KFC Uerdingen KFC ohne Wongrowitz 3:4

KFC Uerdingen · Die Uerdinger mussten sich am Samstag bei Schwarz-Weiß Essen geschlagen geben und kassierten in Überzahl den entscheidenden Gegentreffer. Rote Karte für Igor Bendovskiy. Thon und Jung als neuer Trainer im Gespräch.

 Der Gesichtsausdruck von Uerdingens Interims-Cheftrainer Ralf Kessen (re.) verrät, wie enttäuscht er am Samstag nach der Niederlage bei Schwarz-Weiß Essen war.

Der Gesichtsausdruck von Uerdingens Interims-Cheftrainer Ralf Kessen (re.) verrät, wie enttäuscht er am Samstag nach der Niederlage bei Schwarz-Weiß Essen war.

Foto: samla

Der KFC Uerdingen hat die erste Partie nach der Entlassung von Trainer Peter Wongrowitz mit 3:4 (1:2) bei Schwarz-Weiß Essen verloren. In einer teilweise recht hitzig geführten Partie sah Igor Bendovskiy in der Schlussphase nach einer vermeintlichen Notbremse die Rote Karte (87.), zudem schickte Schiedsrichter Martin Thomsen den Essener Christopher Bartsch mit Gelb-Rot vorzeitig (56.) zum Duschen und auch der Trainer der Gastgeber, Dirk Helmig, musste die zweite Hälfte von der Tribüne aus verfolgen.

Gerade einmal vier Minuten waren vor 1162 Zuschauern - davon wieder die Hälfte aus Uerdingen angereist - am Essener Uhlenkrug gespielt, da lagen die Uerdinger schon mit 0:1 hinten. Vincenzo Burgio steckte schön zu dem an der 16-Meter-Linie völlig frei stehenden Kamil Bednarski durch.

Locker leicht umkurvte der noch Torwart Manuel Lenz und schob anschließend ins leere Tor ein. "Da hat man die Verunsicherung gesehen, die die Ereignisse der letzten 48 Stunden innerhalb der Mannschaft ausgelöst haben", sagte Co-Trainer Ralf Kessen, der die Mannschaft coachte. In der Folge schnürten die Uerdinger, die dazu allerdings einen sehr hohen Aufwand betrieben, die Gastgeber in ihrer Hälfte förmlich ein.

Aber erst die vierte der heraus gespielten hochkarätigen Chancen nutzte Toptorjäger Jochen Höfler mit einem Flachschuss ins linke untere Eck zum verdienten 1:1-Ausgleich (27.). Doch wie gewonnen so zerronnen - in der 34. Minute legte Burgio an der Strafraumlinie quer und dann traf Maik Walther ungestört in den linken oberen Winkel zur 2:1-Pausenführung.

Kurz nach Wiederbeginn (54.) hielt Bastian Pinske seinen Fuß in eine scharfe Hereingabe von Jonas Kremer und erzielte mit dem 2:2 den erneuten Ausgleich. Die größte Chance zum Siegtreffer vergab in der 84. Minute der eingewechselte Saban Ferati, als nach einem feinen Pass von Ersan Tekkan allein auf Essens Torwart Andre Bley zulief, doch diesen nur anschoss.

Im direkten Gegenzug waren sich Pinkse und Lenz bei einer leichten Flanke nicht einig, und so landete der als Rückgabe gedachte Kopfball von Pinske im verwaisten Tor, ein klassisches Eigentor zum 3:2 (86.). Die noch folgenden Treffer durch Burgio (90., 4:2) und Tekkan (90. +2, 4:3) änderten nichts mehr am vielleicht glücklichen Essener Sieg.

Das Spiel in Essen verfolgte auch Olaf Thon. Bereits mehrfach war der Weltmeister von 1990 und zuletzt beim Ligakonkurrenten VfB Hüls entlassene als Trainer in Uerdingen gehandelt worden. Ein weiterer Kandidat ist der ehemalige Gladbacher Profi Jörg Jung.

Der 45-jährige ist derzeit vereinslos und arbeitete als Trainer der Sportfreunde Siegen schon mit den Uerdinger Neuzugängen Emrah Uzun und Monir Ibrahim zusammen. "Ich wollte den Trainer nicht entlassen und bin von daher nicht vorbereitet", sagte Präsident Lakis, der seit Sonntag die Suche nach einem Nachfolger für Peter Wongrowitz intensiviert.

(RP)
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