Heiner Essingholts Lieblingsklubs KFC Uerdingen absolviert Generalprobe beim 1. FC Bocholt
Krefeld · Das Kellerkind der Regionalliga absolviert einen Härtetest beim Oberliga-Zweiten. Für Uerdingens Trainer Alexander Voigt eine wichtige Standortbestimmung. Die Mannschaften sind in der Vorbereitung allerdings unterschiedlich weit.
Die Bedingungen in der Vorbreitung sind alles andere als optimal. Daran sind das nasskalte Winterwetter und die Corona-Pandemie schuld. Da der sich noch in de Insolvenz befindende, aber in Kürze von allen Altlasten befreite KFC Uerdingen in diesem Jahr kein Trainingslager geplant hatte, blieb ihm auch eine Absage erspart, wie sie andere Vereine vornehmen mussten, die es letztendlich vorzogen, daheim zu bleiben und nicht in die Türkei oder nach Spanien zu fliegen. Allerdings hat der Regen der vergangenen Wochen die hiesigen Plätze tief, weich und matschig werden lassen. Die Uerdinger trainierten daher in dieser Woche auf Kunstrasen und in der Fitness-Halle von Factory.
Aber am Samstag geht es auf den grünen Rasen. Die Genralprobe vor der Fortsetzung der Meisterschaft in einer Woche beim Fußball-Regionalligisten SC Wiedenbrück steigt am Samstag um 14 Uhr beim 1. FC Bocholt. Möglich gemacht hat das Heiner Essingholt, der Teammanager des
KFC. Der 63-Jährige verfügt noch immer über beste Kontakte zu den Schwarz-Weißen, für die er bis zum Sommer als Sprtlicher Leiter tätig war. Als wenige Wochen später bei ihm das Telefon klingelte und Vorstandsmitglied Sven Hartmann ihn fragte, ob er sich ein erneutes Engagement beim KFC vorstellen könne, war der erste Schritt getan. Nach einem Gespräch mit Präsident Damien Raths erbat sich Essingholt 24 Bedenkzeit, denn er wollte eine Nacht darüber schlafen. „Es gibt nur zwei Vereine, wo ich überhaupt ans Telefon gegangen wäre, Angebote hatte ich genug“, sagt er. Dass es sich beiden beiden Klubs um den KFC und den 1. FC Bocholt handelt, sagt Essingholt nicht, das versteht sich von selbst. Doch für den Verein in seinem Geburtsort hat er nicht ganz so lange und auch nicht in so vielen Positionen gearbeitet wie für
die Uerdinger. Hier war er fast zwei Jahrzehnte vieles – vom Jugendleiter, Sportlicher Leiter, Teammanager. Dass er die Aufgabe Mitte September erneut übernommen hat, bereut er nicht: „Alles ist s abgelaufen, wie besprochen.“ Allerdings gesteht er: „Sportlich hatte ich mehr erwartet. Aber es ist, wie es ist.“
Und wie ist es? In der Meisterschaft beträgt der Rückstand auf den zum Klassenerhalt notwendigen 15. Platz neun Zähler; sollte der Verband jedoch die neun Punkte wegen des Insolvenzverfahrens abziehen, so wären es 18. „Neun Punkte können wir noch aufholen, 18 auf keinen Fall“, sagt Essingholt, der gespannt auf die Berufungsentscheidung wartet. „Aber wir müssen in jedem Fall eine Serie hinlegen und punkten. Der Kader ist stark genug und es ist der Anspruch der Spieler. Allerdings rüsten die Konkurrenten ordentlich auf. Wir hingegen müssten den einen oder anderen Spieler abgeben, der Kader ist zu groß.“
Das Spiel in Bocholt ist eine echte Standortbestimmung. Die Gastgeber sind Zweiter der Oberliga und wollen aufsteigen. Stadion und Infrastruktur werden dafür hergerichtet. Aber der 1. FC steht am Beginn der Vorbereitung, denn für ihn geht es erst in fünf Wochen um Punkte, für den KFC hingegen in einer Woche.