Nach dem Rückrunden-Auftakt Bittroff freut und ärgert sich

Krefeld · Der 31 Jahre alte Verteidiger bringt die Uerdinger in Führung, doch am Ende muss sich der KFC mit einem 1:1 in Halle begnügen. Ein versöhnlicher Jahresabschluss.

 Alexander Bittroff ist in Halle mit Leib und Seele dabei, auch wenn er Schiedsrichter Florian Badstübner diesmal nicht versteht.

Alexander Bittroff ist in Halle mit Leib und Seele dabei, auch wenn er Schiedsrichter Florian Badstübner diesmal nicht versteht.

Foto: Stefan Brauer

Alexander Bittroff warf wirklich alles rein. Er spulte ein enormes Laufpensum ab, schonte seine Knochen nicht, kämpfte um jeden Ball. Und in der 70. Minute belohnte er sich für seine aufopferungsvolle Arbeit. Er fasste sich ein Herz und zog aus 28 Metern einfach mal ab. Und er hatte Glück, denn sein Schuss wurde von Sebastian Mai so abgefäscht, dass er unhaltbar im Tor landete. Überglücklich lief Bittroff in Richtung Tribüne und zeigte ein Herz. „Das war für meine Frau Anne und für die ganze Familie“, berichtete er nach dem Spiel. „14 Leute von mir saßen auf der Tribüne.“ Aber nicht nur deshalb war es für den 31 Jahre alten Verteidiger ein besonderes Spiel, sondern auch, weil er sein erstes Tor in der Dritten Liga erzielte – im 74. Spiel. Allerdings hat er auch schon vier Mal in der Zweiten Liga getroffen – in 167 Begegnungen.

Das erste Tor in der Dritten Liga hat Bittroff aber nicht vollends glücklich gemacht. „Ich hätte gerne auf diese Premiere verzichtet, wenn wir heute gewonnen und drei Punkte gegen einen starken Gegner mitgenommen hätten, der oben steht“, sagte er. „Und dann so eine Gurke.“ Auf dem Platz hatte er geschimpft wie ein Rohrspatz, und auch 20 Minuten nach dem Spiel hatte er den Gegentreffer noch nicht richtig verdaut. „Da gab es ein Abstimmungsproblem, der Ball wurde ohne Grund ins Seitenaus gespielt. Das hätten wir anders lösen können.“

Doch so ärgerlich die Art und Weise war, so gerecht war am Ende die Punkteteilung beim 1:1 in Halle. Denn die Gastgeber hatten in der ersten Halbzeit dominiert, die Gäste waren nach dem Seitenwechsel gefährlicher. Christian Kinsombi und Ali Ibrahimaj hätten auf 2:0 erhöhen können. Doch die Uerdinger können mit dem einen Punkt gut leben, blieben zuletzt fünf Mal in Folge ungeschlagen und sind bis auf drei Zähler an den Tabellendritten heran gerückt. Das haben sie vor allem ihrer Abwehr zu verdanken, die immer stabiler geworden ist. Auch in Halle boten neben dem starken Bittroff die beiden Innenverteidiger Dominic Maroh und Assani Lukimya eine hervorragende Leistung.

„Das war ein intensives Spiel vor dem Weihnachtsfest“, meinte Trainer Daniel Steuernagel. „Am Ende war es ein offener Schlagabtausch und ein verdientes Remis. Damit ist das Jahr für uns gut zu Ende gegangen.“ Der Einschätzung schließt sich der starke Bittroff an. „Im zweiten Teil der Hinrunde durfte ich dabei sein“, sagte er. „Die beiden neuen Trainer haben die Wende gebracht. Mit ihnen haben wir Erfolge erarbeitet und einen ordentlichen Punkteschnitt erreicht, weil wir jetzt defensiv ordentlich stehen.“ Bittroff sieht aber nicht nur die kurzfristig positive Entwicklung, sondern erinnerte an das Spiel in Halle im Frühjahr: „Heute hat die Mannschaft Charakter bewiesen, anders als bei der 0:4-Niederlage hier. und unsere Serie hat heute gehalten, auch wenn es zwei Punkte zu wenig waren.“

Bittroff verabschiedete sich von seinen Kameraden und fuhr mit seiner Familie nach Hause. „Schade, dass jetzt die Winterpause kommt“, sagte er. Aber die ist nur kurz.

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