„Verpflichtet gegenüber Partnern und friedlichen Fans“ Mannheim schließt Einspruch gegen Uerdinger Aufstieg nicht aus

Krefeld/Mannheim · Der KFC Uerdingen bejubelt die DFB-Entscheidung und plant nun für die Saison in der 3. Liga. Waldhof Mannheim schließt hingegen nicht aus, gegen die Lizenzerteilung für die Krefelder vorzugehen.

 Waldhof-Trainer Bernhard Trares.

Waldhof-Trainer Bernhard Trares.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Der KFC Uerdingen treibt seine Planungen für die 3. Liga voran, doch für den SV Waldhof Mannheim ist der ungewöhnliche Fall womöglich noch nicht abgeschlossen. Der sportlich in der Relegation gegen Uerdingen gescheiterte Viertligist erwägt, gegen die Lizenzerteilung durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) für den Krefelder Klub vorzugehen. „Wir schließen aktuell gar nichts aus“, sagte Waldhof-Geschäftsführer Markus Kompp am Dienstag. „Wir sind auch verpflichtet gegenüber unseren Partnern und friedlichen Fans, dass wir das prüfen und sachlich entscheiden.“

Am Montagabend hatte der DFB-Zulassungsbeschwerdeausschuss dem KFC die Lizenz für die 3. Liga erteilt. Nach einer Prüfung hatte sich ergeben, dass eine geforderte Liquiditätsreserve über 1,2 Millionen Euro rechtzeitig vom KFC überwiesen, aber von der zuständigen Bank zu spät gutgeschrieben worden war. „Anhand dieses Sachverhalts ist der Zulassungsbeschwerdeausschuss zu der Feststellung gelangt, dass keine Fristverletzung seitens des KFC Uerdingen vorliegt“, hieß es in einer DFB-Mitteilung. Die Voraussetzungen für den Aufstieg des einstigen Bundesligisten seien laut DFB-Vizepräsident Rainer Koch damit gegeben.

Waldhof Mannheim kann das Urteil nicht nachvollziehen

Die Mannheimer, die sich noch Hoffnungen auf den Aufstieg gemacht hatten, können das Urteil nicht nachvollziehen und haben laut Kompp eine „schriftliche Begründung“ angefordert. „Es ist nicht so, dass wir Uerdingen den Aufstieg nicht gönnen. Aber Regularien sind eben dafür da, eingehalten zu werden“, betonte der Geschäftsführer.

Unterdessen ist für den ehemaligen DFB-Pokalsieger die Zitterpartie um die Lizenz endgültig erledigt. „Wir freuen uns, jetzt nach vorne zu schauen und das Thema Relegation und Lizenz mit dem heutigen Tag hinter uns zu lassen. Vor uns liegt genug Arbeit, die wir mit Hochdruck angehen werden“, sagte der russische Vereinschef Michail Ponomarew.

Der KFC verkündete bereits, dass er seine Drittliga-Heimspiele in der kompletten Saison 2018/2019 in der Schauinsland-Reisen-Arena in Duisburg austragen wird. Ein entsprechender Mietvertrag zwischen dem KFC und dem Zweitligisten MSV Duisburg wurde schon unterzeichnet. „Sicher hätten wir die 3. Liga gerne in unserer Grotenburg gespielt. Aber es ist klar, dass das derzeit nicht möglich ist, da die Grotenburg zunächst für die Liga fit gemacht werden muss“, sagte KFC-Sprecher Jan Filipzik.

(dpa)
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