Umbruch in Uerdingen Kapitän Leonel Kadiata bleibt beim KFC an Bord

Krefeld · Der Vorsitzende Damien Raths mauert noch und will sich zu den anstehenden Personalien beim KFC Uerdingen nicht äußern. Aber neben einer Vertragsverlängerung zeichnen sich auch einige Wechsel bereits deutlich ab.

 Kapitän Leonel Kadiata marschiert beim KFC auch in der Oberliga voran.

Kapitän Leonel Kadiata marschiert beim KFC auch in der Oberliga voran.

Foto: Brauer-Fotoagentur/Oliver Kälke

Damien Raths ist ein überaus höflicher Mann. Der smarte Unternehmer spricht lieber über die schönen Dinge, ungern über das, was nicht so gut läuft. Tacheles und klare Kante mag er nicht, der Vorsitzende des KFC Uerdingen bevorzugt elegante Lösungen. Kritik, und mag sie noch so konstruktiv sein, versucht er zu vermeiden, was im Fußball-Geschäft allerdings auf Dauer schwierig ist.

Auch die Spekulationen bezüglich der Vertragsverlängerungen und Abgänge versucht er zu bremsen: „Wir haben bereits mehr Spieler unter Vertrag als die, die wir bekannt gegeben haben. Aber da sie noch woanders unter Vertrag stehen, wollen wir die Namen erst nach dem Saisonende bekannt geben.“ Und er mauert auch, was die aktuelle Mannschaft betrifft: „Wir haben Gespräche geführt. Aber wir wollen das Saisonende noch abwarten und schauen, wie sich die Mannschaft bis zum Schluss präsentiert und dann die Entscheidungen treffen.“

Einige Entscheidungen sind allerdings bereits gefallen, denn es gibt Spieler, die dem Verein deutlich gesagt haben, dass sie nicht bereits sind, in der kommenden Saison in der Oberliga aufzulaufen. Zu ihnen gehört Jovan Jovic. Der Torhüter wurde gerade von den Fans zum Spieler des Jahres gewählt und vom Fan-Radio Blau-Rot mit dem alljährlich verliehenen „Kalle“ ausgezeichnet. Der 19 Jahre alte Gelsenkirchener ist davon überzeugt, sich im Profibereich durchzusetzen. Tatsächlich hat er beim KFC Justin Ospelt, Liechtensteins Nationaltorhüter, ausgestochen und den Platz zwischen den Pfosten erobert. Wichtig für Jovics Entwicklung wird jedoch sein, dass er Spielpraxis erhält, seine Strafraumbeherrschung verbessert und selbstbewusster agiert.

Jovics Abgang ist einer der wenigen wirklich Verluste, den die Uerdinger allerdings kompensieren werden. Denn in Robin Udegbe kehrt ein gestandener Regionalliga-Torhüter zum KFC zurück, der 244 Spiele in der vierten Liga bestritten hat. Der 31-Jährige spielte bereits von 2013 bis 2015 in Krefeld, anschließend in Oberhausen und Straelen. Keine Frage, damit verstärken sich die Uerdinger auf der Position und gewinnen eine Persönlichkeit hinzu, die allerdings auch ihren Preis haben dürfte.

In Kapitän Leonel Kadiata dürfte einer der wenigen Leistungsträger dem KFC erhalten bleiben, auch wenn er die Vertragsverlängerung offiziell noch nicht bestätigen darf. „Ich habe es ja schon gesagt: Ich bin ich sehr, sehr guten Gesprächen mit dem Verein und kann mir sehr gut vorstellen, mit in die Oberliga zu gehen. Ich denke, dass wir in den nächsten Tagen einiges verkünden können.“

Zum einen ist es dieses Statement, das er gegenüber unserer Redaktion abgegeben hat, zum anderen deuten aber auch andere Indizien klar darauf hin, dass der 28 Jahre alte gebürtige Bonner bleibt. Seine Eltern sitzen fast bei jedem Spiel auf der Tribüne, auch bei weiten Auswärtsfahrten, und fiebern mit. Seine Mutter trug am Samstag bei der 3:4-Niederlage gegen Scalke 04 II sogar ein KFC-Trikot. Mehr Identifikation mit dem Verein geht kaum.

Hingegen stehen die Zeichen bei einigen Spielern klar auf Abschied. Zu ihnen gehören die beiden Außenverteidiger Pepijn Schlösser und Jason Prodanovic, die insgesamt gute Leistungen gezeigt haben, aber auch Luca Jensen und Abdul Fesenmeyer. Letzterer ist zwar mit acht Treffern der mannschaftsinterne Torschützenkönig und enorm schnell, doch ist er fußballerisch stark limitiert, weshalb Regionalligist Schalke II ihn im vergangenen Sommer ziehen ließ.

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