Auftakt beim Drittligisten Darum konnte der KFC nicht in der Grotenburg trainieren

Krefeld · Im Stadion konnte nicht trainiert werden, weil Ferien waren. Der Drittligist verlegte den Trainingsauftakt nach Vorst, wo er am Samstag und Sonntag wieder zu Gast war. Gleich acht Spieler des zu großen Kader fehlten.

 Trainer Daniel Steuernagel (l) ist mit den Intensität zufrieden, Tom Boere (r) wartet vergeblich auf ein Anspiel.

Trainer Daniel Steuernagel (l) ist mit den Intensität zufrieden, Tom Boere (r) wartet vergeblich auf ein Anspiel.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Das Trainingsgelände des FC Bayern München ist 80.000 Quadratmetern groß. Es umfasst fünf Rasenplätze, davon zwei mit Rasenheizung und einer mit innovativem Hybridrasen ausgestattet, zwei Kunstrasenplätzen, der größere ebenfalls mit Rasenheizung, einer Beachvolleyball-Anlage und zwei Kopfballpendeln. Der selbstverständlich täglich gemähte, bewässerte und gelüftete Untergrund würde jedem englischen Golfplatz-Grün zur Ehre gereichen.

Das Trainingsgelände von Borussia Mönchengladbach umfasst rund neun Hektar. Es beinhaltet sechs Großspielfelder aus Naturrasen, ein Großspielfeld aus Kunstrasen, zwei Fußballkäfige, eine Sandgrube und einen Koordinationsparcours.

Und der KFC Uerdingen? Natürlich ist der seit drei Jahren aufstrebende Verein nicht mit den deutschen Topvereinen auf Augenhöhe vergleichbar, doch was die unterschiedlichen Bedingungen betrifft, so trennen die Vereine nicht zwei oder drei Klassen, sondern Welten. Das wurde am Wochenende einmal mehr besonders deutlich, doch es zeigte noch mehr: In der Stadt Krefeld haben einige noch nicht realisiert, dass der KFC in der Dritten Liga spielt und entsprechend arbeitet.

So war die Grotenburg, die zwar seit eineinhalb Jahren aus Sicherheitsgründen nicht mehr für den Spielbetrieb, aber wenigstens als Trainingsplatz genutzt werden kann, geschlossen: Die Mitarbeiter seien noch im Weihnachtsurlaub, hieß es. Sollte dem wirklich so sein, wäre es ein weiteres Mosaiksteinchen in dem Puzzle: Krefeld torpediert den Fußball.

So war der KFC erneut beim SV Vorst zu Gast. Teamchef Stefan Reisinger und Trainer Daniel Steuernagel versammelten die Mannschaft am Samstag zum Trainingsauftakt um sich, am Sonntag dann gleich zwei Mal: um 10 Uhr und um 14 Uhr. In der Mittagspause fuhren die Spieler schnell nach Tönisvorst, um etwas zu essen.

Dass Stefan Reisinger ein Niederbayer ist, bewies sein Blick in die Woche. „Ich weiß nicht, ob die Grotenburg am Montag geöffnet wird“, sagte der gebürtige Landshuter. Da der Drei-Königs-Tag, anders als in Bayern, im Rheinland kein Feiertag ist, stehen die Chancen gut, dass jetzt auch der Arbeitsalltag im öffentlichen Dienst zurückkehrt.

Mit den ersten drei Trainingseinheiten war Daniel Steuernagel zufrieden. „Die Intensität war vorhanden, die Spieler waren mit dem Herzen dabei“, sagte er. Das war tatsächlich auch zu sehen, zum Beispiel als der wieder genesene Adriano Grimaldi den Ball aus guter halbrechter Position ans Außennetz schoss und sich daraufhin die Hände vor’s Gesicht schlug.

Weniger zufrieden konnte Steuernagel mit der zahlenmäßigen Beteiligung am Training sein. In Franck Evina, Jan Kirchhoff, Manuel Konrad, Khalil Mohammad, Osayamen Osawe und Robin Udegbe fehlten sechs Spieler, zudem waren die Rekonvaleszenten Boubacar Barry und Rene Vollath natürlich noch nicht voll belastbar. In den kommenden Tagen und Wochen wird sich heraus kristallisieren, auf wen der KFC in der Rückrunde bauen kann.

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