liga mitspielen“, hatte er gesagt. Die Uerdinger, die sich in der vergangenen Saison an der Essener Hafenstraße im Pokal-Halbfinale mit 2:0 durchgesetzt hatten, dann durch einen 2:1-Endspielsieg gegen Wuppertal in den DFB-Pokal eingezogen waren und durch das Glückslos Borussia Dortmund (0:2) tagelang im Rampenlicht gestanden hatten, waren also hinreichend gewarnt.

KFC-Trainer Heiko Vogel hatte seine Anfangsformation auf zwei Positionen gezwungenermaßen, auf einer freiwillig geändert. Für den verletzten Torjäger Adriano Grimaldi feierte der neu verpflichtete Niederländer Tom Boere sein Debüt im blau-roten Trikot; für Jean-Manuel Mbom, der bei der U20-Nationalmannschaft im Einsatz ist, kam Selim Gündüz ins Team; derweil musste Alexander Bittroff wieder weichen, weil der in der Meisterschaft gesperrte Kevin Großkreutz den Vorzug erhielt. Es fehlten weiterhin die Langzeitverletzten Adam Matuschyk, Osayamen Osawe und Dennis Daube.

Es war von Beginn an die temporeiche, packende Partie, woran vor allem die Gastgeber Anteil hatten. Sie begannen furios, so dass die Uerdinger zunächst einmal um Stabilität bemüht waren. Die Gäste kamen nach einer Viertelstunde besser ins Spiel, was aber nichts daran änderte, dass die Rot-Weißen überlegen und die gefährlichere Mannschaft waren. Vor allem die beiden Ex-Uerdinger Oguzhan Kefkir und Joshua Endres zeigten eine überragende Leistung. Sie hatten in der ersten halben Stunde gleich vier Möglichkeiten, von denen Kefkir eine nutzte. Aus 20 Metern schoss er den Ball in bewährter Manier in den Winkel – so kennen ihn die KFC-Fans aus vergangenen Zeiten. Die Gäste aber kamen auch zu Chancen durch Franck Evina und Großkreutz, doch schlichen sie mit dem Rückstand zum Pausentee.

Nach dem Wechsel brachte Vogel in Ibrahimaj und Patrick Pflücke weitere Offensivspieler, doch Chancen erspielte sich der KFC nicht. Getragen von der phantastischen Stimmung an der Hafenstraße legten die Gastgeber nach. Und auch der zweite Ex-Uerdinger traf. Joshua Endres verpasste dem KFC in der 67. Minute den Pokal-K.o.. Präsident Mikhail Ponomarev verfolgte das Geschehen auf der Tribüne mit versteinerter Miene. Die Uerdinger, die nun kommen mussten, drohten ausgekontert zu werden. So hatte Kefkir sogar das 3:0 auf dem Fuß. Der Treffer durch Tom Boere fiel erst in der Nachspielzeit.

Den Essenern, die in der vergangenen Saison das Halbfinale gegen den KFC mit 0:2 verloren hatten, glückte die Revanche. auf eindrucksvolle Weise. „Wir steigen auf und ihr steigt ab“, sangen die RWE-Fans freudetrunken. Völlig ausgeschlossen ist das nicht.

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