KFC Uerdingen gibt nicht auf Hoffnungsträger Abdul Fesenmeyer krönt sein Comeback

Krefeld · Abdul Fesenmeyer wird nach fünfmonatiger Verletzungspause zehn Minuten vor Schluss eingewechselt und erzielt das 2:0 für den KFC Uerdingen gegen den FC Wegberg-Beck. Ein Sieg, der tabellarisch wenig bewirkt, und doch so gut tut.

 Abdul Fesenmeyer (Zweiter von rechts) wird nach seinem Tor zum 2:0 von den Mitspielern gefeiert.

Abdul Fesenmeyer (Zweiter von rechts) wird nach seinem Tor zum 2:0 von den Mitspielern gefeiert.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Fast fünf Monate hatte Abdul Fesenmeyer, der am Meniskus operiert werden musste und seit dem 2. Oktober nicht mehr spielen konnte, auf diesen Tag gewartet. Fast fünf Monate hatte der KFC Uerdingen auf diesen Tag gewartet, der am 6. Oktober seinen einzigen Saisonsieg beim 2:0 gegen die Sportfreunde Lotte gefeiert hatte. Und jetzt war es endlich so weit: Fesenmeyer feierte sein Comeback und der KFC seinen zweiten Saisonsieg im 26. Anlauf. Zugleich war es der erste Dreier unter Trainer Alexander Voigt, der die Mannschaft am 8. November übernommen hat. Und das 2:0 (1:0) gegen den Abstiegskandidaten FC Wegberg-Beeck war absolut verdient.

Entsprechend groß war die Erleichterung bei den Uerdingern und ihren Fans, die den Erfolg geradezu überschwänglich feierten. „Es ist ein überwältigendes Gefühl“, sagte Abdul Fesenmeyer, als er vom Platz kam und sogleich zur Aufholjagd blies. „Die Jungs, die Trainer und der ganze Stuff, wir sind alle optimistisch und positiv gestimmt. Wir geben alles dafür, dass wir den Klassenerhalt noch erreichen.“

Nach nur zehn Minuten Spielzeit, einem Tor und einem Sieg scheint alles anders. Fesenmeyer hat seine Rolle als Hoffnungsträger perfekt gespielt. Der 20 Jahre alte Stürmer hat bei seinem zehnten Regionalligaspiel für den KFC bereits sein viertes Tor erzielt und die Lebensgeister wieder geweckt. Seine Leidenszeit hat er gut verkraftet. „Ich bin eine sehr optimistische Person, zudem hatte ich Rückhalt, meine Familie war da, der Verein war da, ich hab die Zeit gut überstanden und mich einfach drauf gefreut, der Mannschaft wieder helfen zu können.“

Wenn oft von einem Matchplan gesprochen wird, so ist der des KFC an diesem Nachmittag zu 100 Prozent aufgegangen. Die Uerdinger standen sicher und gestatteten den allerdings auch ziemlich harmlosen Gästen kaum eine Chance. Auf der anderen Seite erarbeiteten sich die Gastgeber Möglichkeiten, doch bedurfte es eines Sonntagsschuss von Shun Terada, der genügend Zeit und Raum hatte, um den Ball aus 20 Metern genau in den Winkel zu zirkeln.

Zur Halbzeit durfte Routinier Levan Kenia, der die Gäste in der Defensive beschäftigt und einige gute Pässe gespielt hatte, dann in der Kabine bleiben und Noe Baba verstärkte angesichts der Führung das Mittelfeld. In der Schlussphase feierte dann Abdul Fesenmeyer sein Comeback und krönte es mit seinem Tor zum entscheidenden 2:0. Nach einem langen Ball konnte er seine Schnelligkeit ausspielen und lief quasi allein auf das Tor zu. Nachgedacht hat er dabei nicht: „Ich wollte einfach nur, dass der Ball rein geht, damit sich die ganzen fünf Monate ausgezahlt haben.“

Angesichts des aufgegangenen Matchplans hatte Voigt gut Lachen. „Wir hatten vorher mit dem Physiotherapeut besprochen: wie lange kann er denn? Maximum war eine Viertelstunde, daran haben wir uns auch dann gehalten“, so der Trainer. „Dass er dann direkt mit dem ersten Kontakt ein Tor macht, ist natürlich auch glücklich. Aber wir wissen auch, was wir an ihm haben. Er hat schon gefehlt in den zurückliegenden Wochen. Er ist einer, der immer tief geht, auch ein, zwei Spieler bindet. Wir sind froh, dass er wieder da ist, werden aber sehr behutsam mit ihm weiterarbeiten.“

Voigt stellte nach seinem ersten Sieg aber ausdrücklich die Mannschaft in den Mittelpunkt: „Ich freue mich wirklich total für die Mannschaft, die kriegen jede Woche auf den Kopf. Die Erleichterung ist überall zu merken.“ Die Gesichter spiegelten es deutlich wider.

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