Nach Blitz-Entlassung beim KFC Uerdingen Norbert Meier spricht über sein Aus

Exklusiv | Krefeld · Am Freitagabend stellte der KFC Uerdingen nach einem enttäuschenden Remis gegen Fortuna Köln Cheftrainer Norbert Meier frei. Der 60-Jährige war nur für sieben Spiele im Amt. Das sagt er zu seiner Entlassung.

 Norbert Meier.

Norbert Meier.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Freitag, 22.25 Uhr, Schauinsland-Reisen-Arena. Nikolas Weinhart, Geschäftsführer des KFC Uerdingen und rechte Hand von Präsident Mikhail Ponomarev, sucht Trainer Norbert Meier im Kabinentrakt. Dort war er nicht mehr. Aber Weinhart hat den Coach wenige Augenblicke  später gefunden und ihm die Entscheidung mitgeteilt: Der KFC trennt sich von Meier. „Die Bilanz ist eindeutig“, erklärte Präsident Ponomarev. „Sieben Spiele, kein Sieg.“

Norbert Meier verlässt den Verein ohne Groll. „Die Zahlen sind so, aber ich gehe erhobenen Hauptes“, sagte er im Gespräch mit dieser Redaktion. „Diese Mannschaft zu entwickeln ist ein Prozess, der Zeit braucht. Die will man mir nicht mehr geben. Auch wenn es nur für eine kurze Zeit war, so hat mir doch die Arbeit mit dieser Mannschaft Spaß gemacht. Und sie ist intakt, sie lebt. Das hat man gegen Fortuna Köln deutlich gesehen.“

Tatsächlich kann man der Mannschaft in puncto Engagement keinen Vorwurf machen. Aber es reichte nicht, um die Wasserschlacht gegen Köln zu gewinnen. Beide Mannschaften gaben beim 1:1 körperlich alles, so dass das Ergebnis dieser Begegnung, die mit einem Fußballspiel nur wenig zu tun hatte, gerecht war.

In Frank Heinemann steht nun innerhalb eines Jahres der vierte Trainer auf der Kommandobrücke. Michael Wiesinger wurde am 15. März 2018 gefeuert, als der KFC in der Regionalliga Tabellenzweiter und die Meisterschaft schon so gut wie verspielt war. Für ihn kam Stefan Krämer, unter dessen Leitung die Mannschaft mit geradezu sensationellen zwölf Siegen in Folge noch Meister wurde und in die Dritte Liga aufstieg. Am 28. Januar wurde er frei gestellt. Die Mannschaft hatte die Hinrunde zwar als Tabellendritter abgeschlossen, allerdings fußballerisch nicht überzeugt. Nach zwei deftigen Niederlagen in Unterhaching (0:4) und gegen Würzburg (0:3) musste Krämer gehen. Für ihn wurde Meier verpflichtet, doch der erhoffte Effekt des Trainerwechsels blieb aus. In sieben Spielen unter Meier gab es keinen Sieg.

Jetzt darf Heinemann ran. „So schnell geht das“, sagte er, als er am Samstagmorgen vom Trainingsplatz kam. „Vor ein paar Tagen bin ich als Co-Trainer gekommen, jetzt bin ich Cheftrainer.“ Dass er einiges anders machen will, deutete er nur vorsichtig an: „Jeder ist anders, jeder hat seinen eigenen Kopf.“

Die Spieler berichten unisono, das Mannschaftsleben in der Kabine sei intakt. Auch der Wille kann dem Team nicht abgesprochen werden. Allerdings muss all dies möglichst bald auch spielerisch umgesetzt werden und sich vor allem in Ergebnissen niederschlagen. Am Sonntag und Montag haben die Spieler frei und die Möglichkeit, die vergangenen Tage und Wochen zu bedenken. Am Dienstag erfolgt ein Neustart – unter Frank Heinemann.

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