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Nach geglücktem Comeback: Jan Kirchhoff benötigt eine Pause

München · Der Uerdinger Innenverteidiger feiert ein glänzendes Comeback, verdammt den Münchner Torjäger zur Wirkungslosigkeit und trägt so maßgeblich zum torlosen Remis des KFC beim TSV 1860 bei. Am Dienstag gegen Halle muss er noch regenerieren.

 Jan Kirchhoff, der Herr der Lüfte, behauptet gegen Sascha Mölders (links) und Dennis Dressel den Ball.

Jan Kirchhoff, der Herr der Lüfte, behauptet gegen Sascha Mölders (links) und Dennis Dressel den Ball.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Die Kameraden saßen im Bus und warteten. Einige telefonierten, andere aßen etwas und alle warteten – auf Jan Kirchhoff. Es war aber nicht etwa so, dass der Innenverteidiger etliche Interview-Wünsche erfüllen musste, die aufgrund der Hygienevorschriften meist unerfüllt bleiben, oder dass er sein gelungenes Comeback stundenlang unter der Dusche genoss, was den wartenden Mitspielern gegenüber auch wenig nett gewesen wäre. Nein, der 30-Jährige hatte das große Los zur Dopingprobe gezogen, doch da sein erhitzter Körper in den 90 Minuten Flüssigkeit durch die Poren abgesondert hatte, war die Blase ziemlich leer. Wenngleich es ihm nicht leicht fiel, die notwendige Probe zu erbringen, so urteilte er doch lachend, das Spiel sei schwerer gewesen als die Dopingprobe.

Das hatte von außen nicht unbedingt so gewirkt, denn Kirchhoff erfüllte seine Aufgabe routiniert. Zwar gab es den einen oder anderen Ball, der nicht hundertprozentig dort landete, wo er ihn hin befördern wollte, doch war das die Ausnahme, angesichts der fast sechsmonatigen Verletzungspause verständlich, vor allem aber nebensächlich. Seine Hauptaufgabe hatte der Innenverteidiger nämlich gut erfüllt, indem er Münchens Top-Torjäger Sascha Mölders quasi aus dem Spiel genommen und  zur Wirkungslosigkeit verdammt hatte.

„Sascha ist ein Top-Stürmer in der Liga“, sagte Kirchhoff. „Aber wir hatten ihn gut im Griff.“ Dem schloss sich Trainer Stefan Krämer an: „Kirchhoff und Lukimya haben das in der Innenverteidigung sehr gut gemacht. Sie haben die jungen Spielern davor eine große Sicherheit gegeben.“ Der Plan, den Löwen-Kapitän auszuschalten, ging auf. „Wir wussten, dass Sechzig viele lange Bälle auf Mölders spielt“, erklärte der Coach. „Wir wollten zwei wirklich stabile Kopfballspieler dahinter haben, um das gut zu verteidigen, und das hat auch gut geklappt.“

„Mir geht es gut, ich hatte ja auch lange genug Zeit, mich darauf vorzubereiten“, meinte Jan Kirchhoff, nachdem er erstmals seit dem 8. März wieder 90 Minuten gespielt hatte. „Aber es war ein hartes Stück Arbeit. Wir mussten viel verteidigen, von daher waren es harte 90 Minuten für uns.“ Dass der KFC, der in den letzten 20 Minuten Überzahl hatte, in der Schlussphase nicht noch zum Siegtreffer kam, erklärte Kirchhoff so: „Das ist dann auch eine Frage der Kraft. Wir haben es probiert, aber nicht die spielerischen Lösungen gefunden. Aber wir hatten vorher bei Elf gegen Elf mit Kiprit die Chance, das Spiel zu gewinnen.“

Apropos Kraft, Trainer Krämer glaubt, dass Kirchhoff die Belastung erst so richtig spürt, wenn er eine Nacht darüber geschlafen hat: „Ich glaube, er wird morgen einen Kran brauchen, um aus dem Bett zu kommen.“ Ganz so schlimm war es dann nicht, aber auch Kirchhoff bezweifelte, dass er am Dienstag schon wieder spielt: „Ich werde mit dem Fitness-Team sprechen, aber es kann gut sein, dass ich da noch pausiere.“

Jetzt stehen nämlich sieben Spiele in vier Wochen auf dem Programm, da gilt es, sich die Kräfte gut einzuteilen. Am Dienstag erwartet der KFC den Halleschen FC, am Freitag den SC Verl. „Wir haben einen großen Kader, das ist unser Vorteil“, meint Kirchhoff. Und Trainer Krämer kündigt Veränderungen an: „Auf drei, vier Positionen bestimmt. Zum Glück sind die Leistungsunterschiede nicht so groß.“

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