Nach der Niederlage in München Jubel von KFC-Torjäger Evinas verhallt

München · Der Torjäger des KFC Uerdingen erzielt beim FC Bayern II zwar den zwischenzeitlichen Ausgleich, ist aber nach der 1:2-Niederlage verärgert. Trainer Heiko Vogel geht es ähnlich. Er hat einiges zu monieren.

 Andreas Maxsö (links) bejubelt in München das 1:1 mit dem Torschützen Franck Evina.

Andreas Maxsö (links) bejubelt in München das 1:1 mit dem Torschützen Franck Evina.

Foto: Stefan Brauer

Franck Evina hatte angekündigt, nur dezent zu jubeln. Schließlich ist der Kameruner quasi ein Roter. Erst hat er in München für den SV Neuperlach gespielt, seit sechs Jahren ist er beim FC Bayern, der den 19-Jährigen in dieser Saison an den KFC Uerdingen ausgeliehen hat. Aus diesem Grund wollte er im Erfolgsfall nur dezent jubeln. Doch Evina explodierte: erst beim Kopfball, dann beim Jubel zum 1:1.

Doch nach dem Spiel war ihm überhaupt nicht mehr zum Jubeln zumute. „Ich bin nicht hierhergekommen, um zu verlieren“, sagte er, nachdem er sein KFC-Trikot an einen Bayern-Fan verschenkt hatte. Er war mit sich und seiner Mannschaft unzufrieden: „Ich bin hierhergekommen, um mich zu zeigen.“ Das war ihm unter den Augen von Sportdirektor Hasan Salihamidžić trotz seines Treffers nicht wunschgemäß gelungen, weil der KFC meist nur hinterher lief. „Wir sind gut ins Spiel gekommen, aber dann haben die Bayern das Kommando übernommen.“

Die Bayern-Fans jedoch würdigten Evinas Leistung. Als er 20 Minuten vor Schluss ausgewechselt wurde, gab es viel Applaus. „Francky weiß, was er kann“, urteilte KFC-Trainer Heiko Vogel. „Ich weiß aber auch, was er noch lernen muss. Sein Saisonstart mit zwei Toren zeigt, dass er Qualität hat. Das freut mich für ihn.“

Aber es gab auch Unerfreuliches. So war der Platzverweis ebenso überflüssig wie die beiden Gegentore. „Das waren zwei gelbwürdige Fouls“, monierte Trainer Heiko Vogel. „Wenn ich schon verwarnt bin, darf ich da so nicht hingehen.“ Dennis Daube ist damit erst einmal raus. Er ist am Dienstag im Heimspiel gegen die SpVgg Unterhaching (19 Uhr) gesperrt.

Mindestens genauso ärgerlich waren die beiden Gegentore. Hätten die Bayern ein oder zwei ihrer klaren Chancen genutzt, hätten sich die Uerdinger nicht beschweren dürfen. Aber so müssen sie sich an die eigene Nase fassen. Beim ersten Gegentor wurde ein Freistoß schnell ausgeführt, wobei Daube und Kevin Großkreutz zu spät reagierten. „Dass die Bayern Freistöße oft schnell ausführen, hatten wir vorher angesprochen“, sagte Vogel. Beim zweiten Gegentreffer nach einem Eckball rückte Roberto Rodriguez zu spät raus. Und Stefan Aigner hatte Sekunden vor dem Abpfiff den möglichen Ausgleich auf dem Fuß, doch wurde der Ball von Verteidiger Lukas Mai noch von der Linie gekratzt. Verdient wäre er auch nicht gewesen.

Es muss Trainer Vogel nachdenklich stimmen, dass – wie schon gegen Halle – nach gutem Beginn sich der KFC das Heft aus der Hand nehmen ließ. „Im Moment bringt uns die erste schlechte Phase im Spiel völlig aus dem Tritt“, sagte er. Vor allem wird der eroberte Ball viel zu schnell wieder her geschenkt, da mangelt es an der notwendigen Ruhe, der ordnenden Hand und dem Selbstvertrauen.

Sollte Kapitän Jan Kirchhoff am Dienstag wieder einsatzfähig sein, so könnte er die führende Rolle übernehmen. Er hat in München (Knieprellung) gefehlt.

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