KFC Uerdingen Schlösser freut sich auf die Grotenburg

Krefeld · Der Neuzugang des Fußball-Regionallgisten KFC Uerdingen hat sich gleich bei seinem Debüt als Verstärkung für die Abwehr entpuppt. Im Spiel gegen Aachen verspürte er angesichts der Unterstützung der Fans Gänsehautmomente.

 Pepijn Schlösser feierte am Samstag im Heimspiel gegen Aachen ein gelungenes Debüt im Trikot des KFC Uerdingen.

Pepijn Schlösser feierte am Samstag im Heimspiel gegen Aachen ein gelungenes Debüt im Trikot des KFC Uerdingen.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/stefan brauer

Als die Uerdinger vor rund zwei Wochen die Verpflichtung des 23-jährigen Rechtsverteidigers Pepijn Schlösser bekannt gaben, fragten sich viele, was einen 38-fachen niederländischen Zweitligaspieler dazu bewogen haben könnte, in die deutsche Regionalliga (viertklassig) zu wechseln. Und dazu noch zu einem Verein, der mit mehr Schwierigkeiten zu kämpfen hat als seine Ligakonkurrenten. „Ich habe gehört, dass hier wieder etwas aufgebaut werden soll und da würde ich gerne helfen“, sagt er und strahlt dabei die für einen Niederländer sprichwörtliche Zuversicht aus.

Natürlich weiß er um das Manko der fehlenden Saisonvorbereitung. „Deshalb brauchen wir auch noch etwas Zeit, um zusammen zu finden.“ Wie Recht er hat, zeigte die samstägliche Partie gegen Alemannia Aachen (0:0), in der Schlösser auf der für ihn gewohnten rechten Abwehrseite debütierte und in der die Uerdinger in den zweiten 45 Minuten deutlich besser als in den ersten. Seine Auswechslung eine Viertelstunde vor Schluss war dabei eine reine Vorsichtsmaßnahme.

Dass Schlösser seinen Wechsel auch mit sehr positiven Gesprächen mit Trainer Dmitry Voronov und dem sportlichen Leiter Patrick Schneider begründet, überrascht nicht. Dann aber fügt der Niederländer zwei weitere Argumente an, die fast Alleinstellungsmerkmale des KFC in dieser Liga sind. „Ich habe die Unterstützung der Fans im Spiel gegen Wiedenbrück gesehen und bei der Partie gegen Aachen am eigenen Leib gespürt“, berichtet er von Gänsehautmomenten, die er aus seiner bisherigen fußballerischen Vita noch – zu mindestens nicht so – kennt. „Und gesehen habe ich ja auch schon das große Stadion, in das wir bald zurückkehren. In dem Stadion dann diese Unterstützung, das muss doch toll sein“, denkt er schon voraus.

Erstaunlich wie ein eigentlich Fremder spürt, wie sehr das Ausweichen in ein fremdes Stadion hemmt, was für ein Pfund die Grotenburg war und hoffentlich bald wieder sein wird. Schlösser kennt sie bisher nur von dem Moment, in dem der KFC das Foto aufnahm, mit dem er dessen Verpflichtung bekannt gab.

Schlösser, dessen Marktwert auf aktuell 150.000 Euro geschätzt wird, wurde am 14. Februar 1998 in der niederländischen Gemeinde in der grenznahen Provinz Limburg geboren. 20 Kilometer neben Kerkrade, wo er in den vergangenen zwölf Jahren fußballerisch ausgebildet wurde und auch spielte. Einer seiner Trainer war dabei die Kerkrader Vereinslegende Eric van de Luer. In Uerdingen bestens bekannt ob seiner von 2012 – 2014 währenden Trainerzeit, in die auch 2013 der Aufstieg von der Ober- in die Regionalliga fiel. Rund eine Stunde dauert die Fahrt von Kerkrade nach Krefeld. „Ich bin ein sehr familienverbundener Mensch und da plane ich noch keinen Umzug nach Krefeld“, sagt Schlösser. Was sich aber ändern könnte, wenn die angestrebten Ziele des Neuaufbaus erreicht werden und Schlösser dem Charme einer revitalisierten Grotenburg mit ihren Fans erliegt.

Um vom Fußball abschalten zu können, verbringt er seine Urlaube zumeist in den südeuropäischen Ländern Italien und Spanien. Seine Lieblingsspeise ist der Kaiserschmarrn, den er beim Skifahren in Österreich kennenlernte.

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