Das Lazarett des KFC Uerdingen lichtet sich Grimaldi ist der Hoffnungsträger

Krefeld · Der eingewechselte Stürmer war einer der wenigen Lichtblicke beim 0:3 des KFC Uerdingen gegen den FC Ingolstadt. Am Samstag gibt es für den Torjäger ein Wiedersehen mit den ehemaligen Kameraden des SC Preußen Münster.

 Der Ingolstädter Maximilian Thalhammer grätscht vergebens, Adriano Grimaldi zieht mit dem Ball auf und davon.

Der Ingolstädter Maximilian Thalhammer grätscht vergebens, Adriano Grimaldi zieht mit dem Ball auf und davon.

Foto: Stefan Brauer

Es ist eine lange, verzwickte Geschichte. Eigentlich wollte KFC-Präsident Adriano Grimaldi schon vor einem Jahr nach Uerdingen geholt haben. Doch der damalige Trainer Stefan Krämer soll von der Verpflichtung nicht begeistert gewesen sein. So wechselte der Torjäger von Preußen Münster zum TSV 1860 München. Im Januar holte ihn Ponomarev dann trotz einer Sprunggelenksverletzung nach Uerdingen. Im März war er endlich einsatzfähig, doch bereits im vierten Spiel im blau-roten Trikot erlitt er einen Syndesmosebandriss. Und zu Saisonbeginn plagte ihn eine Muskelverletzung.

Am Samstag war es dann endlich so weit. Grimaldi kehrte auf den Platz zurück. Trainer Heiko Vogel wechselte ihn beim Stand von 0:1 in der 55. Minute ein. Keine Frage, der Mittelstürmer belebte das Angriffsspiel. Mit seinem starken Körper war er in der Lage, Bälle zu behaupten. Aber er sorgte auch für Torgefahr, auch als Vorbereiter. So setzte er sich zehn Minuten vor Schluss auf der rechten Seite schön durch, doch seine Hereingabe fand jedoch keinen Abnehmer. „Grimaldi hat das sehr gut gemacht“, sagte der Trainer.

Das Lob mochte den Stürmer jedoch nicht über die bittere 0:3-Niederlage hinweg zu trösten. „Jedes Spiel stellt man sich anders vor, wenn man verliert“, sagte er nach seinem Comeback, das natürlich nicht wunschgemäß verlaufen war. „Aber wir hatten 86 Minuten lang Zeit, den Ausgleich zu machen.“

Dass das nicht gelungen war und die Mannschaft eine enttäuschende Leistung geboten hatte, irritierte ihn nicht. „Es gibt immer Dinge, die man besser machen kann“, meinte er. „Wir hatten mehrere gute Chancen, und kurz vor Schluss hatte Evina das 1:1 auf dem Fuß. Die beiden Tore in der Nachspielzeit zähle ich nicht, die interessieren mich nicht. Wir müssen genau da weiter machen, wo wir aufgehört haben.“

Ob das ausreicht, um am Samstag (14 Uhr) beim SC Preußen Münster zu bestehen? Will der KFC sein ambitioniertes Ziel, oben mit zu mischen, nicht schon frühzeitig aufgeben, so muss er bei den Westfalen gewinnen. Dem widerspricht Grimaldi zwar nicht, aber einen Blick auf die Tabelle will er auch nicht werfen: „Das ist doch völliger Quatsch, nach fünf Spieltagen auf die Tabelle zu schauen. Die hat null Aussagekraft. Was allein zählt, ist die Tabelle nach 38 Spieltagen.“

Grimaldi weiß nicht nur, wo das Tor steht; er hat auch den Drang dort hin. Es ist ein Spielertyp, der der Mannschaft bislang gefehlt hat und ihr nun gut tut. In Münster wissen sie seine Qualitäten ganz besonders zu schätzen. Dort erzielte er in 74 Spielen 30 Tore und bereitete 13 weitere vor.

In Uerdingen versucht Grimaldi nun das Seuchenjahr hinter sich zu lassen und es abzuschütteln. Torerfolge werden aber nicht nur ihm helfen, zu alter Stärke zurück zu finden, sondern auch der Mannschaft, in die Spur zu finden. Das ist dringend notwendig, denn die bisherigen fünf Punkte aus fünf Spielen dürfen getrost als Fehlstart gewertet werden. Bleibt die Hoffnung, dass mit Grimaldis Verletzungsmisere jetzt auch die Punktemisere des KFC zu Ende geht.

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