KFC-Trainer Frank Heinemann im Interview „Die Spieler können mich weiter duzen“

Krefeld · Zuletzt ging alles rasend schnell. Am 5. März wurde Frank Heinemann als Co-Trainer verpflichtet, am Morgen des 16. März leitete er erstmals verantwortlich das Training der Uerdinger Profis. Sein Ziel: Neun Spiele, neun Siege.

 KFC-Trainer Frank Heinemann.

KFC-Trainer Frank Heinemann.

Foto: Stefan Brauer

Nach der Trennung von Norbert Meier, der ihn zum KFC geholt hatte, beförderte der Vorstand Fußballlehrer Heinemann und Urgestein des VfL Bochum für die verbleibenden neun Ligaspiele und die Aufgaben im Niederrheinpokal zum Cheftrainer.

Herr Heinemann, herzlichen Glückwunsch zur Beförderung.

Heinemann Ach wissen Sie, ich hätte das gerne anders gehabt. Weder der Norbert noch ich haben das so gewollt. Aber das haben andere entschieden.

.... und dann noch so schnell?

Heinemann Auch das ist eben Fußball. Und in die zehn Tage bis zur Amtsübernahme fielen auch noch drei Spiele und zwei Tage Busfahrten. Viel Zeit auf dem Trainingsplatz konnte ich noch nicht verbringen.

Konnten Sie denn die Mannschaft schon kennen lernen? Haben Sie den einen oder anderen Spieler schon einmal bei einer ihrer vorherigen Stationen trainiert?

Heinemann Maximilian Beister kenne ich vom Hamburger SV und Maxi hat sich auch eine Zeit lang bei Darmstadt 98 fit gehalten, als Norbert Meier und ich da waren. Oguzhahn Kefkir habe ich in Bochum trainiert. Viele Spieler waren auch bei gegnerischen Mannschaften, so dass ich auch diese kenne.

Geschäftsführer und zweiter Vorsitzender Nico Weinhart hat die Personalie vor der samstäglichen Trainingseinheit in der Kabine verkündet. Wie hat die Mannschaft das aufgenommen?

Heinemann Im Zeitalter der sozialen Netzwerke war das für die meisten schon keine Neuigkeit mehr. Und dann haben wir ja auch viele erfahrene Spieler im Kader, die solche Situationen schon mehrfach erlebt haben.

Was wird sich denn unter Heinemann ändern, was dürfen die Zuschauer erwarten?

Heinemann Wir wollen Fußball spielen. Aber, und das ist genauso wichtig, will ich, dass hart gearbeitet wird. Ich weiß, wovon ich da rede. Ich selbst war nicht mit der filigranen Technik eines Franz Beckenbauer gesegnet, musste mir sehr vieles für meine Bundesligakarriere hart erarbeiten. So war und ist das eben in Bochum, wo ich herkomme.

Da passt so gar nicht, was uns der frühere Uerdinger Profi Frank Kirchhoff, der mit Ihnen zum Ende seiner Karriere in Bochum zusammen gespielt hat, verraten hat, Ihren Spitznamen Funny.

Heinemann Ach, den habe ich schon als kleiner Junge im Englischunterricht in Anlehnung an meinen Vornamen bekommen. Aber ich bin kein Clown, kein Pfanniknödel oder funny-Chip. Fragen Sie mal meine Familie, die werden mich als ernsthaften Menschen charakterisieren. Trotzdem können mich die Spieler auf dem Platz duzen und auch mal Funny nennen. Über Nacht bin ich jetzt nicht der Herr Heinemann geworden.

Nachdem lange über den Aufstieg gesprochen wurde, belegt Ihre Mannschaft jetzt einen Platz im Mittelfeld der Tabelle. Wie lautet denn jetzt das Saisonziel?

Heinemann Ganz einfach: Neun Siege in den neun noch anstehenden Ligaspielen. Dazu bereiten wir uns als Erstes auf Jena vor und danach überlegen wir zu Kaiserslautern. Und dann wollen wir uns für die erste Runde im DFB-Pokal qualifizieren. Dazu müssen wir am 2. April in Essen bestehen.

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