Stadion, Trainer, Ergebnisse Beim KFC Uerdingen läuft einfach nichts nach Plan

Krefeld · Beim Uerdinger Fußballklub KFC herrscht Unruhe auf allen Ebenen. Trainer Norbert Meier wurde entlassen. Dazu kommt die Rasen-Diskussion wegen der Gastspiele in Duisburg und künftig in Düsseldorf.

 Nach dem KFC-Spiel am Freitag war der Rasen in der MSV-Arena für Duisburg unbespielbar.

Nach dem KFC-Spiel am Freitag war der Rasen in der MSV-Arena für Duisburg unbespielbar.

Foto: MSV Duisburg

Sportliche Talfahrt, Trainerentlassung, Stadionproblematik – beim KFC Uerdingen läuft derzeit nichts nach Plan. Der Fußball-Drittligist hat viele Baustellen und macht sich besonders in Duisburg und in Düsseldorf derzeit keine neuen Freunde.

Norbert Meier hat schon so manche Niederlagenserie erlebt. Unvergessen ist jene aus dem Sommer 2010 mit Fortuna Düsseldorf. Zum Saisonstart verlor er sechs Meisterschaftsspiele in Folge und schied bei TuS Koblenz aus dem Pokal aus. Natürlich wackelte sein Stuhl, doch der damalige Präsident Peter Frymuth hielt an Meier fest und die Fans stärkten dem Team den Rücken. Mit einem 3:2-Sieg in Osnabrück gelang die Wende. Fortuna beendete die Saison als Tabellensiebter und stieg in der darauffolgenden Spielzeit in die Bundesliga auf. „Überall, wo man mir Zeit gegeben hat, habe ich auch erfolgreich gearbeitet“, sagt Meier, der am Freitag nach dem 1:1 gegen Fortuna Köln kurz vor Mitternacht trotz Vertrags bis Sommer 2020 vom KFC Uerdingen entlassen wurde. „Die Zeit habe ich in Uerdingen nicht bekommen. Aber ich gehe erhobenen Hauptes. Die Arbeit mit diesem Team war zwar kurz, aber sie hat mir viel Freude gemacht, denn das Team ist intakt und lebt.“ Und auch der Blick auf das Konto dürfte ihm Freude bereiten: Rund 300.000 Euro für sechs Wochen.

KFC-Präsident Mikhail Ponomarev haben die zurückliegenden Wochen weniger Freude bereitet. „Sieben Spiele ohne Sieg“, lautete seine Begründung für Meiers Demission. „Das sagt doch alles.“ Für den russischen Unternehmer zählen vor allem Fakten, Zahlen und Bilanzen. Der Trend ist eindeutig. Nach der Hinrunde war der Aufsteiger Dritter mit einem Punkt Rückstand auf Spitzenreiter Osnabrück. Seitdem gab es zehn Spiele ohne Sieg.

Eine andere Bilanz hingegen ist rekordverdächtig. Innerhalb von zwölf Monaten ist Frank Heinemann, der für die Mannschaft zumindest bis zum Saisonende verantwortlich ist, der vierte Chef auf der Trainerbank. Am 15. März 2018 wurde Trainer Michael Wiesinger beim damaligen Regionalliga-Zweiten beurlaubt. Stefan Krämer wurde verpflichtet und führte das Team durch sensationelle zwölf Siege in Folge in die Dritte Liga. Doch er musste Ende Januar gehen, weil das mit ehemaligen Stars wie Kevin Großkreutz, Dominic Maroh und Stefan Aigner aufgepeppte Team spielerisch nicht überzeugte.

Nobert Meier kam, die erhoffte Wende blieb aber aus, obwohl die Mannschaft in der Winterpause nochmals mit Assani Lukimya, Adam Matuschyk, Osayamen Osawe und Adriano Grimaldi verstärkt wurde. Die gute Ausgangssituation hatte KFC-Präsident Ponomarev zu diesen Investitionen in der Hoffnung auf einen Durchmarsch in die Zweite Liga veranlasst.

Zwei Monate später sieht die Fußball-Welt in Krefeld anders aus. Hinzu kommen die Streitereien um die Gastnutzung der Stadien in Duisburg und Düsseldorf. Der Rasen in der MSV-Arena nach dem Spiel war in derart schlechtem Zustand, dass die Zweitliga-Partie  des MSV gegen den 1. FC Köln abgesagt werden musste. Das war freilich nicht die Schuld des KFC, aber ärgerlich für den MSV. „Dass die Drittligapartie des KFC überhaupt angepfiffen wurde, ist für mich unverständlich und ärgert mich sehr“, sagte MSV-Geschäftsführer Peter Mohnhaupt.

Diese Entwicklung ist Wasser auf die Mühlen der Bedenkenträger in Düsseldorf, wo der KFC in der kommenden Spielzeit seine Heimspiele austragen wird. „An dem Beispiel sieht man einmal, welche Probleme praktisch entstehen, wenn man mit zwei Vereinen in einem Stadion spielt“, sagte Fortunas Vorstandsboss Robert Schäfer. „D.Live hat uns aber klar gesagt, dass bei uns so etwas nicht passieren kann. Alle Kosten, die notwendig sind, um das zu verhindern, würden von den Arena-Betreibern getragen.“

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