KFC Uerdingen KFC: Tränen über vergebenen Aufstieg

KFC Uerdingen · Der KFC Uerdingen hat das Rückspiel in der Relegation um den Aufstieg in die Regionalliga beim FC Kray mit 0:2 verloren. Wie schon beim 0:1 im Hinspiel beendeten die Uerdinger die Partie nur mit neun Feldspielern.

 Bittere Tränen: KFC-Trainer Ronny Kockel saß nach dem Schlusspfiff mit Tränen der Enttäuschung minutenlang schweigend und schier untröstlich auf der Bank im Stadion am Uhlenkrug.

Bittere Tränen: KFC-Trainer Ronny Kockel saß nach dem Schlusspfiff mit Tränen der Enttäuschung minutenlang schweigend und schier untröstlich auf der Bank im Stadion am Uhlenkrug.

Foto: Strücken, Lothar

Damit bleibt der KFC in der fünften Liga, die künftig Oberliga heißt. Darin geht es unter anderem wieder gegen den VfR Fischeln.

"Ich wart seit Wochen, auf diesen Tag und tanz vor Freude, über den Asphalt" — mit diesen Worten beginnt die neue Hymne, die nach großen Erfolgen auf Deutschlands Fußballplätzen rauf und runter gespielt wird. Auch gestern, im Stadion Am Uhlenkrug in Essen war das Lied der Toten Hosen quasi in Endlosschleife zu hören.

Und in der Tat tanzten dort die Spieler einer Mannschaft. Aus Krefelder Sicht aber die falschen, nämlich die des FC Kray. Die hatten so eben den als Favorit in die Relegationsrunde gegangenen KFC Uerdingen mit 2:0 besiegt und die Blau-Roten samt rund 3500 mitgereister Fans ins Tal der Tränen gestürzt.

Es waren bittere Tränen einer einmal mehr turbulenten Saison, die von zwei Trainerwechseln und vielen, vielen vergebenen Chancen gekennzeichnet war. Und die letzte dieser Chancen gab es an Tagen wie diesen, gestern nämlich, im Rückspiel der Relegation. 0:1 hatten die Uerdinger das Hinspiel am Fronleichnamstag verloren, im heimischen Stadion. Gestern sollte alles besser werden, wollten die Uerdinger die Partie mit Elf gegen Elf zu Ende bringen und am Ende eine ähnliche Sause starten wie im vergangenen Jahr, beim Aufstieg in die NRW-Liga. Doch erneut standen sie sich gestern selbst im Weg.

Wie im Hinspiel flogen auch gestern gleich zwei Spieler des KFC Uerdingen vom Platz. Diesmal war es Stefan Hoffmann, der es in den ersten 36 Minuten schaffte, drei seiner Gegenspieler von hinten umzusäbeln und dafür zwei Mal den gelben Karton von Schiedsrichter Floran Steuer sah. Das war ein berechtigtes Gelb-Rot — und der Feldverweis wahrscheinlich sogar die spielentscheidende Szene. Es könnte übrigens die letzte Aktion von Hoffmann im KFC-Trikot gewesen sein; Uerdingens Sechser werden recht intensive Kontakte zum 1. FC Kaan-Marienborn nachgesagt, wo Ex-KFC-Trainer Peter Wongrowitz das Sagen hat.

Und noch eine Gelb-Rote Karte gab es, allerdings erst in der 86. Minute: Diesmal traf es Saban Ferati. Das war aber weniger bedeutend, weil zu diesem Zeitpunkt die Partie gelaufen war. Die Gastgeber aus Essen führten da bereits, weil Kevin Kehrmann (65.) und Ilias Elouriachi (71.) die Fehler in der KFC-Abwehr zum 2:0 ausnutzten, so dass der KFC gleich drei Tore hätte schießen müssen, um in der kommenden Saison in der Regionalliga mitspielen zu dürfen gegen Gegner wie Rot-Weiß Essen, Rot-Weiß Oberhausen oder den Wuppertaler SV.

Doch weil die Uerdinger es auch an Tagen wie diesen, gestern also, nicht schafften, gegen eine Mannschaft einen Treffer zu erzielen, die im Jahr zuvor noch in der Landesliga gespielt hatte, heißen die Kontrahenten in der kommenden Saison voraussichtlich wieder SV Hönnepel-Niedermörmter, TuS Bösinghoven, Turu Düsseldorf oder, im Stadtderby, VfR Fischeln.

Zu der Offensive ohne Durchschlagskraft kamen jene individuellen Fehler in der Defensive, die nicht nur an Tagen wie diesen, also gestern, den Sieg kosteten, sondern in der Saison für etliche nicht geholte Punkte verantwortlich zeichneten — und die dem KFC wahrscheinlich die Relegation erspart und ihn auf direktem Weg in die Regionalliga gehievt hätten. So aber spielt er nun weiter in der Fünften Liga, die dann wohl Oberliga heißt. Gespannt sein darf man, in welcher Besetzung — sowohl auf dem Feld als auch im Führungsteam des Vereins.

(RP)
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