KFC Uerdingen Holldack macht die Fans happy

Krefeld · Der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler ist mit einem Tor und einer Vorlage der Mann des Abends. Uerdingens Trainer Krämer analysiert und verrät, warum die Mannschaft nach der Pause nicht an die Leistung anknüpfen kann.

 Abklatschen mit den Fans nach dem Sieg in Möchengladbach: Jan Holldack gefolgt von Maximilian Beister.

Abklatschen mit den Fans nach dem Sieg in Möchengladbach: Jan Holldack gefolgt von Maximilian Beister.

Foto: samla

Jan Holldack war überrascht, dass er im Spiel bei Borussia Mönchengladbach II (3:2) von Beginn an spielen durfte. Das hatte er der Tatsache zu verdanken, dass der grassierende Magen-Darm-Virus beim KFC Uerdingen doch noch einen erwischt hatte: Christian Müller. Denn eigentlich war der 34 Jahre alte Routinier, der sich zuletzt fit, torgefährlich und von seiner besten Seite gezeigt hatte, gesetzt. So aber kam der 21 Jahre alte Perspektivspieler zu seinem 18. Einsatz.

Holldack überrascht Borussia. Der Plan von Trainer Stefan Krämer geht bereits in der Anfangsphase auf. Er hat nämlich Müller nicht einfach durch Holldack ersetzt, sondern Maximilian Beister von der rechten Seite auf Müllers angestammte Position hinter Torjäger Lucas Musculus beordert und dafür Holldack auf den Flügel. Nach nur drei Minuten zahlt sich das bereits aus. Holldack bedient Musculus, der den KFC in Führung bringt.

Holldack wird der Mann des Abends. Der gebürtige Troisdorfer, der vom 1. FC Köln ausgebildet wurde, über den englischen Zweitligisten FC Brentford und Wuppertaler SV nach Uerdingen kam, taucht eine Viertelstunde vor Schluss bei einem Konter vor dem gegnerischen Tor auf und schießt zum vorentscheidenden 3:1 ein.

Holldack ist überwältigt. So entschlussfreudig und eiskalt er vor dem Tor war, so zurückhaltend ist er nach dem Spiel mit seinen Statements. "Ich weiß noch gar nicht, was ich sagen soll. Ich brauche noch ein paar Minuten", sagt er, der mit einem Tor und einer Vorbereitung maßgeblich an dem wichtigen Sieg beteiligt war.

Holldack passt in Krämers Konzept. Deshalb sagt der Coach: "Jan hätte in Mönchengladbach auch von beginn an gespielt, wenn Müller fit gewesen wäre." Der Youngster hatte den Coach zuvor durch gute Trainingsleistungen überzeugt. Doch nicht nur das. "Ich habe einige Videoaufnahmen von ihm gesehen", berichtet Krämer. Dabei hat er mehrere gute Ansätze entdeckt. "Jan ist laufstark und vereint vieles, was heute benötigt wird. Er ist offensiv, denkt und arbeitet aber auch defensiv." Dass Holldack in Mönchengladbach das Vertrauen mit einem Tor und einem Assist zurück gezahlt hat, freut den Coach natürlich: "Das hat die Sache richtig rund gemacht."

So groß die Freude über das Ergebnis im Grenzlandstadion auch war, so stark die Leistung in der ersten Halbzeit war, so sah Krämer nach dem Wechsel aber auch, dass der Motor ins Stottern geriet. Am Donnerstagmorgen hat er per Videostudium analysiert, warum das so war. "Es lag am Anlaufen", sagt er. "Das war nicht mehr so koordiniert. Da waren wir zu weit auseinander, da waren die Zwischenräume einfach zu groß. Aber wir haben auch schon an einer Lösung gearbeitet." Zwei Spieler hätten nicht so weiter gearbeitet wie vor der Pause, das gehe nicht. "Vielleicht ist etwas Spannung in der Kabine geblieben, weil es zuvor so gut lief. Aber wir haben gesehen, was dann passiert und werden daraus lernen."

Das muss relativ schnell geschehen, denn am Sonntag geht es zu Borussia Dortmund II. Auch keine leichte Aufgabe.

(ths)
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