0:4-Niederlage beim 1. FC Kaiserslautern Der Blick des KFC Uerdingen geht nach unten

Kaiserslautern · Der KFC Uerdingen verliert beim 1. FC Kaiserslautern mit 0:4. Florian Pick bringt die Pfälzer schon vor der Pause mit einem Doppelpack in Führung, Lucas Röser sorgt für die Entscheidung, ehe auch Hendrick Zuck noch trifft. Nach sechs Spielen ohne Sieg richtet sich der Blick der Uerdinger nun nach unten.

 Die Lauterer jubeln, während die Uerdinger Edvinas Girdvainis, Boubacar Barry und Torhüter René Vollath bedröppelt drein schauen.

Die Lauterer jubeln, während die Uerdinger Edvinas Girdvainis, Boubacar Barry und Torhüter René Vollath bedröppelt drein schauen.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Foto: Stefan Brauer

Der Betze bebt. Das waren noch Zeiten, als selbst Rekordmeister Bayern München den Gang zum Betzenberg fürchtete. Und heute? Die Roten Teufel sind Mittelmaß in der Dritten Liga, der mit 24 Millionen Euro verschuldete Traditionsverein in der Pfalz hat Insolvenz angemeldet und im Fritz-Walter-Stadion, dessen Name an den verstorbenen Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft erinnert, findet wegen der Corona-Pandemie ein so genanntes Geisterspiel statt. Für die noch immer große Fan-Gemeinde des 1. FC Kaiserslautern ist das die Hölle. Ihre Mannschaft sollte durch den 4:0 (2:0)-Sieg gegen den KFC Uerdingen aber immerhin den Klassenerhalt erreicht haben, während die Gäste, die ihren letzten Erfolg auf dem Betze 1979 feiern konnten, noch ein, zwei Punkte benötigen. Die Blau-Roten sind nunmehr seit sechs Spielen ohne Sieg.

Die Verletztenliste der Uerdinger war lang. Neben den drei Torjägern Tom Boere, Osayamen Osawe und Adriano Grimaldi fehlten weiterhin Torhüter Lukas Königshofer, Kapitän Jan Kirchhoff, Kevin Großkreutz und Rijad Kobiljar.

Trainer Stefan Krämer ergriff die Chance, einmal eine Mannschaft aufzustellen, die zumindest vom Papier her jung und kampfstark war. Vielleicht war das schon ein Vorgeschmack auf die nächste Saison. Die Säulen bildeten die beiden erfahrenen Innenverteidiger Dominic Maroh und Assani Lukimya sowie auf der Sechserposition Adam Matuschyk. Und je weiter es im Mannschaftsgefüge nach vorne ging, desto jünger wurde das Team. Aber auch im taktischen Bereich versuchte Krämer etwas Neues, indem er auf eine Dreierkette setzte, in der neben Maroh und Lukimya der Litauer Edvinas Girdvainis stand.

Nach sechs Minuten wurde das Konzept jedoch in Frage gestellt. Ein Konter über den schnelle Timmy Thiele führte zum Erfolg, als Florian Pick den Angriff abschloss. Für den 24 Jahre alten Blondschopf war es bereits das zwölfte Saisontor, jedoch das erste nach 1236 Minuten.

Krämers Konzept wurde nach einer Viertelstunde endgültig durchkreuzt, als Maroh mit einer Zerrung ausschied. Für ihn kam Bittroff ins Team. Die Gäste zeigten sich aber nicht geschockt, sondern waren überlegen und drängten auf den Ausgleich. Ein Distanzschuss von Patrick Pflücke verfehlte das Ziel knapp. Beim nächsten Versuch von Pflücke lenkte Torhüter Grill den Ball noch über die Latte. Nach einem Fehlpass von Dennis Daube im Mittelfeld nutzten die Gastgeber in der 42. Minute den zweiten Konter zur beruhigenden 2:0-Pausenführung. Erneut war es Pick, der den Ball einschob.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild kaum. Die Uerdinger machten das Spiel, die Gastgeber lauerten auf Konter. Nach einer Stunde beorderte Krämer wie schon in Jena (0:0) Lukimya in die Spitze, doch auch er konnte das Blatt nicht mehr wenden. Im Gegenteil, die Uerdinger ließen sich auch noch ein drittes Mal auskontern, wobei Barry erneut überhaupt nicht gut aussah. Lucas Röser sorgte in der 72. Minute endgültig für die Entscheidung. Den Schlusspunkt setzte Hendrick Zuck in der 86. Minute.

Die Niederlage war auch in der Höhe verdient. Wie bereits im Hinspiel, das 0:3 verloren ging, kamen die Uerdinger mit den schnellen Kontern der Lauterer überhaupt nicht klar und sind damit in dieser Saison so etwas wie der Lieblingsgegner der Pfälzer.

Am kommenden Dienstag (19 Uhr) erwartet der KFC Uerdingen den Aufstiegskandidaten Würzburger Kickers.

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