0:3 gegen Waldhof Mannheim Trainer Vogel wackelt beim KFC Uerdingen

Düsseldorf · Die Aufholjagd ist beendet, bevor sie richtig begonnen hat. Nach dem 2:1-Sieg in Zwickau verliert der KFC Uerdingen gegen den SV Waldhof Mannheim mit 0:3 und steht auf einem Abstiegsplatz. Das könnte personelle Konsequenzen nach sich ziehen.

 KFC-Kapitän Jan Kirchhoff liegt am Boden und kann nicht weiter spielen.

KFC-Kapitän Jan Kirchhoff liegt am Boden und kann nicht weiter spielen.

Foto: Hendrik Deckers

Trainer Heiko Vogel hatte seine siegreiche Elf von Zwickau (2:1) auf zwei Positionen verändert. Kevin Großkreutz hatte seine Sperre von vier Spielen abgebrummt, stand wieder zur Verfügung und von Beginn an auf dem Platz. Er kam für den erkrankten Oliver Steurer in die Mannschaft, übernahm aber nicht dessen Position. Der Weltmeister von 2014 kam erstmals im defensiven Mittelfeld zum Einsatz, dafür rückte Kapitän Jan Kirchhoff in die Innenverteidigung. Zudem kam Boubacar Barry für Franck Evina in die Anfangsformation.

Die Uerdinger erwischten einen guten Start und zeigten in der neunten Minute das, was Trainer Vogel sehen möchte und die Fans begeistert - eine Bilderbuchkombination. Alexander Bittroff setzte Barry auf der rechten Seite in Szene, dessen Hereingabe Tom Boere fand, dessen Schuss jedoch geblockt wurde. Die Blau-Roten suchten immer wieder den niederländischen Torjäger, der von Twente Enschede kam und in den bisherigen zwei Pflichtspielen jeweils sein Tor gemacht hatte.

Nach 25 Minuten hatten dann die Physiotherapeuten mehr Arbeit als ihnen lieb sein konnte. Zunächst musste Patrick Pflückes Nase behandelt werden, dann die Stirn von Kirchhoff. Fünf Minuten wurde die blutende Platzwunde gestillt, dann kehrte der Kapitän mit Turban aufs Feld zurück. 90 Sekunden später kam für ihn aufgrund von Schwindel und dem Verdacht auf Gehirnerschütterung jedoch das endgültige Aus und Manuel Konrad auf den Platz. Die Gastgeber blieben am Drücker und Pflücke verfehlte die scharfe Hereingabe von Barry nur um Zentimeter.

Die Mannheimer erwischten nach der Pause einen Traumstart. Nach einem Ballverluste von Roberto Rodriguez schoss Maurice Deville den Ball aus 25 Metern in den Winkel und stellte den Spielverlauf damit auf den Kopf. Doch die Rückstand erprobten Uerdinger schüttelten sich und wollten die Initiative ergreifen, doch es war ein Wirkungstreffer. Die Gäste kontrollierten mit gestärktem Selbstbewusstsein das Spiel und lauerten auf ihre Chance. Doch die hatte dann auf der anderen Seite Boere, dessen Kopfball in der 65. Minute jedoch an den Pfosten klatschte. Nun entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem es die Gäste versäumten, frühzeitig für die Entscheidung zu sorgen - so zehn Minuten vor Schluss, als sie zu Dritt auf Torhüter Lukas Königshofer zu liefen und an ihm scheiterten. In der 82. Minute machte Arianit Ferati mit einem Heber dann endlich den Deckel drauf. Marco Schuster demütigte den KFC am Ende mit dem dritten Treffer.

Durch die am Ende verdiente 0:3-Niederlage bleiben die als Aufstiegskandidat gestarteten Uerdinger auf Rang 17, während die Mannheimer als Tabellensechster glänzend da stehen und seit jenem Relegations-Hinspiel am 24. Mai 2018 auswärts ungeschlagen sind. Der völlig verpatzte Saisonstart könnte in Kürze zu personellen Konsequenzen führen. Nach dem Spiel marschierte KFC-Präsident Mikhail Ponomarev sichtlich angeschlagen flankiert von den beiden Geschäftsführern Nik Weinhart und Frank Strüver in die Kabine. Die Standpauke war kurz, aber kräftig. Trainer Heiko Vogel wackelt. Ob er am Sonntag beim SV Meppen noch auf der Bank sitzen darf, ist ungewiss. Der Präsident wird noch eine Nacht darüber schlafen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort