Kfc Uerdingen KFC siegt auch mit nur zehn Spielern
Oberliga · Fußball: Issa Issa erzielte das Tor des Tages. Abwehrspieler Nimptsch sah wegen einer Tätlichkeit Rot.
Oberliga Niederrhein 12/13: Uerdingen - Hönnepel 2:1
1:0 (0:0) lautet die Antwort auf die Frage, die KFC-Trainer Eric van der Luer schon gar nicht mehr hören kann und will. Mit diesem Ergebnis hat der KFC Uerdingen seine samstägliche Partie bei den Sportfreunden Hamborn 07 gewonnen.
848 Zuschauer - davon rund zwei Drittel Blau-Rote - sahen einen KFC, der sich über die gesamten 90 Spielminuten mehr als schwer tat. Trotzdem bedeutet dieser Erfolg den 16. Sieg im 17. Saisonspiel, und der Vorsprung auf den neuen Tabellenzweiten TuRU Düsseldorf beträgt weiter 17 Punkte.
Dass nach dieser fast beispiellosen Serie die Uerdinger Gegner ihr Heil mittlerweile nahezu ausnahmslos in der Defensive suchen, ist bekannt und irgendwie auch nachvollziehbar. Hamborn hatte sich zudem noch etwas Originelles einfallen lassen und ließ die Stadiontafel bereits vor und auch während der gesamten 90 Minuten einen Spielstand von 1:0 für die Gastgeber verkünden - eine Art Handicap-Vorgabe? Derweil mühten sich die Uerdinger Angreifer, den aus zehn Feldspielern bestehenden Abwehrriegel, den die Hamborner rund um den eigenen Strafraum aufgebaut hatten, zu knacken.
"Wir haben dagegen zwar ein Mittel ge-funden, aber eines, das nur eine Qualität von 90 und nicht 100 Prozent hatte", sagte van der Luer. Was fehlte, war der letzte, der finale Pass in die Spitze. Und da auch die diversen Schüsse aus der zweiten Reihe, die Issa Issa, Kosi Saka oder auch Benjamin Baltes abgaben, sämtlich ihr Ziel verfehlten, dauerte es bis fünf Minuten vor dem Abpfiff, ehe Uerdingens Torversicherung Issa mit seinem 20. Saisontreffer das Tor des Tages erzielte.
Der eingewechselte El Houcine Bougjdi hatte den Ball schön über die Abwehrkette gelupft, und Issa traf mit einem satten Schuss unter dem heraus stürzenden Torwart Björn Blättermann. Hektisch wurde es in dieser ansonsten sehr fairen Partie zwei Minuten später, als nach einem Gerangel zwischen Daniel Opitz und Marc-André Nimptsch Schiedsrichter Florian Heien dem Hamborner Gelb zeigte, Uerdingens Nimptsch aber mit Rot des Feldes verwies. "Wegen einer Tätlichkeit", gab sich der Unparteiische auf Nachfrage unserer Zeitung mehr als wortkarg. "Eine dumme Sache", sagte der Betroffene selbst. "Wir gehen beide zum Ball, er schubst mich und an-schließend ich ihn.
Der Schiedsrichter hat mir gesagt, dass mein Schubsen heftiger war und er es deshalb als Tätlichkeit gewertet hat." Sollte sich der Vorwurf der Tätlichkeit bewahrheiten, ist von einer Sperre von vier Spielen auszugehen - bei vier noch ausstehenden Partien wäre das Fußballjahr 2012 für Innenverteidiger Nimptsch bereits jetzt zu Ende.
