Präsident Mikhail Ponomarev „Ich gebe mein Bestes für den KFC“

Krefeld · In der kommenden Woche will der KFC Uerdingen einen neuen Trainer präsentieren. Stefan Effenberg und Felix Magath seien dagegen kein Thema, sagte Präsident Mikhail Ponomarev. Dafür gibt es zwei neue Spieler.

 Standen Rede und Antwort (von links): KFC-Präsident Mikhail Ponomarev, Trainer Stefan Reisinger und Geschäftsführer Nikolas Weinhart.

Standen Rede und Antwort (von links): KFC-Präsident Mikhail Ponomarev, Trainer Stefan Reisinger und Geschäftsführer Nikolas Weinhart.

Foto: Thomas Schulze

Eigentlich hätte es ein glanzvoller Tag werden sollen, denn der KFC Uerdingen hat wenige Stunden vor dem Ende der Transferperiode noch zwei namhafte Spieler verpflichtet: Assani Lukimya und Adam Matuszczyk. Beide verfügen über langjährige Bundesligaerfahrung und spielten zuletzt im Ausland. Sie werden den Blau-Roten aber am Samstag beim Auswärtsspiel in Meppen noch nicht zur Verfügung stehen, da sie erst nächste Woche spielberechtigt sind. Dann soll auch der neue Trainer vorgestellt werden. Doch all die positiven Nachrichten drohen unterzugehen, weil die vergangenen Tage ziemlich turbulent waren Und darüber ist Mikhail Ponomarev verärgert. Der Präsident des KFC fühlt sich missverstanden. Er ist unglücklich über die Schlagzeilen, die in den vergangenen Tagen über den KFC Uerdingen zu lesen waren. Doch er gibt sich kämpferisch, duckt sich nicht weg, sondern stellt sich den kritischen Fragen. „Jede Frage ist erlaubt, aber nicht jede wird beantwortet“, sagte Geschäftsführer Nikolas Weinhart.

 Abwehrspieler Assani Lukimya spielte einst im Fortuna-Trikot.

Abwehrspieler Assani Lukimya spielte einst im Fortuna-Trikot.

Foto: Janning/rpo, Falk Janning

Zum Beispiel die nach dem Grund für die Trennung von den Spielern Christopher Schorch und Tanju Öztürk. „Aus disziplinarischen Gründen“, hatte der Verein verlauten lassen. „Sie haben sich nicht professionell verhalten. Mehr sagen wir dazu nicht. Fragen sie die Spieler. Vielleicht sagen sie den Grund“, erklärte Ponomarev, der aber zumindest eine Spekulation ins Reich der Fabel verwies. „Es hatte überhaupt nicht mit der Trennung von Trainer Stefan Krämer zu tun. Dass die Fans mit solch einer Vermutung gegen uns aufgebracht werden, ist schade, sehr schade.“

Der Coach war am Montag entlassen worden, was einige Fans nicht verstanden, andere sehr wohl. Ponomarev erklärte ausführlich, warum er sich zu diesem Schritt gezwungen sah, brach aber auch noch mal eine Lanze für den Trainer, der den KFC vergangene Saison mit schier unglaublichen zwölf Siegen in Folge in die Dritte Liga geführt hatte. „Stefan ist ein super Trainer, wir sind ihm sehr dankbar, aber wir mussten handeln“, sagte der Präsident. „Die zuletzt gezeigten Leistungen mit zwei Niederlagen in Unterhaching und gegen Würzburg bei 0:7 Toren waren inakzeptabel. Die Entwicklung war eindeutig. Und wie lange hätten wir warten sollen, wann handeln sollen? Wir haben unser Ziel und mussten reagieren, das war adäquat.“

Es seien wahrlich nicht nur die zwei schlechten Spiele ausschlaggebend gewesen. „Die Mannschaft hat in kaum einem Spiel überzeugt und gut gespielt. Sie hat immer knapp gewonnen, selbst im Pokal gegen unterklassige Gegner.“ Sie habe auch nicht attraktiv gespielt, weshalb die Zuschauerzahl relativ gering sei.

 Adam Matuszczyk ist polnischer Nationalspieler.

Adam Matuszczyk ist polnischer Nationalspieler.

Foto: imago/Newspix/Stawowiak

Ponomarev machte auch seinem Unmut darüber Luft, dass Stefan Effenberg und Felix Magath als mögliche Nachfolger gehandelt wurden. Effenberg hatte am Sonntag die Partie des KFC aus der Loge verfolgt. „Glaubt jemand ernsthaft, er hätte dort gesessen als Nachfolgekandidat? Das wäre gegenüber Stefan Krämer respektlos gewesen.“ Weder Effenberg, noch Magath seien Kandidaten für den Trainerposten beim KFC.

In der kommenden Woche werde der Verein einen neuen Trainer präsentieren. „Namen nennen wir natürlich nicht, aber so viel kann ich verraten: Es ist nicht Guardiola oder Maldini“, scherzte Ponomarev. „Aber es wird einer sein, der zu uns passt. Er muss zu unserer Philosophie passen, so wie es die RP berichtet hat.“ In dem Zusammenhang gab es eine Jobgarantie für Reisinger. Er werde bleiben, auch wenn ein neuer Trainer komme.

Abschließend folgte ein klares Statement von Ponomarev: „Was haben wir falsch gemacht? Wenn wir schlechte Arbeit leisten, ist Kritik berechtigt. Aber ich verfolge meinen Weg und werde mein Bestes tun, um den KFC nach oben zu bringen, und davon lasse ich mich nicht abbringen. Wir waren auf einem guten Weg. Die Fans träumen vom Aufstieg in die Zweite Liga, einige träumen sogar von der Bundesliga, von einer Top-Mannschaft und dann wird in ein paar Tagen alles durcheinander gebracht. Schade, sehr schade.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort