2:1 bei Waldhof Mannheim KFC Uerdingen startet mit Sieg nach Corona-Pause

Mannheim · Der KFC Uerdingen ist optimal aus der Corona-Zwangspause gekommen. Die Mannschaft gewann beim bisherigen Tabellenzweiten Waldhof Mannheim mit 2:1. Osayamen Osawe und Jan Kirchhof erzielten die Tore für die Krefelder.

 Jubel in Zeiten von Corona: Tom Boere streckt dem Torschützen Osayamen Osawe die Faust entgegen.

Jubel in Zeiten von Corona: Tom Boere streckt dem Torschützen Osayamen Osawe die Faust entgegen.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Trainer Stefan Krämer hat dem KFC Uerdingen neues Leben eingehaucht. Bei seinem Comeback auf der KFC-Bank bot seine Mannschaft eine gute Leistung und kam in dem wegweisenden Verfolgerduell zu einem 2:1-Sieg bei Waldhof Mannheim. „Nach der langen Pause wusste niemand so recht, wo er steht“, sagte Krämer. „Ein guter Start ist natürlich wichtig. Es freut mich, dass sich die Mannschaft für die Arbeit in den zurückliegenden, sich nicht ganz einfachen Wochen mit einem Sieg belohnt hat.“ Für Mannheim war es nach 13 ungeschlagenen Spielen die erste Niederlage.

Beim letzten Treffen zwischen dem SV Waldhof Mannheim und dem KFC Uerdingen brannte an gleichem Spielort nicht nur der Baum. Das Relegations-Rückspiel um den Aufstieg in die 3. Liga war natürlich ausverkauft und es endete mit eben handfesten Skandal: Die Partie wurde in der 82. Minute wegen des nicht enden wollenden pyrotechnischen Feuerwerks und Ausschreitungen auf den Rängen mit rund 45 Verletzten abgebrochen. Die Uerdinger kehrten nach zwei Siegen (1:0 und 2:1) nach 13 Jahren wieder in den Profibereich zurück.

Diesmal war das Carl-Benz-Stadion quasi leer, denn die Begegnung zwischen dem Tabellenzweiten und dem fünf Punkte dahinter rangierenden Tabellenelften fand wegen des Coronavirus als so genanntes Geisterspiel statt. Das dürfte zumindest die Einsatzkräfte der Polizei gefreut haben, die anstatt eines Großeinsatzes mit extrem wenig Personal einen ruhigen Nachmittag verleben konnte.

Das Auftaktspiel nach zweieinhalbmonatiger Zwangspause bot hingegen reichlich Zündstoff, nicht nur wegen der Tabellenkonstellation, sondern auch, weil sich die Mannheimer vehement für einen Saisonabbruch stark gemacht hatten, die Uerdinger hingegen die Saison auf dem grünen Rasen beenden wollten.

Der neue Trainer Stefan Krämer, der am 10. März die Arbeit aufgenommen hatte, feierte sein Comeback auf der Trainerbank des KFC. Eine personelle Entscheidung wurde ihm abgenommen. Torhüter Lukas Königshofer war im Training mit einem Franck Evina im Training zusamengerasselt und hatte einen schweren Bluterguss davongetragen. So kam René Vollath zu seinem ersten Saisonspiel. Er war neben Verteidiger Christian Dorda der einzige Akteur im Kader, der vor zwei Jahren an gleicher Stätte den größten Erfolg der jüngsten Vereinsgeschichte gefeiert hatte – gemeinsam mit Trainer Krämer und Co-Trainer Stefan Reisinger.

Krämer hatte die zuletzt spielende Formation nur im Mittelfeld geringfügig verändert, wo er in Ali Ibrahimaj und Dennis Daube auf erfahrene Akteure setzte. Die Viererkette stand und die beiden Stürmer Tom Boere und Osayamen Osawe signalisierten, dass der KFC Tore schießen und gewinnen wollte. Daran ließ seine Mannschaft vom Anpfiff an keinen Zweifel. Die Gäste spielten mutig nach vorn, waren überlegen und htten bereits in der ersten halben Stunde vier große Chancen durch Osawe, wobei er in der achten Minute Pech hatte, als nach Zuspiel von Dorda nur die Latte traf. Dann befreiten sich die Gastgeber von dem Druck und hatten eine hundertprozentige Chance. Arianit Ferati lief allein auf das Uerdinger Tor zu, umspielte Vollath und schoss, doch der zurückgeeilte Dorda kratzte den Ball von der Linie. Vor der Halbzeit nutzte Osawe dann seine fünfte Möglichkeit. In der 33. Minute brachte er den KFC mit einem Schuss aus zwölf Metern in den Winkel in Führung. Sie war zur Halbzeitpause mehr als verdient.

Nach dem Wechsel verflachte die Partie. Die Gastgeber mussten nun kommen, doch ihre Drangphase war nur kurz.Dann übernahmen die Uerdinger wieder das Kommando.In der 64. Minute sorgten die Blau-Roten dann für die Vorentscheidung. Nach einer Ecke des eingewechselten Roberto Rodriguez erzielte Kapitän Jan Kirchhoff per Fallrückzieher das 2:0. Doch nur fünf Minuten später erzielte Koffi den Anschlusstreffer. Zehn Minuten vor Schluss versäumte es Osawe, für die Entscheidung zu sorgen, als sein Pass zum frei stehenden Tom Boere abgeblockt wurde.

Der Uerdinger Sieg war dennoch hochverdient. Neben dem überragenden Kapitän Jan Kirchhoff boten Christian Dorda und Oayamen Osawe eine starke Leistung.

Am Dienstag erwarten die Uerdingen den SV Meppen. Dann wird Boubarcar Barry wegen seiner fünften gelben Karte fehlen. Ob der angeschlagene Kirchhoff dann wieder einsatzfähig ist, bleibt abzuwarten.

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