KFC Uerdingen mit Licht und Schatten Wie der Beister, so die Mannschaft

Krefeld · Die schwankenden Leistungen von Maximilian Beister sind symptomatisch für den KFC Uerdingen. Das lässt Trainer Stefan Krämer manchmal geradezu verzweifeln.

 Der Uerdinger Maximilian Beister wird vom Wiesbadener Niklas Dams klar gefoult.

Der Uerdinger Maximilian Beister wird vom Wiesbadener Niklas Dams klar gefoult.

Foto: Stefan Brauer

Maximilian Beister zeigte eine äußest mäßige Leistung in Wiesbaden. Nach 60, 70 Minuten drängte sich die Frage auf, ob KFC-Trainer Stefan Krämer ihn nicht besser auswechseln solle. Gut möglich, dass dem Coach dieser Gedanke auch durch den Kopf ging. Doch es gibt einen zweiten Gedanken: Maxi ist immer für ein Tor oder eine entscheidende Situtaion gut. Er ist ein – wie es im Fußball so schön heißt – Unterschiedsspieler.

Uerdingens Trainer traf die richtige Entscheidung, behielt die Nerven und beließ Beister auf dem Feld. In der 74. Minute passierte genau das, womit immer gerechnet werden darf: Nach einem wunderbaren Pass von Patrick Pflücke, startete Beister, kreute seinen Gegenspieler Niklas Dams, der ihn prompt von den Beinen holte: Foulelfmeter.

Es folgte Teil drei der Beister-Show: abgetaucht, abgehoben, abgezockt. Der Torjäger schnappte sich den Ball und verwandelte ihn zur Führung. Am Ende stand ein 2:0-Sieg der Uerdinger gegen eine starke Wiesbadener Mannschaft, die durchaus auch hätte punkten können.

Beister beschrieb das Spiel und seine Leistung so: „Wir waren geduldig. Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen, haben uns nach der Pause aber deutlich gesteigert und uns in die Partie rein gebissen. Wir wussten: Je länger es 0:0 steht, desto näher kommen wir der entscheidenden Szene. Wir haben darauf gewartet und sie genutzt. Wiesbaden hatte auch Chancen, hat sie aber nicht genutzt.“

Dass sich Beister, der Gefoulte, einfach den Ball geschnappt hatte, gehörte ebenfalls zu den Besonderheiten an diesem Abend. „Ja, eigentlich ist Ötzi unser Schütze“, gestand der Rechtsaußen. „Aber er war erst zehn Minuten auf dem Feld. Und ich hatte mich gut gefühlt, wollte Verantwortung übernehmen.“ Beister verwandelte eiskalt, gekonnt. Und Ötzi kam auch noch zu seinem Tor: Kurz vor dem Abpfiff machte Oguzhan Kefkir mit seinem Treffer den Sieg perfekt.

Es war das erste Mal, dass Beister in seiner Profikarriere einen Elfmeter trat. Für Krämer war das kein Problem. „Natürlich haben wir mehrere Schützen“, sagte er. „Wer sich gut und sicher fühlt, soll sich den Ball nehmen. Und Maxi hatte in den drei Spielen zuvor jeweils getroffen, ist entsprechend selbstbewusst und hat eine Lauf.“

Beisters Leistung stand stellvertretend für die gesamte Mannschaft. Auch sie hatte in der ersten Halbzeit eine schwache Leistung gezeigt, aber mit Glück und Geschick einen Rückstand vermieden. Nachdem Krämer in der Pause laut geworden war, steigerte sie sich und machte in der Schlussphase den Sieg perfekt – nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Und so sehr sich die Gegner darüber auch ärgern mögen: Es ist eine Qualität, die die Mannschaft auszeichnet. Und manchmal macht genau das den Unterschied.

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