Keine Einigung KFC Uerdingen kündigt Kevin Großkreutz fristlos

Krefeld · Der Streit zwischen dem KFC Uerdingen und Kevin Großkreutz eskaliert weiter. Am Donnerstag bekam der Weltmeister von 2014 vom Klub die endgültigen Trennungspapiere. Der Fall wird das Gericht weiter beschäftigen.

 Hand aufs Herz: Die Liaison zwischen Kevin Großkreutz und dem KFC Uerdingen war nie eine.

Hand aufs Herz: Die Liaison zwischen Kevin Großkreutz und dem KFC Uerdingen war nie eine.

Foto: Stefan Brauer

Als sich Kevin Großkreutz und der KFC Uerdingen am 17. September vor dem Arbeitsgericht trafen, mahnte der Vorsitzende Richter David Hagen beide Parteien an, bis zum Monatsende eine Einigung zu finden – ansonsten werde er ein Urteil fällen. Die geforderte Einigung ist nicht zustande gekommen. Der KFC Uerdingen überreichte Kevin Großkreutz am Donnerstag die fristlose Kündigung. Die Begründung ist unbekannt. Der Fußball-Drittligist wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Vorgang äußern.

Großkreutz hatte das Arbeitsgericht angerufen, weil der Verein nur noch Teile des Gehalts von monatlich 51.000 Euro an den Weltmeister von 2014 überweisen hatte. Von Juli 2019 an hatte der KFC 37.000 Euro monatlich überweisen. Auf die Reduzierung um 14.000 Euro monatlich hatten sich KFC-Präsident Mikhail Pionomarev und Großkreutz’ Berater Konstantin Liolios geeinigt.

Als wegen der Corona-Pandemie der Mannschaftsrat im März 2020 einer Gehaltsreduzierung um 30 Prozent zustimmte, lehnte Großkreutz diesen weitergehenden Verzicht ab. Daraufhin stellte der KFC die Gehaltszahlungen ein und forderte den ehemalige Dortmunder Meisterspieler auf, sich trotz des bis zum 30. Juni 2021 laufenden Vertrags, sich einen neuen Arbeitgeber zu suchen. Großkreutz reichte die Klage ein.

Richter Hagen machte deutlich, dass die Gehaltszahlungen erfolgen müssen und lediglich die Reduzierung um monatlich 14.000 Euro Gegenstand des Prozesses ist, weil dafür keine schriftliche Vereinbarung existiert. Allerdings machte Hagen deutlich, dass die getroffene mündliche Vereinbarung höchstwahrscheinlich erfolgte, worauf eine E-Mail von Liolios ebenso hindeutet wie die Tatsache, dass Großkreutz die Gehaltsabrechnungen über ein halbes Jahr nicht beanstandet hatte. Der Richter forderte beide Parteien auf, sich zu einigen.

Der renommierte Rechtsanwalt Christoph Schickhardt, der den KFC wiederholt vertritt und im Fußball durchaus bekannt ist, forderte: „Wir brauchen eine Perspektive bis zum 30. Juni 2021. Dann gibt es eine gütliche Einigung. Kevin sollte auf uns zukommen und wir schauen dann, wie man das vernünftig beendet.“

Das ist beiden Seiten nicht gelungen. Daher sprach der KFC jetzt die fristlose Kündigung aus. Dagegen wird Großkreutz natürlich vorgehen, so dass der Fall das Gericht auch weiterhin noch beschäftigen wird.

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